Punktlandung: "Moving Types" erhält begehrten red dot design award

Rote Punkte sind in der Kunst- und Designwelt sehr begehrt. In Galerie-Ausstellungen belegt der kleine rote Punkt neben einem Bild oder einer Plastik, dass das Kunstwerk nicht nur dem Galeristen gefällt, sondern auch bereits einen zahlenden Käufer gefunden hat. In der Designwelt ist der red dot design award einer der weltweit begehrtesten Designpreise und ein Ritterschlag für Kreative. Jedes Jahr bewerben sich Tausende von Agenturen und Gestaltern, um bei einer hochkarätigen Jury buchstäblich zu punkten.

In diesem Jahr erhält die Ausstellung „Moving Types – Lettern in Bewegung“ einen der begehrten Roten Design-Punkte. Konzipiert vom Zentrum Zeitbasierte Gestaltung (z zg), einer Kooperation der Fachhochschule Mainz und der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, zeigt sie die Geschichte bewegter Schriften und Buchstaben in Film und Internet. In über 200 Filmen, Vorspännen, Werbeclips, Musikvideos oder Internetsentenzen sieht man, wie Buchstaben zum Leben erwachen, beweglich oder mehrdimensional werden. Die Palette reicht von Kinderprogrammen wie „Winnie Puuh“ oder „Sesamstraße“, wo Buchstaben als welkes Laub im Wind flattern oder zu Lernzwecken vernascht werden, bis zu computeranimierten dreidimensionalen Lebenswelten, in denen Texte virtuell erklärend im Raum schweben. Gezeigt werden über 200 internationale Künstler und Gestalter wie Oskar Fischinger, Jenny Holzer oder Matthias Zentner.

Doch „Moving Types“ bringt Design nicht nur inhaltlich auf den Punkt, sondern auch durch sein avantgardistisches Ausstellungskonzept. Herzstück ist die „Medienlounge“, in der die unzähligen Informationen auf kleinen leuchtenden Würfeln im Raum zu schweben scheinen. Jeder Würfel enthält codiert eine Kurzdokumentation, ein Erklärstück oder einen Filmausschnitt. Auf iPads lassen sich die Informationen einlesen und anschauen. Das gleiche Konzept findet sich im Katalog, der damit einer der ersten Kataloge mit eingebautem Kino sein dürfte. Weiterer Höhepunkt ist eine Medienfassade, die per SMS mit Botschaften bespielt werden kann. Damit können Besucher selbst bewegte Buchstaben schaffen.

Die Auszeichnung, so reddot-Initiator Prof. Peter Zec, zeige eindrucksvoll, dass sich die Sieger mit den kreativsten Köpfen der Branche gemessen und behauptet haben. Der Ausstellung voraus ging eine langjährige Sammlungs- und Forschungsarbeit des z zg, einem Verbund des Instituts für Mediengestaltung der FH Mainz und der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd. Die Professoren Ralf Dringenberg und Anja Stöffler haben die Ausstellung auch entworfen und gemeinsam mit zahlreichen Studierenden im Rahmen von „Mainz – Stadt der Wissenschaft“ im Gutenberg-Museum in Mainz umgesetzt.

Noch bis zum 12. August ist die Ausstellung „Moving Types – Lettern in Bewegung“ im Gutenberg-Museum zu sehen. Danach wandert sie dank der Förderung durch die Baden-Württemberg Stiftung weiter nach Schwäbisch Gmünd (Galerie im Prediger, ab 28. September) und Warschau (Nationalmuseum, 2013). Einen kurzen Eindruck vermittelt auch die Sonderausstellung „Design on stage“ vom 25. bis 28. Oktober 2012 in der Alten Münze in Berlin, wo alle Siegerarbeiten des red dot design award vorgestellt werden.

Media Contact

Bettina Augustin idw

Weitere Informationen:

http://www.moving-types.de/

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