Preis für Forschung über "Wissensengel"

Ausgezeichnet wird ihr Aufsatz „Knowledge Angels: fostering innovation in knowledge-intensive business services through creative individuals − Observations from Canada, China, France, Germany and Spain“. Der Preis wurde am 6. März 2013 in Madrid überreicht.

Die Universidad Autónoma de Madrid vergibt jährlich den „Accenture Award“ für Aufsätze im Bereich Wirtschaft und Innovationsmanagement. Vor dem Hintergrund, dass einerseits dem Dienstleistungssektor eine hohe und steigende volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt, andererseits aber noch offene Fragen zu Innovationsprozessen in Dienstleistungsunternehmen bestehen, wurde „Serviceinnovationen“ als Motto für die Auszeichnung im Jahr 2012 ausgewählt.

Aus den 28 Bewerbungen wurden zwei Publikationen ausgewählt, die sich das Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro teilen: „Knowledge Angels: fostering innovation in knowledge-intensive business services through creative individuals − Observations from Canada, China, France, Germany and Spain2 von Andrea Zenker, Emmanuel Muller und Jean-Alain Héraud sowie „Management Innovation and Firm Performance in Service Innovation Management“ von Matthijs Janssen, Alexander Alexiev, Carolina Castaldi und Pim den Hertog.

Der Artikel zu den „Knowledge Angels“ entstand aus einer Kooperation des Fraunhofer ISI mit dem BETA an der Université de Strasbourg. „Wissensengel“ sind Menschen, die nicht nur selbst sehr innovativ sind, sondern auch andere mit ihrer Kreativität anstecken und Entwicklungen häufig vor anderen Menschen „spüren“. Häufig sind sie in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen in einer beratenden und einflussreichen Position tätig und können so ihre Fähigkeiten einsetzen, um den Innovationsprozess möglichst effizient zu gestalten.

Seit rund fünf Jahren erforscht das Team um Zenker, Muller und Héraud, wie „Wissensengel“ gefunden und gefördert werden können. In dem jetzt ausgezeichneten Artikel untersuchten sie die Arbeitsumfelder von potenziellen „Wissensengeln“ in Deutschland, Spanien, Frankreich, China und Kanada.

Generell stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest, dass die „Knowledge Angels“ zwischen unterschiedlichen Bereichen im Unternehmen vermitteln, wodurch sie das existierende Wissen neu verteilen und für die einzelnen Gruppen passend „übersetzen“ können. Dadurch kann das im Unternehmen vorhandene Wissen besser in mehreren Kontexten genutzt werden.

Im Rahmen einer Reihe von Interviews in Deutschland, Spanien, Frankreich, China und Kanada fanden die Forscherinnen und Forscher heraus, dass sich die Funktion von „Wissensengeln“ in den einzelnen Ländern unterscheidet: Während sie in Deutschland eher Informationen vermitteln („knowledge broker“), liefern sie in Frankreich Ideen („idea giver“), erleichtern in Spanien die Arbeit („facilitator“), fördern in Kanada das Geschäft („business pusher“) und liefern in China Problemlösungen („solution provider“). In allen Ländern zeichnen sie sich aber dadurch aus, dass sie in mehreren Bereichen aktiv sind, sich neben ihrem eigentlichen Beruf beispielsweise noch in Komitees engagieren. Sie sind sehr kommunikativ und engagiert und suchen ständig neue Herausforderungen.

Um die Fähigkeiten dieser „Knowledge Angels“ zu fördern und sie dem Unternehmen zu erhalten, empfehlen die Forscher, sie in interdisziplinären Teams arbeiten zu lassen und ihnen möglichst viele Freiheiten zu geben – so können sie ihre Fähigkeiten am besten entfalten. Ebenso sind ihnen eine gute Arbeitsatmosphäre und abwechslungsreiche Aufgaben wichtig.

Der mit dem Accenture Award ausgezeichnete Artikel „Knowledge Angels: fostering innovation in knowledge-intensive business services through creative individuals − Observations from Canada, China, France, Germany and Spain“ kann unter http://www.isi.fraunhofer.de/isi-media/docs/p/de/publikationen/Muller_Zenker_Heraud_2012_Knowledge_Angels.pdf heruntergeladen werden.

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