Neues EU-Forschungsprogramm „Horizont 2020“ fördert Unternehmen und Forschungseinrichtungen

Im Januar 2014 startet das neue EU-Forschungsrahmenprogramm Horizont 2020 mit einer Laufzeit bis 2020 und einem Budget von ca. 70 Milliarden Euro. Damit ist es das größte Förderprogramm in diesem Bereich. Es bündelt bisher getrennte Förderaktivitäten rund um Forschung und Innovation. Erste Aufrufe werden am 11. Dezember 2013 veröffentlicht.

„Für die Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes bietet das Programm eine ausgezeichnete Gelegenheit, mit exzellenten Institutionen Europas zusammen zu arbeiten und sich auf diese Weise Wettbewerbsvorteile zu sichern. Das Programm Horizont 2020 wird neue Weichen stellen, denn es widmet sich vor allem den Problemlösungen der europäischen Gesellschaft. Im Sinne der Innovationsförderung wird die EU hier zu Projekten aufrufen. Auf diese besondere neue Prägung des Förderprogramms müssen Antragsteller eingehen und bei der Antragstellung Lösungsvorschläge formulieren“, betont Prof. Dr. Norbert Höptner, Europabeauftragter des Ministers für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg. „Aber unsere Erfahrungen zeigen: Wer in EU-Projekten mitarbeitet, hat Zugang zu Innovationen und zu europäischen Marktpartnern. Ich fordere die baden-württembergischen Akteure daher auf, sich hier zu bewerben“.

Das Steinbeis-Europa-Zentrum bietet in Zusammenarbeit mit Partnern der Wirtschaftsförderung Veranstaltungen und Vorträge zu Horizont 2020 in Baden-Württemberg an. Im Zentrum stehen aktuelle Aufrufe der Förderprogramme, die Themen der EU-Förderung und die Fördermodalitäten. Darüber hinaus berät das SEZ zur Auswahl des richtigen Förderprogramms, zur Antragstellung und unterstützt bei der Suche nach Forschungspartnern im europäischen Ausland, eine Grundbedingung für die Einreichung von Projektvorschlägen.

Unternehmen und Forschungseinrichtungen können sich bei folgenden Veranstaltungen informieren. Am 11.12.2013 findet im Stuttgarter Haus der Wirtschaft die Veranstaltung „EU-Fördermöglichkeiten für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Innovation im Donauraum“ statt. Am 5. Februar 2014 laden das SEZ und der Landesverband der baden-württembergischen Industrie zu einem Informationstag nach Ostfildern ein und am 10. Februar 2014 beziehen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Ingo Rust, Staatssekretär am Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, Stellung zu dem neuen Förderprogramm.

Am 3. Dezember 2013 hat der Europäische Rat im letzten Schritt des Gesetzgebungsverfahrens dem EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation – Horizont 2020 zugestimmt. Das Programm bündelt erstmalig bisher getrennte Aktivitäten, wie das Forschungsrahmenprogramm, das Programm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation und das Europäische Institut für Innovation und Technologie. Damit verspricht sich die Europäische Kommission ein besseres Ineinandergreifen der Förderinstrumente. Forschung und Innovation rücken noch näher zusammen.

Im Zentrum des Spezifischen Programms stehen die Themen Wissenschaftsexzellenz, die führende Rolle der Industrie und gesellschaftliche Herausforderungen. Unter letzterem finden sich die Förderschwerpunkte Gesundheit, demografischer Wandel und Wohlergehen, Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit, nachhaltige Landwirtschaft, marine und maritime Forschung und Biowirtschaft, sichere, saubere und effiziente Energie, intelligenter, umweltfreundlicher und integrierter Verkehr, Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Rohstoffe und integrative, innovative und sichere Gesellschaften.

In der Weiterentwicklung des Programms „Forschung für KMU“ zeichnet sich in Horizont 2020 eine neue Förderlogik ab. Statt der wissenschaftlichen Ausrichtung und obligatorischen Beteiligung von Forschungsdienstleistern sollen „Business Cases“ entlang der Bedürfnisse und Möglichkeiten von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) definiert werden, um eine Förderung zu erhalten. Daher sind in diesem Programmteil auch nur KMU antragsberechtigt.

Die KMU dürfen, müssen aber nicht, wissenschaftliche Partner durch Aufträge einbinden. Im Gegensatz zu früheren KMU-Programmen ist bei dem neuen KMU-Instrument auch eine Einzelantragstellung möglich. Voraussichtlich wird das KMU-Instrument kein eigenes Programm sein, sondern wird bei den Themen in den Programmschwerpunkten „Gesellschaftliche Herausforderungen“ und „Führende Rolle der Industrie“ angesiedelt sein. In diesen beiden Säulen sollen 20 % des Budgets für KMU reserviert werden, insgesamt 5 – 7 % für das KMU-Instrument und 13 – 15 % für die KMU-Verbundforschung.

Wenn man von einem Durchschnitt von 6 % ausgeht, so ergibt sich ein Gesamtbudget von etwa 2,2 Mrd. Euro, also pro Jahr durchschnittlich etwa 315 Mio. Euro gegenüber etwa 250 Mio. Euro für das Programm „Forschung für KMU“ im Jahre 2013.

Steinbeis-Europa-Zentrum
Das Steinbeis-Europa-Zentrum (SEZ) ist die operative Einheit des Europabeauftragten des Ministers für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg. Mit Standorten in Stuttgart und Karlsruhe unterstützt das SEZ Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der Antragstellung und Durchführung von EU-Projekten, in Fragen europäischer Förderprogramme und grenzüberschreitender Unternehmenskooperationen. Es ist Partner im Enterprise Europe Network im Auftrag der Europäischen Kommission. Aktuell ist das SEZ Projektpartner in rund 40 EU-Projekten.

Weitere Informationen:

http://www.steinbeis-europa.de – Steinbeis-Europa-Zentrum
http://ec.europa.eu/research/horizon2020/index_en.cfm – Horizon 2020
http://www.h2020guide.eu – Interactive User Guide

Media Contact

Anette Mack Steinbeis-Europa-Zentrum

Weitere Informationen:

http://www.steinbeis-europa.de

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