Leibniz-Rechenzentrum erhält „Deutschen Rechenzentrumspreis 2012“

In seiner Bewerbung „Höchstleistungsrechnen – höchst effizient!“ hatte das LRZ die weltweit einzigartige Energieeffizienz seines neuen Höchstleistungsrechners „SuperMUC“, der zur Zeit installiert wird, herausgestellt.

Durch die innovative Kühlung des Systems mit warmem Wasser ist es möglich, den Großteil der Rechnerkomponenten ganzjährig ohne den Einsatz von Kältemaschinen zu kühlen. Die effiziente Ausnutzung der Energiesparmechanismen neuester Prozessortechnologien erlaubt zudem die gleichzeitige Optimierung der Rechnerperformance für Geschwindigkeit und Energie. Auch auf diesem Gebiet ist das LRZ Pionier.

Während Rechenzentren bisher etwa die gleiche Menge an Energie, die sie für den Betrieb von Rechnern aufwandten, noch einmal in die Kühlung stecken mussten, kann das LRZ durch den Einsatz der neuen Kühltechnologie diesen Anteil drastisch senken und somit den sog. PUE-Wert (Power Usage Efficiency), der diesen Aufwand ausdrückt, von etwa 2 auf einen Wert in der Nähe von 1,1 reduzieren.
Die hocheffiziente Warmwasserkühlung der Rechner, die energieoptimierte Taktung der Prozessoren, die Verwendung der Wärme für die Heizung von Gebäuden und zur Erzeugung von sog. Prozesskälte für die Kühlung weiterer Geräte ermöglichen darüber hinaus eine weitere Absenkung des Energieverbrauchs im Leibniz-Rechenzentrum in Höhe von 20% bis 30% gegenüber herkömmlichen Rechenzentren. Mit CooLMUC, dem kleinen Vorläufer des SuperMUC, hat das LRZ bewiesen, dass durch den Einsatz von Warmwasserkühlung im modernen Rechenzentrum dramatische Energieeinsparungen möglich sind.

„Energieeffizienz ist das Kernthema für alle heutigen IT-Anwendungen vom Smartphone bis zum Supercomputer. Wissenschaftliche Rechenzentren wie das LRZ können hier Pionierarbeit leisten und zeigen, dass schon heute kostengünstige und zugleich ressourcenschonende Lösungen gefunden werden können“, sagte Arndt Bode, Leiter des LRZ. „Das langjährige Engagement des Freistaats Bayern für das LRZ und die Kofinanzierung des Bundes im Bereich des Höchstleistungsrechnens über das Gauss Centre for Supercomputing GCS zahlen sich bei innovativen Rechenzentrumslösungen auf diese Weise aus.“

Kontakt: Dr. Ludger Palm, Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Tel. 089/35831-8792, presse@lrz.de

Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften auf dem Forschungscampus in Garching ist der Dienstleister auf dem Gebiet der Informationsverarbeitung für die Münchner Hochschulen. Es stellt mit dem Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur für die Wissenschaften bereit und betreibt umfangreiche Datensicherungssysteme (Archivierung und Backup). Darüber hinaus ist das LRZ nationales Supercomputing Centre und Teil des Gauss Centre for Supercomputing, das von den drei nationalen Höchstleistungsrechenzentren (Garching, Jülich, Stuttgart) gebildet wird.

Media Contact

Dr. Ellen Latzin idw

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