Julius Wess-Preis 2015 geht an Lisa Randall

Die Gewinnerin des Julius Wess-Preises 2015, Lisa Randall. Bild: Rose Lincoln

Mit ihrem Vortrag „Dark Matter and the Dinosaurs: The Astounding Interconnectedness of the Universe“ wird die Preisträgerin in ihrer einzigartigen Weise Zusammenhänge des Universums mit der Entwicklung auf unserer Erde zusammenbringen. Sie ist ausgewiesene Expertin auch schwierige Konzepte der Physik allgemein verständlich darzustellen.

„Lisa Randall hat eine vielversprechende Forschungsrichtung begründet und gezeigt, dass höherdimensionale Theorien existieren, die Gravitation mit den anderen physikalischen Wechselwirkungen vereinigen“, hebt Professor Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales am KIT, hervor.

„Mit anderen vielbeachteten Arbeiten zur sogenannten Supersymmetrie knüpft sie in herausragender Weise an das Werk Julius Wess' am KIT an und hat unser Verständnis über die Naturgesetze entscheidend vertieft.“ In jüngerer Zeit beschäftigt sich Randall mit Dunkler Materie, einem Gebiet das in KCETA ebenfalls in Theorie und Experiment erforscht wird.

Lisa Randall ist die mittlere von drei Töchtern eines Vertreters und einer Lehrerin aus dem New Yorker Stadtteil Queens. Sie machte 1980 ihren High-School-Abschluss an der naturwissenschaftlich ausgerichteten Stuyvesant High School in Manhattan, New York. Sie studierte an der Harvard University (Bachelor-Abschluss 1983), wo sie 1987 bei Howard Georgi mit der Arbeit „Enhancing the Standard Model“ promovierte.

Danach hat sie Professuren am MIT und in Princeton bekleidet, um dann wieder an ihre Alma Mater in Harvard zurückzukehren. Sie hat vier viel beachtete populärwissenschaftliche Bücher geschrieben, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Das „Time Magazine“ hat sie zu einer der 100 einflussreichsten Frauen der Welt erklärt. Lisa Randall hat das Libretto zur Oper „Hypermusic Prologue: A Projective Opera in Seven Planes“ (Musik: Hèctor Parra) geschrieben, die bisher in sieben Staaten aufgeführt wurde.

Der Julius Wess-Preis erinnert an Professor Julius Wess, der sich während seiner zwanzigjährigen Tätigkeit am Karlsruher Institut für Technologie unermüdlich für die theoretische und experimentelle Elementarteilchenphysik eingesetzt und während dieser Zeit Arbeiten von international herausragender Bedeutung veröffentlicht hat. Feld-theoretische Begriffe wie die Wess-Zumino-Wirkung oder die Formulierung der ersten supersymmetrischen Quantenfeldtheorie, des Wess-Zumino-Modells, werden für immer mit seinem Namen verbunden bleiben.

Der Forschungspreis wird an Elementarteilchen- oder Astroteilchenphysiker für herausragende experimentelle oder theoretische wissenschaftliche Leistungen verliehen, die unser Verständnis der fundamentalen Naturgesetze erweitern und vertiefen.

Im KIT-Zentrum Elementarteilchen- und Astroteilchenphysik (KCETA) wird die Arbeit von 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am KIT gebündelt und die Strategie für zukünftige Entwicklungen erarbeitet. Das Zentrum hat neun wissenschaftliche Schwerpunkte experimenteller und theoretischer Natur, welche letztlich in Fragen nach Herkunft, Entwicklung und Zustand des Universums und den darin ablaufenden Vorgängen münden.

Der Julius Wess-Preis 2015 wird am 08. Juli 2016 um 15:00 Uhr in der Aula (FTU) auf dem KIT Campus Nord, Hermann-von-Helmholtz Platz 1, 76344 Eggenstein-Leopoldshafen, verliehen.

Programm der Veranstaltung:

15:00 Grußwort Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales am KIT

15:10 Vorstellung KCETA, Marc Weber, KIT

15:20 Illuminating the Dark Side: Liquid Xenon and the Nature of Dark Matter, Laura Baudis, Uni Zürich

16:00 Adventures in Warped Space: The Flavor Puzzle, Higgs Physics and the Diphoton Resonance. Matthias Neubert, Uni. Mainz

16:50 Laudatio, Margarete Mühlleitner (KIT)

17:10 Preisübergabe, Thomas Hirth, Vizepräsident für Innovation und Internationales am KIT

17:35 Dark Matter and the Dinosaurs: The Astounding Interconnectedness of the Universe, Lisa Randall, Uni Harvard

anschließend Empfang

Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernehmen Benedikt von Puttkamer (Cello) und Beatrix von Puttkamer (Piano).

Weiterer Kontakt:
Kosta Schinarakis, PKM – Themenscout, Tel.: +49 721 608 41956, Fax: +49 721 608 43658, E-Mail: schinarakis@kit.edu

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mission. Mit rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 25 000 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas.

KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft

Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: www.kit.edu

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Monika Landgraf Karlsruher Institut für Technologie

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