Die vorweggenommene Zukunft

Am RCPE wurde mit XPS (eXtended Particle System) ein neuartiges, branchenübergreifendes Tool zur Simulation von partikelbasierten Prozessen in der Verfahrenstechnik entwickelt. © RCPE

„Wir sind natürlich sehr stolz und glücklich, dass die Innovationen unseres Forschungszentrums einmal mehr auch bei einem der renommiertesten Forschungspreise Österreichs Anerkennung finden“, freuen sich die RCPE-Geschäftsführer Univ.-Prof. Dr. Johannes Khinast und Dr. Thomas Klein über den Aufstieg in die Finalrunde des „Fast Forward Award“, den Wirtschaftspreis des Landes Steiermark. Die Sieger in den verschiedenen Kategorien werden nun durch ein Publikumsvoting online ermittelt – Details dazu unter www.ffa.at

Das RCPE wurde mit seinem Simulationstool XPS in die Finalrunde in der Kategorie „Institutionen der angewandten F&E“ gewählt. Entwickelt wurde am RCPE Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH – ein K1-Kompetenzzentrum im Eigentum der TU Graz (65%), der KF Universität Graz (20%) und der Joanneum Research GmbH (15%) – ein neuartiges, branchenübergreifendes Tool zur Simulation von partikelbasierten Prozessen in der Verfahrenstechnik, das für die Produkt- und Geräteentwicklung bzw. deren Optimierung verwendet werden kann.

Was XPS kann und welchen Nutzen es bringt Partikel sind Kleinstteilchen verschiedener Stoffe, die sich zwar miteinander mischen, aber nicht verbinden – wie etwa das Eigelb und Öl in der Majonäse. In der Industrie kommen partikelbasierte Verfahren in 80 % aller chemischen Prozesse vor.

Wie sich nun die einzelnen Stoffe miteinander verhalten oder welche Mischverhältnisse optimal sind, das wird heutzutage am Computer simuliert. Mit dem gemeinsam mit AVL List entwickelten Programm XPS (eXtended Particle System) kann nun der Transport von bis zu 40 Millionen Feststoffpartikeln simuliert werden – herkömmliche Tools können maximal 250.000 Partikel bei gleicher Rechenzeit simulieren. XPS ist somit ein Innovationsmeilenstein ähnlich den ersten Strömungssimulations-Paketen von vor 20 Jahren.

Ein wesentlicher Entwicklungsschritt war die Kopplung des leistungsstarken Partikel-Simulationscodes XPS mit der AVL-Strömungssoftware AVL FIRE®. Diese gekoppelte Simulation bzw. die Interaktion zwischen Strömung einerseits und Partikeln andererseits öffnete komplett neue Anwendungsgebiete und ermöglicht eine effizientere und bessere Vorhersage von Prozessen in den verschiedensten Bereichen auch außerhalb der Pharmaindustrie.

Durch den Einsatz von XPS können die Entwicklungszeiten und Kosten entscheidend reduziert werden. Das neue Simulationstool ist themenübergreifend einsetzbar – von der Berechnung des optimalen Saatabstandes für verschiedene Samen bis hin zur Automobil-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie wurde XPS bereits angewendet. Partner für die Vermarktung, den Verkauf und das gemeinsame Service von XPS ist die Grazer Niederlassung der CATRA GmbH.

RCPE GmbH
Gemeinsam mit den Global Players der Pharmaindustrie betreibt das K1-Kompetenzentrum RCPE Spitzenforschung im Bereich der Prozess- und Produktoptimierung. Die Schwerpunkte umfassen die Entwicklung neuer Darreichungsformen für Medikamente sowie die zugehörigen Produktionsprozesse und deren Überwachung. Neben einem erfahrenen interdisziplinären und internationalen Team sind die hervorragenden Leistungen des Zentrums auf die Nähe zu den Grazer Universitäten zurückzuführen. Als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Industrie bietet das RCPE wirtschaftsnahe Forschung am State of the Art an. Das RCPE befindet sich im Eigentum der TU Graz (65%), der KF Universität Graz (20%) und der Joanneum Research GmbH (15%).

Weitere Informationen unter: www.rcpe.at

Media Contact

Mag. Gertraud Krug idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer