DFG fördert Forschung mit Flugzeug HALO weiter

Expedition unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Wendisch über dem Amazonas-Regenwald mit Hilfe des Forschungsflugzeugs HALO Foto: Manfred Wendisch / LIM

Bis Anfang Dezember können nun bei der DFG im Rahmen des Schwerpunktprogrammes einzelne Förderanträge gestellt werden, um mit HALO verschiedene Bereiche der Atmosphäre und des Erdsystems zu erforschen.

„Auch die Universität Leipzig wird sich bewerben – mit einem Projekt zur Fernerkundung von frontalen Wolken, in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern und im Rahmen von zwei HALO Missionen“, berichtet Wendisch. Anfang kommenden Jahres wird dann ein internationales Gutachterteam bei einem Kolloquium die Projekte auswählen, die in einer ersten Etappe von 2016 bis 2019 konkret gefördert werden.

Wie bereits in der Vergangenheit, wird die Universität Leipzig gemeinsam mit der TU Dresden und der Goethe-Universität Frankfurt am Main auch in der neuen Förderperiode die Umsetzung der ausgewählten Projekte koordinieren. „Es ist ein großer Erfolg, dass die DFG dieses Schwerpunktprogramm für weitere sechs Jahre fördern wird“, betont Wendisch.

HALO nimmt ihm zufolge eine Schlüsselrolle in der deutschen Atmosphärenforschung und in den Geowissenschaften ein. In Bezug auf neue Weltraummissionen biete HALO viele Möglichkeiten, satellitenbasierte Daten mit bodennahen Messungen der Atmosphäre und weiterer Geoprozesse zu verbinden sowie Fernerkundungsmethoden zu erproben.

Das Infrastruktur-Schwerpunktprogramm diene der Entwicklung hochtechnologischer Sensorik und Instrumentierung und deren Anwendung in den Atmosphären- und Geowissenschaften. „HALO erlaubt es, Erdsystemforschung auf internationalem Spitzenniveau durchzuführen“, sagt Wendisch. Schwerpunkte der Forschung sind dabei unter anderem die Untersuchung von Aerosolpartikeln, von Wolken und Niederschlag sowie atmosphärischer Prozesse.

„HALO fliegt bis 15 Kilometer hoch, bis zu 8000 Kilometer weit und kann eine wissenschaftliche Nutzlast von bis zu drei Tonnen transportieren“, beschreibt Wendisch die Vorzüge des modernen Forschungsfliegers.

Dieser wurde von den Leipziger Meteorologen schon in der vergangenen DFG-Förderperiode genutzt, zum Beispiel bei einer Messkampagne über dem brasilianischen Regenwald im September/Oktober 2014 zur Untersuchung tropischer Gewitterwolken und von den Dresdner Geowissenschaftlern bei der GEOHALO-Messkampagne über Italien im Juni 2012. Das Forschungsflugzeug HALO ist eine anteilig finanzierte Gemeinschaftsinitiative der DFG sowie deutscher Umwelt- und Klimaforschungseinrichtungen.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Manfred Wendisch
Leipziger Institut für Meteorologie (LIM)
Telefon: +49 341 97-32851
E-Mail: m.wendisch@uni-leipzig.de
Web: www.uni-leipzig.de/~meteo

Media Contact

Susann Huster Universität Leipzig

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

CO2 mit Strom binden

Ein Mikroben-Enzym inspiriert die Elektrochemie. Von Menschen freigesetzte Treibhausgase treiben die Erderwärmung. Kohlendioxid (CO2) etwa sammelt sich in der Atmosphäre und ist schwer umzuwandeln, da es sehr stabil ist. Einige…

Einfachere und systematische Qualifizierung von KI-Anwendungen

Ein neues Software-Framework soll Unternehmen die Abnahme bzw. Auditierung von Anwendungen erleichtern, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Das Framework erarbeiten das Fraunhofer IPA und das Institut für Industrielle Fertigung…

Neue Studie zur Bodenplastisphäre

Forschungsteam um Biologen der Freien Universität Berlin sieht in Mikroplastikverschmutzung in Böden beispiellosen Lebensraum und warnt vor unklaren Folgen. Plastik ist in der Umwelt mittlerweile allgegenwärtig: Während sich frühere Forschungsarbeiten…

Partner & Förderer