Biogas Nord AG fördert Bioenergieforschung an der Universität Bielefeld
Der Bioreaktor wird in einem Kooperationsprojekt von Professor Dr. Olaf Kruse (AG Algenbiotechnologie der Fakultät für Biologie, Universität Bielefeld) und von Professor Dr. Clemens Posten (Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik, Universität Karlsruhe) gebaut.
Das mittelständische Unternehmen Biogas Nord AG ist spezialisiert auf die Konstruktion und den Bau von Biogasanlagen. Es ist einer der führenden Technologieanbieter in Deutschland. Dieses finanzielle Engagement ist die Fortsetzung einer seit 2006 bestehenden Zusammenarbeit zwischen Biogas Nord und Professor Olaf Kruse im Bereich Bioenergieforschung an der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld.
In der Arbeitsgruppe Algenbiotechnologie wird seit einigen Jahren intensiv an der Erforschung von Prozessen gearbeitet, um die Energie des Sonnenlichts durch Mikroorganismen einzufangen und so für den Menschen nutzbar zu machen. Der geplante und durch Biogas Nord finanzierte 25 Liter Prototyp-Reaktor soll dazu verwendet werden, um die Rahmenbedingungen für die Konstruktion eines profitablen größeren Reaktortyps zu schaffen. Konstruktion und Bau werden in Zusammenarbeit mit Professor Clemens Posten, Fachmann auf dem Gebiet Bioreaktorbau am Institut für Bio- und Lebensmitteltechnik der Technischen Hochschule Karlsruhe, durchgeführt und sollen bis zum Sommer 2008 abgeschlossen sein.
„Die Herstellung von Bio-Wasserstoff aus Mikroalgen ist ein eleganter Weg der direkten Umwandlung von Sonnenlichtenergie in eine speicherbare Energieform“, so Professor Olaf Kruse. „Mit dieser neuen Form der Energiegewinnung können wir CO2-Emissionen verhindern und haben eventuell eine Alternative zu Erdöl, Kohle und Erdgas. Die Finanzierung dieses Prototyps ist für uns ein wichtiger Meilenstein auf dem langfristigen Weg zur Entwicklung rentabler Photobioreaktoren.“ Der Wissenschaftler erwartet, dass mit Hilfe dieses ersten Prototyps auch die biologischen Parameter der Wasserstoffproduktion in Mikroalgen besser aufgeklärt und weiter optimiert werden können.
Gerrit Holz, Vorstandsvorsitzender der Biogas Nord AG, erläutert seine Motive für die Zusammenarbeit mit der Universität Bielefeld: „Angesichts des aktuellen Klimawandels wird ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen zunehmend wichtiger. Wir unterstützen die Forschung, um neue Technologien im Bereich der Erneuerbaren Energien weiter voran zu treiben und somit den weltweiten CO2-Ausstoss zu verringern.“
Über BIOGAS NORD
Die BIOGAS NORD AG ist einer der größten Technologieanbieter im Biogassektor. Die Leistungen des Unternehmens und seiner inzwischen über 160 Mitarbeiter umfassen alle Bereiche der Biogastechnologie, von der Konzeptentwicklung, der Detailplanung, dem Anlagenbau, dem Betrieb bis hin zum Service und der Betreuung. Das Bielefelder Unternehmen ist bereits in den letzten Jahren sehr stark gewachsen. Seit 1995 wurden über 150 Biogasanlagen geplant, gebaut oder entwickelt. Aktuell sind rund 50 weitere Biogasanlagen in Deutschland, Niederlande, Weißrussland, USA, England, Italien, Spanien, Rumänien, Kuba, Indien und Thailand in Bau, in der Genehmigungs- oder Planungsphase. Die installierte elektrische Leistung der BIOGAS NORD Biogasanlagen beträgt mehr als 50 Megawatt (MW), womit fast 70.000 Haushalte mit Strom oder Wärme aus regenerativer Energie versorgt werden können.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-bielefeld.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise
Neueste Beiträge
Auf den Spuren des Megaerdbebens von 2011
Was war die Ursache des großen Tōhoku-Erdbebens von 2011, und wie können wir geologische Prozesse besser verstehen, um langfristig Küsteninfrastruktur zu schützen – zum Beispiel vor einem Tsunami wie vor…
Anschwellende Ströme
Klimawandel sorgt für mehr Sediment in Hochgebirgsflüssen. Viele Flüsse im asiatischen Hochgebirge transportieren mehr Sediment stromabwärts als noch vor einigen Jahren. Dieses veränderte Sedimentaufkommen wirkt sich besonders stark auf die…
Datensammlung für Tsunami-Frühwarnsysteme
Expedition MSM132 erforscht vulkanische Risiken in der Ägäis. Ein internationales Team von Forschenden ist heute mit der MARIA S. MERIAN in die Ägäis aufgebrochen, um das Vulkansystem Kolumbo bei Santorini…