Leibniz-Preis an Kieler Agrarwissenschaftler

Christian Jung erhält den höchstdotierten deutschen Forschungspreis

Der Kieler Professor Dr. Christian Jung (48) ist heute von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zum Preisträger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Programms für 2005 ernannt worden. Er erhält den mit 1,55 Millionen Euro höchstdotierten deutschen Förderpreis für Forschungsarbeiten. Der Direktor des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Universität Kiel ist damit einer von zehn Wissenschaftlern, die in diesem Jahr vom Nominierungsausschuss aus 130 Vorschlägen ausgewählt wurden.

Professor Christian Jung studierte an der Universität in Göttingen Agrarwissenschaften und promovierte dort 1984. Anschließend erforschte er gentechnische Veränderungen an Zuckerrüben und habilitierte sich 1992 an der Universität München. 1993 wurde er an die Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel berufen, wo er seither das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung leitet. Professor Jung gilt als Fachmann und Befürworter verantwortungsvoller Gentechnik. Er fand das Gen HS1, das bei Zuckerrüben eine Resistenz gegen Schadwürmer bewirkt. In Kommissionen setzt er sich für gentechnische Verbesserungen in der Landwirtschaft ein, um die Erträge im Getreide- und Futteranbau zu steigern und so beispielsweise Hunger weltweit zu bekämpfen.

Professor Jörn Eckert, Rektor der Universität Kiel, beglückwünscht den Preisträger zur hohen Auszeichnung: „Ich gratuliere dem Kollegen Jung ganz herzlich. Es gereicht der Kieler Universität zur Ehre, derart renommierte Forscher unter ihren Mitgliedern zu haben. Professor Jung ist einer der ganz engagierten Streiter für Wissenschaft und Innovation. Über die Bestätigung für die überaus viel versprechende Arbeit des Agrarwissenschaftlers hinaus freue ich mich auch über die Bestätigung, die der gesamte Bereich molekulare Biowissenschaften in Kiel damit erfährt. Mit sehr viel Einsatz und großer Unterstützung durch das Land sind wir dabei, hier unsere Vorrangstellung für Norddeutschland auszubauen. Die Entscheidung für Christian Jung, der mit seiner Gruppe Teil des neuen Zentrums für Molekulare Biowissenschaften wird, zeigt, dass wir mit unserer Profilsetzung absolut richtig liegen und den nationalen und internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen.“

Auch der Dekan der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät, Professor Siegfried Wolffram, freut sich mit seinem Fachkollegen: „Professor Jung ist einer der führenden Wissenschaftler im Bereich der molekularen Pflanzenzüchtung. Er ist nicht nur ein Vollblutforscher, sondern wirbt auch in großem Umfang Drittmittel ein. Hieraus können wir auch erkennen, dass seine Arbeit in Kreisen der Wissenschaft in hohem Maße akzeptiert wird. Darüber hinaus haben die Ergebnisse seiner Forschung aber auch ein hohes Anwendungspotenzial.“

Bereits fünf Mal errangen Kieler Wissenschaftler zuvor den Leibniz-Preis, den es seit 1985 gibt: 1989 Prof. Michael Sarnthein-Lotichius gemeinsam mit Prof. Jörn Thiede, 1990 Prof. Hans-Ulrich Schmincke, 1993 Prof. Wolfgang Hackbusch, 1999 Prof. Friedrich Temps und schließlich Prof. Wolf-Christian Dullo im Jahr 2002. Das Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm wurde geschaffen, um die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftler zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern und sie von Verwaltungsaufwand zu entlasten.

Media Contact

Susanne Schuck Christian-Albrechts-Universität

Weitere Informationen:

http://www.uni-kiel.de

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