"Optimierte Nutzpflanzen dank Gentechnik"

Die Hamburger Körber-Stiftung vergibt in diesem Jahr den mit 750.000 Euro dotierten Körber-Preis an ein internationales Forscherteam, das Arbeiten auf dem Gebiet der Biowissenschaften, insbesondere der Pflanzenphysiologie ausführen wird. Preisträger sind:

Prof. Dr. Wolf-Bernd Frommer vom ZMBP der Universität Tübingen, Prof. Dr. Rainer Hedrich vom Julius-von-Sachs-Institut für Biowissenschaften der Universität Würzburg, Prof. Dr. Enrico Martinoia vom Institut de Botanique der Université Neuchatel, Schweiz, Prof. Dr. Dale Sanders vom Plant Laboratory der University of York, England, und Prof. Dr. Norbert Sauer vom Lehrstuhl für Molekulare Pflanzenphysiologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Die fünfköpfige Forschergruppe ist weltweit führend bei der Untersuchung von Transportvorgängen durch pflanzliche Zellmembranen. Ziel ihrer Arbeit ist es, gesunde und gehaltvollere Nahrungs- und Futtermittel bereitzustellen. In den folgenden drei Jahren wollen die Wissenschaftler mit Hilfe gentechnischer Methoden Pflanzen züchten, die

  • salztoleranter sind,
  • nährstoffeffizienter angebaut werden können,
  • und dabei verbesserte Ertragsqualität aufweisen.

Die Preisträger versprechen sich mit ihrer Vorgehensweise neue Ansätze zur Lösung ökologischer und ökonomischer Probleme. Insbesondere Anbauprobleme in den Entwicklungsländern könnten langfristig gelöst werden. Aber auch in unseren Breitengraden könnte die Züchtung ertragreicherer Nutzpflanzen immer wichtiger werden. Diese neuen Pflanzensorten würden beispielsweise das Zufüttern von Tiermehl zur Deckung des Eiweißgehaltes bei Tieren überflüssig machen.

Bis vor kurzem war nur wenig über Transportprozesse in Pflanzen bekannt. Dabei sind sie sowohl für die Interaktion der Pflanzen mit ihrer Umwelt als auch für den Stoffaustausch zwischen den einzelnen Zellen oder deren Kompartimenten von großer Bedeutung. Da hauptsächlich Transportproteine, sogenannte Transporter, diesen Stoffaustausch über Membranen vermitteln, kommt ihnen eine strategisch wichtige Verteilungsfunktion für Nährstoffe und Stoffwechselprodukte zu.

Die Körber-Stiftung

Die private und gemeinnützige Körber-Stiftung engagiert sich seit vier Jahrzehnten im Bereich der internationalen Verständigung, sie fördert die historisch-politische Kultur sowie Wissenschaft und Forschung. Als operative Stiftung initiiert und finanziert sie ihre vielfältigen Aktivitäten selbst. In ihren Projekten will sich die Hamburger Stiftung mit aufkommenden Problemen auseinandersetzen und insbesondere Menschen fördern, die an einer aktiven Gestaltung unserer Gesellschaft mitwirken wollen.

Kuratorium: Prof. Dr. Hubert Markl (Vors.)
Prof. Dr. Richard J. Brook
Prof. Dr. Benno Parthier
Prof. Dr. David N. Reinhoudt
Prof. Dr. Peter C. Scriba
Prof. Dr. Widmar Tanner
Prof. Dr. Heinrich Ursprung
Prof. Dr. Sigmar Wittig

Projektleitung: Dr. Nikolaus Besch

Media Contact

Dr. Nikolaus Besch idw

Weitere Informationen:

http://www.stiftung.koerber.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Förderungen Preise

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Physiker Professor Simon Stellmer von der Universität Bonn beim Justieren eines Lasers, der für Präzisionsmessungen eingesetzt wird.

Simon Stellmers GyroRevolutionPlus erhält ERC-Zuschuss von 150 000 € für Katastrophenwarnungen

Europäischer Forschungsrat fördert Innovation aus der Physik an der Uni Bonn „Mit GyroRevolutionPlus verbessern wir die Messgenauigkeit von Ringlaserkreiseln, sogenannten Gyroskopen, mit denen wir langsame und tiefliegende Erdrotationen oder auch…

Unterschiedlich regulierte kleine RNAs aus Blut oder Haut sind mögliche Biomarker, die in Zukunft helfen könnten, Fibromyalgie schneller und besser zu diagnostizieren und damit unter anderem die Stigmatisierung abzubauen.

Objektive Diagnose von Fibromyalgie: Neue Innovationen Erklärt

Prof. Dr. Nurcan Üçeyler und Dr. Christoph Erbacher von der Neurologischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) haben ihre neuesten Forschungsergebnisse zum Fibromyalgie-Syndrom (FMS) in der Fachzeitschrift Pain veröffentlicht. Sie fanden…

Links: EHT-Bilder von M87* aus den Beobachtungskampagnen 2018 und 2017. Mitte: Beispielbilder aus einer generalrelativistischen magnetohydrodynamischen (GRMHD) Simulation zu zwei verschiedenen Zeiten. Rechts: Dieselben Simulations-Schnappschüsse, unscharf gemacht, um der Beobachtungsauflösung des EHT zu entsprechen.

Die neueste M87-Studie des EHT bestätigt die Drehrichtung des Schwarzen Lochs

Erster Schritt auf dem Weg zu einem Video vom Schwarzen Loch FRANKFURT. Sechs Jahre nach der historischen Veröffentlichung des ersten Bildes eines Schwarzen Lochs stellt die Event Horizon Telescope (EHT)…