Unternehmen fit für die Hochleistung machen

Wenn ein Sondereinsatzkommando der Polizei zu einer Geiselnahme gerufen wird, ist Höchstleistung gefragt – Fehler dürfen jetzt nicht passieren, denn auf dem Spiel stehen Menschenleben.

Doch welche Faktoren ermöglichen es Polizei und Rettungsteams, unter sich ständig verändernden Umweltbedingungen und hohem Zeitdruck zuverlässig richtige Entscheidungen zu treffen? Lassen sich gemeinsame Muster von Hochleistungen identifizieren und können diese auf Unternehmen übertragen werden?

Antworten auf diese Fragen suchen Wissenschaftler der Professur Personal und Führung der TU Chemnitz in dem Projekt „Innovation durch Förderung von nachhaltiger Hochleistung“, das vom 1. Mai 2008 bis zum 31. Oktober 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.

Der Hintergrund des Projekts: In Unternehmen nimmt der Wettbewerb zu, die Dynamik der Veränderungen und der Druck auf die Mitarbeiter steigen – immer häufiger müssen Hochleistungen erbracht werden. Hier kann es helfen, von Organisationen zu lernen, die sich seit jeher solchen Anforderungen stellen müssen. Doch dazu müssen erstmal die Mechanismen erforscht werden, die es beispielsweise Teams in der Notaufnahme eines Krankenhauses erlauben, den ständigen Zeit- und Leistungsdruck zu bewältigen.

Untersuchen wollen die Wissenschaftler relativ kleine Einheiten – etwa ein OP-Team, eine Sportmannschaft oder eine Arbeitsgruppe eines Unternehmens. „Besonders relevant erscheint uns der Umgang der untersuchten Einheiten mit Wissen und Lernen, das Lernen aus Fehlern und auch individuelle Merkmale der beteiligten Mitarbeiter wie ein klares Zielverständnis oder Aufmerksamkeit gegenüber kleinen, zunächst unscheinbaren Veränderungen der Umwelt“, erklärt Prof. Dr. Peter Pawlowksy, Inhaber der Professur Personal und Führung.

Wenn es gelingt, gemeinsame Muster für die Fähigkeit zur Hochleistung zu finden, sollen diese in anderen Unternehmen, die noch nicht zu den Hochleistern zählen, erzeugt werden. „Wir wollen Belege für die Aussage finden, dass es Muster gibt, die kontextunabhängig zur Steigerung der Leistungsfähigkeit führen“, berichtet Norbert Steigenberger, Mitarbeiter der Professur Personal und Führung, und ergänzt: „Ziel ist die Ausarbeitung, Erprobung und Evaluation von Trainingsmodulen, mit deren Hilfe sich Unternehmen fit für die Hochleistung machen können.“

Mehr als 200 Bewerbungen waren beim BMBF für das Programm „Arbeiten – Lernen – Kompetenzentwicklung – Innovationsfähigkeit in einer modernen Arbeitswelt“ eingegangen. Das Chemnitzer Projekt gehört zu den 22 ausgewählten, die eine Förderung erhalten. Es wird federführend von der Professur Personal und Führung der TU Chemnitz und in Kooperation mit dem Zentrum für Sozialforschung Halle e.V. an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt.

Weitere Informationen erteilt:
Norbert Steigenberger,
Telefon 0371 531-36752,
E-Mail norbert.steigenberger@wirtschaft.tu-chemnitz.de.

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Katharina Thehos idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de

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