Nachwuchsforscher Michael Hermann gewinnt internationalen Bionic Award

Ein herausragendes Beispiel der Bionik ist der „Lotus-Effekt“, entdeckt von DBU-Umweltpreisträger Prof. Dr. Wilhelm Barthlott: Auf den Blättern der Lotusblume bleiben Flüssigkeiten nicht haften. Schmutz wird durch Tropfenbildung weggespült. Solche selbstreinigenden Oberflächen sind für den Menschen im Alltag und in der Industrie höchst interessant. Nachgebildet werden konnte der Effekt beispielsweise bei Dachziegeln oder Fassadenfarben.

Beim Bionik-Wirtschaftsforum in Osnabrück wurde heute der internationale Bionic Award an Dr.-Ing. Michael Hermann verliehen. Der ehemalige Stipendiat der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für bionische Forschungsarbeiten zur Entwicklung von marktgängigen Technologien, zu denen er sich von der Natur hat inspirieren lassen. Hermann hat sich an den Strukturen von Pflanzenblättern und menschlichen Blutgefäßen orientiert, um beispielsweise Sonnenkollektoren und andere Wärmetauscher leistungsfähiger zu gestalten. Seine Forschungen betreibt er am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Eine siebenköpfige Experten-Jury aus Mitgliedern des Fachbeirats Bionik des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) wählte den 35-jährigen Nachwuchsforscher aus einer Reihe „exzellenter Kandidaten“ aus, „die herausragende Leistungen erbracht haben“, so Jurymitglied und DBU-Projektleiter Dr. Rainer Erb.

Bionic Award zum ersten Mal vergeben – Impuls für Technikstandort Deutschland

Überreicht wurde der Preis vom Stifter Hans-Georg Schauenburg, Senior-Chef und Gründer der Schauenburg Gruppe aus Mülheim an der Ruhr. Erstmals wird der Bionic Award 2008 im Auftrag der Schauenburg-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft durch VDI und DBU vergeben. Über die große Resonanz auf die Ausschreibung des Nachwuchspreises freut sich auch Dr. Markus Finck, Leiter des Kompetenzfeldes Biotechnologie im VDI. „Das Thema Bionik ist uns wichtig. Wir versprechen uns davon wichtige technologische Impulse für den Standort Deutschland.“ Das Ziel, den Nachwuchs für Innovationen und Technologien zu begeistern, nehme beim VDI insbesondere auch durch die bundesweite Initiative „Sachen machen“ (www.sachen-machen.org) eine wichtige Stellung ein. Diese Initiative stärke und fördere den Technikstandort Deutschland.

Bionik-Wirtschaftsforum verbindet Wissenschaft und Wirtschaft

Eingebettet war die Preisverleihung in das Bionik-Wirtschaftsforum. „Als Kommunikationsplattform verbindet die Veranstaltung Wissenschaft und Wirtschaft und trägt dazu bei, vorhandenes bionisches Wissen in Nutzen zu verwandeln“, sagte Projektleiter Erb. Veranstaltet wird das Bionik-Wirtschaftsforum gemeinsam vom Berliner Bionik-Kompetenz-Netz (BIOKON), dem Internationalen Bionik-Zentrum – Stiftung für Bionik in München, dem regionalen Bionik-Netzwerk Biomimetik aus Baden-Württemberg, dem Bionik-Innovations-Centrum der Hochschule Bremen, dem VDI und der DBU.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 26291): Karin Schneider, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Freiburg, Telefon: 0761|4588-5147, Telefax: 0761|4588-9342.

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DBU

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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