Jörg Hacker erhält Gay-Lussac-Humboldt-Wissenschaftspreis

Mit dem Gay-Lussac-Humboldt-Preis werden herausragende Wissenschaftler ausgezeichnet, die durch ihre exzellente Arbeit und ihr besonderes Engagement zum Ausbau der deutsch-französischen Kooperation in der Forschung beigetragen haben. Jörg Hacker hat unter anderem gemeinsam mit Forschergruppen vom Pariser Pasteur-Institut Untersuchungen über die Erreger der Pest und der Legionärskrankheit durchgeführt. Mit Kollegen von der Universität Toulouse erforschte er das Darmbakterium Escherichia coli.

Hacker ist an der Uni Würzburg Sprecher des Zentrums für Infektionsforschung; außerdem koordiniert er das europäische Exzellenz-Netzwerk EuroPathoGenoMics. Er ist vor allem für das von ihm entwickelte Konzept der Pathogenitätsinseln bekannt, das für das Verständnis des Genomaufbaus bakterieller Krankheitserreger als grundlegend gilt. Wie es in der Laudatio heißt, ist der Autor von über 250 wissenschaftlichen Veröffentlichungen auch ein unermüdlicher Organisator von Tagungen, welche die Stärkung der europäischen Mikrobiologie zum Ziel hatten.

Am 1. März wird der Würzburger Professor als Präsident des Robert-Koch-Instituts nach Berlin wechseln. Dieses Institut ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Überwachung und Prävention von Krankheiten. Der Gay-Lussac-Humboldt-Preis soll Hacker auch in seiner neuen Funktion die Fortführung der Kooperation mit französischen Kollegen erlauben. Zum Beispiel wird er zusammen mit dem Pasteur-Institut die internationalen Kongresse Genomes 2008 und Legionella 2009 organisieren.

Jörg Hacker, geboren am 13. Februar 1952 in Grevesmühlen (Mecklenburg), studierte Biologie an der Universität in Halle an der Saale und promovierte dort. 1980 kam er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Lehrstuhl für Mikrobiologie der Uni Würzburg. Hier habilitierte er sich, erhielt eine Professur für Mikrobiologie und wurde schließlich Vorstand des neu gegründeten Instituts für Molekulare Infektionsbiologie.

Hacker bekommt den Preis in Paris von Valérie Pécresse, der französischen Ministerin für Hochschulwesen und Forschung, deren deutscher Amtskollegin Annette Schavan und dem Präsidenten der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, Professor Helmut Schwarz, überreicht. Der Festakt schließt das dritte deutsch-französische Forum zur wissenschaftlichen Zusammenarbeit ab, das forschungspolitischen Strategien gewidmet sein wird.

Zusammen mit Jörg Hacker werden diese deutschen Professoren ausgezeichnet: Friedhelm Bechstedt (Jena), Johannes Masing (Freiburg), Jörg Rüpke (Erfurt) und Hans-Joachim Werner (Stuttgart).

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Robert Emmerich idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-wuerzburg.de/

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