"Otto-Bayer-Preis" geht an Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München

Bedeutender Wissenschaftspreis bereits zum 18. Mal vergeben / Bayer-Vorstandsvorsitzender Wenning: „Qualität der Forschung gehört zu den wichtigsten Standort-Vorteilen im globalen Wettbewerb“

Professor Dr. Thomas Carell vom Institut für Chemie und Pharmazie der Ludwig-Maximilians-Universität wurde am 29. Januar in Berlin der diesjährige „Otto-Bayer-Preis“, eine der bedeutendsten und angesehensten Ehrungen für Naturwissenschaftler in Deutschland, verliehen. Der 41-jährige Forscher erhielt die von der „Bayer Science & Education Foundation“ vergebene Auszeichnung für seine bahnbrechenden Arbeiten zur DNA-Forschung, die Mutagenese, spontane Krebsentstehung und Alterungsprozesse verhindern können.

Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning und Dr. Wolfgang Plischke, im Bayer-Vorstand verantwortlich für Innovation, Technologie und Umwelt, überreichten den mit 50.000 Euro dotierten Preis im Rahmen einer Festveranstaltung vor 200 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Forschung im Berliner „ewerk“.

„Die Qualität der Forschung, geprägt durch Spitzenwissenschaftler, gehört zu den wichtigsten Standort-Vorteilen, über die unser Land im globalen Wettbewerb verfügt“, sagte Wenning. Gerade im Zeitalter der Globalisierung komme der Forschung eine ganz herausragende Bedeutung zu. „Wenn Deutschland seine zukünftige technologische Leistungsfähigkeit nicht aufs Spiel setzen möchte, muss weiterhin intensiv in Bildung, Wissenschaft und Forschung investiert werden“, erklärte der Bayer-Vorstandsvorsitzende. „Deshalb freut es uns, dass die Bundesregierung ein ebenso klares wie ehrgeiziges Programm in Form der Hightech-Strategie aufgelegt hat. Wir halten dies für einen wichtigen und wegweisenden Schritt.“

Allerdings sei nicht nur der Staat, sondern auch die Wirtschaft gefordert, um die Innovationskraft des Landes zu stärken und auszubauen. Deshalb werde Bayer als forschungsorientiertes Unternehmen auch in diesem Jahr wieder 2,8 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung ausgeben – davon 80 Prozent hierzulande.

Damit führe Bayer die Rangliste der Forschungsausgaben in der chemisch-pharmazeutischen Industrie an und gehöre zu den fünf forschungsintensivsten Unternehmen überhaupt in Deutschland.

Wenning würdigte die Leistungen des Preisträgers: „Professor Carell hat mit seinen Arbeiten den hohen Stand der naturwissenschaftlichen Forschung in Deutschland auf eindrucksvolle Weise belegt“, sagte der Bayer-Chef, und betonte: „Die Ergebnisse externer Arbeit, insbesondere aus der Grundlagenforschung, leisten für unsere Aktivitäten immer wieder unverzichtbare Beiträge“. Die Vergabe des „Otto-Bayer-Preises“ betrachte das Unternehmen deshalb auch als Dank und Zeichen der engen Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.

In einer Laudatio auf den Preisträger hob Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, Generalsekretär des Europäischen Forschungsrats in Brüssel, die Bedeutung des Forschungsgebietes des Preisträgers hervor: „Zur Schadensminimierung hat die Natur selbst eine Reihe von wirksamen Mechanismen entwickelt, die ständig die DNA nach solchen Fehlern absuchen und sie beseitigen, was überhaupt erst unsere große Lebensspanne möglich macht. Thomas Carell ist es gelungen, die hochlabilen Zwischenprodukte der Wechselwirkung von DNA mit Sauerstoffradikalen oder UV-Licht auf raffinierte Art und Weise zu stabilisieren, gezielt in DNA einzubauen und damit ihre Wirkungsmechanismen zu verstehen.“

Diese Forschungsergebnisse könnten größte praktische Bedeutung erlangen, wenn es beispielsweise darum gehe, chemische Verbindungen als Mutagene zu erkennen oder Resistenzentwicklungen von Arzneimitteln zu verstehen, deren Wirkungsweise – wie bei vielen Krebsmedikamenten – auf der Wechselwirkung mit der DNA beruhe.

Bayer-Vorstand Dr. Wolfgang Plischke skizzierte den erfolgreichen
Lebens- und Berufsweg des Geehrten, der 1966 im westfälischen Herford begann. „Ihre Neugier für Naturwissenschaften und Technik hat Ihr Großvater maßgeblich geweckt“, berichtete Plischke, „denn in der Werkstatt des Elektromeisters haben Sie früh Elektrogeräte auseinandergebaut und deren Innenleben studiert.“
1985 begann Carell sein Chemiestudium in Münster und setzte es ab
1989 in Heidelberg fort. Vier Jahre später wurde er in der Organischen Chemie bei Professor Heinz A. Staab am Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg über die Rolle von Porphyrinen bei Primärprozessen der Photosynthese promoviert. Danach folgte ein Post-Doc-Aufenthalt am Massachusetts Institute of Technology bei Prof. Dr. Julius Rebek mit Arbeiten auf dem Gebiet der kombinatorischen Chemie. Aus den USA wechselte er anschließend an die renommierte ETH Zürich, wo er begann, sich auf die DNA-Forschung zu konzentrieren, und habilitierte sich 1999 bereits im Alter von 33 Jahren. Kurze Zeit später erhielt Professor Carell einen Ruf auf ein Ordinariat an der Universität Marburg. Von dort wechselte er 2004 an die Ludwig-Maximilians-Universität in München auf den Lehrstuhl für Organische Chemie I. Im gleichen Jahr erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Mit dem „Otto-Bayer-Preis“ werden Wissenschaftler geehrt, die wegweisende Forschungsbeiträge auf innovativen Gebieten der Chemie und Biochemie erbracht haben. Er wird bereits seit 1984 im Andenken an den Preisstifter und Erfinder der Polyurethan-Chemie, Prof. Dr. Otto Bayer, verliehen. Der 1982 verstorbene ehemalige Forschungsleiter der Bayer AG (nicht verwandt mit dem Firmengründer) förderte einen intensiven Kontakt zu den Hochschulen und unterstützte die universitäre Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Vergeben wird der Preis von der „Bayer Science & Education Foundation“, die neben herausragenden Forschungsleistungen auch die Förderung wissenschaftlicher Talente unterstützt. Außerdem werden nachhaltige Projekte an Schulen mit jährlichen Zuwendungen in einer Größenordnung von einer halben Million Euro gefördert.

Zukunftsgerichtete Aussagen

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Dr. Katharina Jansen presseportal

Weitere Informationen:

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