Anneliese Maier-Forschungspreis zum zweiten Mal vergeben

Auch in diesem Jahr vergibt die Alexander von Humboldt-Stiftung wieder sieben Anneliese Maier-Forschungspreise an Geistes- und Sozialwissenschaftler aus dem Ausland. Der Kooperationspreis wird jährlich an herausragende ausländische Wissenschaftler vergeben, um die Internationalisierung der jeweiligen Disziplinen in Deutschland voranzubringen.

Mit dem Preisgeld von 250.000 Euro können über einen Zeitraum von fünf Jahren Forschungskooperationen mit Fachkollegen in Deutschland finanziert werden. Nominiert werden die Forscher von wissenschaftlichen Kooperationspartnern an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Der Preis wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert.

Die vier Preisträgerinnen und drei Preisträger wurden unter insgesamt 54 Nominierten aus 26 Ländern ausgewählt. Die meisten Nominierten kamen aus den USA (12), Großbritannien (8), Israel (4) sowie Australien und Italien (3).

Die Israelin Michal Biran (47) ist eine international renommierte Spezialistin auf dem Gebiet der Geschichte Eurasiens des 10. bis 14. Jahrhunderts. Die Kooperation mit der Universität Bonn soll den wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland, Israel und der Mongolei fördern und helfen, die Geschichte Eurasiens als Forschungsthema zu stärken.

Als eine der weltweit führenden Soziologinnen untersucht Eva Illouz (52) aus Israel, welchen Einfluss die Kultur der Moderne und der Kapitalismus auf das Beziehungsverhalten haben. Zusammen mit Kollegen an der Universität Frankfurt erforscht sie die philosophischen und soziologischen Aspekte von „Authentizität“ in der gegenwärtigen Kultur.

Die Dänin Marie-Louise Bech Nosch (43) ist eine international renommierte Expertin auf dem Gebiet der antiken Textilforschung. Die weltweit angesehene Historikerin und als Direktorin des Centre for Textile Research gut vernetzte Managerin soll an der Universität Hannover zur Internationalisierung sowie zur Einbeziehung von Nachwuchswissenschaftlern beitragen.

Francis Jeffry Pelletier (69) beschäftigt sich in seinen interdisziplinären Forschungen mit Philosophie, Linguistik und Kognitionswissenschaft. In seinen Forschungen vereint er theoretische Ansätze der Semantik mit empirischen und quantitativen Ansätzen der Computerlinguistik. Seine Arbeit setzt er gemeinsam mit Kollegen an der Universität Bochum fort.

Der gebürtige Südafrikaner Jean J. du Plessis (53) ist ein Experte auf dem Gebiet des internationalen Gesellschaftsrechts. In seiner wissenschaftlichen Heimat Australien sowie zukünftig an der Universität Münster beschäftigt er sich mit der Einbindung des deutschen Corporate Law in das europäische und internationale Gesellschaftsrecht. Neben seiner Expertise im Bereich Corporate Governance bringt er dort auch seine exzellente internationale Vernetzung ein.

Die Inderin Himanshu Prabha Ray (65) ist eine weltweit anerkannte Archäologin und Historikerin. Zu ihren Spezialgebieten gehören unter anderen die frühen Geschichte Indiens sowie die maritime Archäologie. An der Universität München wird sie nicht nur mit Kollegen aus ihren unmittelbaren Forschungsdisziplinen, sondern auch mit Kunstwissenschaftlern zusammenarbeiten.

Jeffrey W. Sherman (45) aus den USA ist ein international führender Sozialpsychologe. Methodisch innovativ entwickelt er mathematisierte Modelle, um Vorurteile und Stereotypisierung zu messen und zu analysieren, die Menschen nicht preisgeben wollen oder können. An der Universität Freiburg wird er auch in Graduiertenschulen in die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern eingebunden.

Zudem hat die Alexander von Humboldt-Stiftung über die Vergabe des mit 50.000 Euro dotierten Reimar Lüst-Preises für internationale Wissenschafts- und Kulturvermittlung entschieden. In diesem Jahr erhält der Archäologe Moawiyah M. Ibrahim (72) aus Jordanien den mit der Fritz Thyssen Stiftung gemeinsam vergebenen Preis.

Die Preisverleihung findet im Herbst 2013 statt. Der Nominierungsschluss für die nächste Vergabe der Anneliese Maier-Forschungspreise ist der 30. April 2013.

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Die Alexander von Humboldt-Stiftung
Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 25.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 130 Ländern – unter ihnen 49 Nobelpreisträger.

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