Wichtiger Schritt hin zum Bildungsraum Europa

Der Weg für die Einführung des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) ist frei. Spitzenvertreter von Bund, Ländern und Sozialpartnern haben sich heute auf einen Kompromiss verständigt.

Danach sollen die allgemeinbildenden Schulabschlüsse zunächst dem Rahmen nicht zugeordnet werden – so wie Bundesbildungsministerin Annette Schavan dies vor einer Woche vorgeschlagen hatte. Zugleich wurde beschlossen, dass zweijährige berufliche Erstausbildungen auf Niveau 3 und drei- und dreieinhalbjährige Erstausbildungen auf Niveau 4 eingestuft werden. Schon zuvor bestand zwischen Bund, Ländern und Sozialpartnern Einigkeit, auf Niveau 6 die Abschlüsse Bachelor und Meister zu verorten.

„Mit dieser Entscheidung haben wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Bildungsraum Europa gemacht. Bund, Länder, Sozialpartner und Hochschulvertreter haben bei der Erarbeitung des DQR vertrauensvoll zusammengearbeitet. Unser gemeinsames Ziel ist es, Mobilität und Transparenz in Europa zu fördern, die Gleichwertigkeit von allgemeiner, hochschulischer und beruflicher Bildung zu verwirklichen und die Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Bildungsbereichen zu erhöhen“, sagte Schavan.

„Die berufliche Bildung ist in Deutschland so stark wie in kaum einem zweiten Land. Unsere Jugendarbeitslosigkeit ist nur halb so hoch wie der Schnitt in Europa. Heute haben wir den hohen Stellenwert unserer berufliche Bildung in Europa deutlich gemacht.“

Damit ist entschieden, dass zunächst auf den DQR-Niveaus 1 und 2 die Berufsausbildungsvorbereitung angesiedelt wird, auf Niveau 3 die zweijährige berufliche Erstausbildung und Niveau 4 die drei- und dreieinhalbjährige berufliche Erstausbildung. Auf Stufe 5 sollen Fortbildungen, die vergleichbar sind mit dem IT-Spezialisten, verortet werden. Niveau 6 erreichen der Bachelor, der Meister, der Fachwirt und die Fachschulabschlüsse wie Techniker.

Stufe 7 werden der Master und der Operative Professional (IT) zugeordnet, und Stufe 8 die Promotion. „Nach meiner persönlichen Einschätzung wird die Entscheidung, Meister und Techniker dem gleichen Niveau zuzuordnen wie den Bachelor die größte bildungspolitische Wirkung haben. Denn damit wird deutlich: In Deutschland hat jeder die Chance zum Aufstieg, über den akademischen Weg genauso wie über den Weg der beruflichen Bildung“, betonte Schavan.

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