Gemeinsam mit Afrika für den Erhalt der Artenvielfalt forschen

Der Reichtum an biologischer Vielfalt ist kein Luxusgut, sondern Lebensgrundlage für Mensch und Tier. Doch die Artenvielfalt ist bedroht: Bevölkerungswachstum, vermehrte Landnutzung sowie die Auswirkungen des Klimawandels gefährden die Lebensgrundlagen in einer Tragweite, die bisher noch nicht wissenschaftlich erfasst wurde.

Um so bedeutender wird die Arbeit des afrikanisch-deutschen Forschungsnetzwerkes BIOTA. Über Ergebnisse und Zukunft von BIOTA AFRICA haben nun in Südafrika mehr als 350 Regierungsvertreter, Wissenschaftler sowie Repräsentanten von Interessengruppen und internationalen Organisationen diskutiert. Organisiert wurde der Kongress vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem nationalen südafrikanischen Institut für Biodiversität (SANBI).

Während des Kongresses wurden zahlreiche Projekte vorgestellt, die die ganze Bandbreite der Ansätze von BIOTA von der Grundlagenforschung bis hin zur Umsetzung auf lokaler Ebene aufzeigten. „Landwirte, lokale und nationale Entscheidungsträger sowie Regierungen müssen auf Veränderungen der Umwelt unmittelbar reagieren und für die Zukunft vorsorgen“, sagte Staatssekretär Prof. Frieder Meyer-Krahmer am Montag in Bonn zu den Kongressergebnissen.

„Um das tun zu können, werden frühzeitig Informationen über zukünftige Trends benötigt. Hierzu entwickeln die an BIOTA mitwirkenden Wissenschaftler Szenarien, die uns Handlungsoptionen aufzeigen.“ Der Kongress habe zudem die internationale Zusammenarbeit weiter verbessert: „Auf Grundlage des gegenseitigen Vertrauens lädt das BMBF afrikanische Partner zu Gesprächen über die Gestaltung künftiger Kooperationen ein. Hier wird die Afrikastrategie der Bundesregierung ganz praktisch umgesetzt.“

Die Bandbreite der Forschungsfragen in Afrika ist groß: In Südafrika und Namibia ist ein umfassendes Netz von Beobachtungsstationen entstanden, die als „Wetterstationen für die biologische Vielfalt“ und als Entscheidungshilfe für die Landnutzung dienen. In Burkina Faso untersuchen die Wissenschaftler, wie Fischbestände von Veränderungen beeinflusst werden. In Ost-Afrika entwickeln die Forscher Modelle für eine nachhaltige Waldnutzung. Der Erhalt von Heilpflanzen und das Wissen um sie stehen im Kongo im Fokus. In Südwest-Äthiopien entwickeln die Forscher Konzepte für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der wertvollen Bergwälder mit den letzten Wildkaffee-Vorkommen. Bei allen Projekten stehen die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt sowie der Erhalt wichtiger Lebensgrundlagen für die Bevölkerung im Vordergrund.

Auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) haben sich afrikanische und deutsche Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen in BIOTA-Afrika zusammengetan, um Veränderungen auf dem gesamten Kontinent in vier Regionen zu untersuchen: BIOTA Süd (Südafrika, Namibia), BIOTA West (Burkina Faso, Elfenbeinküste, Benin), BIOTA Ost (Kenia, Uganda) und BIOTA Marokko. Mehr als 400 Wissenschaftler und mehr als 70 Institutionen arbeiten seit acht Jahren bei BIOTA-Afrika (Biodiversity Monitoring Transect Analysis in Afrika) zusammen. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort entwickeln sie Konzepte zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung biologischer Vielfalt. Gleichzeitig sorgen alle Partner dafür, dass in den afrikanischen Ländern das notwendige Know-how entsteht und dort weiter entwickelt werden kann. Alle Projekte werden vom BMBF und mehreren afrikanischen Institutionen gefördert. Damit ist BIOTA die größte wissenschaftliche Initiative zur Erforschung der komplexen Beziehungen zwischen Mensch und Natur in Afrika.

Mehr Informationen zu den Projekten finden Sie im Internet unter www.biota-africa.org.

Weitere Informationen gibt es außerdem bei:

Dr. Arndt Wüstemeyer
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Projektträger im DLR
Telefon: 0228 3821 534
E-Mail: arndt.wuestemeyer@dlr.de

Media Contact

Silvia von Einsiedel idw

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de/press/2383.php

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