Gegen den Strich gebürstet: Regionalstudien als Kompetenzressourcen

Regionalwissenschaften helfen, das Wissen über fremde Welten zu vertiefen. Sie stehen für den überfälligen Perspektivwechsel beim Blick auf die Welt in Globalisierungsprozessen und besitzen weit gefächerte Expertise: nicht nur für die Politik, sondern auch für die Wirtschaft – gerade da, wo die klassischen Beratungsdisziplinen Politik- und Wirtschaftswissenschaften an ihre Grenzen stoßen. Besonders mittelständische deutsche Unternehmen können von dieser Expertise profitieren.

Dies ist eine zentrale These des vom Stifterverband geförderten Buches „Wissenschaft und Wirtschaft in der Globalisierung. Regionalstudien in Deutschland“ der Berliner Publizistin Susanne Weiss. Im Rahmen einer Buchpräsentation stellte der Stifterverband es jetzt in Berlin vor.

Das Buch zeigt exemplarisch Fächer, Hochschulen und Institute mit ausgewiesener Regionalexpertise. Es bringt Beispiele für eine bestimmte Art von Forschung, die sich von anderen Disziplinen, die ebenfalls über die ganze Welt reden, unterscheidet. „Es ist ein Buch über weltläufige Wissenschaft, die erst einmal innehält, bevor sie anfängt zu reden“, so die Autorin Susanne Weiss. Und es zeigt Beispiele über weltläufige Unternehmer, die sich bewusst mit den Gegebenheiten ihres Gastlandes auseinandersetzen.

„Die Geschichte, wie sie sich Europa oder 'der Westen' erzählt, ist in diesem Buch gegen den Strich gebürstet, die Geschichten über Wissenschaft und Wirtschaft stecken so voller Mythenkiller, dass die eigen Perspektive angenehm ins Wanken gerät“, betonte Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes, anlässlich der Präsentation.

In vier Kapiteln über Afrika, den Nahen Osten, Asien und Amerika – das hier bewusst nicht mit den USA gleichgesetzt ist – erzählt das Buch in anschaulicher Sprache über das weite Spektrum der Regionalstudien in Deutschland. Und es zeigt, wie sehr diese Wissenschaften als nie versiegende Kompetenzressourcen für ein Land dienen können, das Anspruch auf eine führende Rolle in Politik und Wirtschaft erhebt.

Doch die deutschen Hochschulen müssen erst noch begreifen, mit welchen Pfunden sie hier wuchern können. Andreas Schlüter:“Je mehr Expertise von den so genannten Kleinen Fächern abgefragt wird, je mehr sie also erkennbar und nachvollziehbar an relevanten Entscheidungen teilhaben, können sie in der Folge ein neues Selbstbewusstsein entwickeln.“

Susanne Weiss: Wissenschaft und Wirtschaft in der Globalisierung. Regionalstudien in Deutschland. 196 Seiten. ISBN 978-3-9811876-0-1. Weiss.von Richthofen Verlag, Berlin 2007. Halbleinen 39,95 Euro/ Broschur 32,95 Euro.

Bezug über den Verlag (oder über den Buchhandel):
www.weiss-von-richthofen.de
verlag@weiss-von-richthofen.de

Media Contact

Michael Sonnabend idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer