DFG-Sonderforschungsbereich unter Kasseler Leitung genehmigt

Der erste Sonderforschungsbereich unter Leitung eines Kasseler Fachgebiets wurde jetzt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) genehmigt. Der Sonderforschungsbereich unter Federführung von Prof. Dr.-Ing. habil. Kurt Steinhoff, Fachgebiet Umformtechnik im Fachbereich Maschinenbau der Universität Kassel, wird als Transregio (SFB-TR) in inhaltlich enger Zusammenarbeit mit den Universitäten Dortmund und Paderborn durchgeführt. Zu der Kasseler Arbeitsgruppe gehören weitere Fachgebiete des Maschinenbaus sowie der Mathematik. Der SFB wurde für den Zeitraum 1. Juli 2006 bis 30. Juni 2010 mit einer Fördersumme von 10 Millionen Euro bewilligt. Thema des SFB-TR ist die „Prozessintegrierte Herstellung funktional gradierter Strukturen auf der Grundlage thermo-mechanisch gekoppelter Phänomene“.

Die an dieser Verbundinitiative beteiligten 25 Wissenschaftler aus Kassel, Paderborn und Dortmund wenden sich einer Fragestellung zu, die Grundlagen für die Gestaltung und Herstellung einer neuen Generation hochwertiger industrieller Massengüter vornehmlich für den Einsatz im Bereich des Antriebes und der Karosserie im Automobilbau schaffen will. Kennzeichnend für diese Technologie sind dabei nicht nur neue Werkstoffeigenschaften und Bauteilgeometrien, sondern vor allem auch hochwirtschaftliche Fertigungsprozesse, die langfristig einen Beitrag zur Sicherung des Produktionsstandortes Deutschland liefern.

Im Rahmen der Forschungsarbeiten wird das in seinem Gestaltungspotenzial noch weitgehend unausgeschöpfte Zusammenwirken von thermischen (Wärme, Kälte) und mechanischen (Druck, Zug etc.) Prozessparametern im Hinblick auf die gleichzeitige Einstellung komplexer Bauteilgeometrien und Werkstoffeigenschaften untersucht. Das besondere Augemerk liegt dabei auf der gezielten Anpassung der Eigenschaftsverteilung auf das Beanspruchungsprofil des Bauteiles in seiner späteren Anwendungsumgebung. Hierzu sollen sowohl Aspekte der Prozessgestaltung und der resultierenden Werkstoff- und Bauteileigenschaften untersucht werden, jedoch auch die zu einer Prozessprognose notwendigen Materialmodelle entwickelt und in hocheffiziente computergestützte Simulationswerkzeuge integriert werden. „Erst die Fähigkeit der exakten Prozess- und Produkteigenschaftsprognose wird langfristig zu einer nachhaltigen Etablierung dieses in seinem Grundsatz neuartigen technologischen Ansatzes in industrielle Fertigungsstrukturen führen“, so Steinhoff. „Umso dankbarer sind wir der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dass sie uns mit der Einrich-tung dieses Sonderforschungsbereiches in die Lage versetzt, die hierzu unverzichtbaren wissenschaftlichen Grundlagen zu erarbeiten. Letztlich ist dies vor allem auch ein Vertrauensbeweis für den Forschungsstandort Kassel“, so Steinhoff weiter.

Mit großer Freude nahm Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep die Nachricht von der SFB-Genehmigung auf. „Es bedeutet eine wesentliche Stärkung des Forschungs-standorts Kassel und eine Bestätigung der eingeschlagenen Strukturplanung der Universität zur Stärkung ihrer Forschung.“ Nach Postleps Aussage zeigten auch die Teilnahme an einem Sonderforschungsbereich zur Randzonenstabilität im Regenwald unter Federführung der Universität Göttingen, die positive Entwicklung der extern eingeworbenen Drittmittel von 28 Millionen Euro in 2005, zahlreiche durch DFG oder Volkswagenstiftung finanzierte Forschungsprojekte, die Koordination von zwei DFG-Schwerpunktprogrammen sowie von europäischen Studien -und Promotionsprogrammen, des NanoNetzWerkHessen und die Teilnahme der Uni Kassel mit ihrem Fachgebiet „Globalisierung und Politik“ im Exzellenz-Netzwerk Europäischer Forschungseinrichtungen, dass sich die Kasseler Universität in bemerkenswerter Breite im stärker werdenden Wettbewerb der Universitäten positionieren könne. Auch die Kooperationsvereinbarungen mit den Hochschulen Göttingen, Paderborn und Fulda zeigten nun ihr Entwicklungspotential, so Präsident Postlep.

Info Universität Kassel

Prof. Dr.-Ing. Kurt Steinhoff
tel (0561) 804 2705
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