Nano-Wissenschaften: Uni Kassel startet Kooperation mit Shanghai

Die Universität Kassel (UNIK) startet eine enge fachwissenschaftliche Zusammenarbeit mit den führenden chinesischen Universitäten der Region Shanghai auf dem Gebiet der Nanostrukturwissenschaften und der Nanotechnologie, in die auch alle anderen hessischen Universitäten einbezogen werden sollen. Diesem Ziel dient die erste „Shanghai-Hessen Joint Conference of Nano Science and Technology“ am 30. und 31. März, die Kassels Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep in Shanghai eröffnen wird.

Kassel. Die Universität Kassel (UNIK) startet eine enge fachwissenschaftliche Zusammenarbeit mit den führenden chinesischen Universitäten der Region Shanghai auf dem Gebiet der Nanostrukturwissenschaften und der Nanotechnologie, in die auch alle anderen hessischen Universitäten einbezogen werden sollen. Diesem Ziel dient die erste „Shanghai-Hessen Joint Conference of Nano Science and Technology“ am 30. und 31. März, die Kassels Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep in Shanghai eröffnen wird. Die Nano-Technologie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts und ist sowohl in Deutschland wie in China weit entwickelt. Seitens der Region Shanghai werden Fachwissenschaftler der Fudan University, der Tongji University, der East China Normal University, der Shanghai Jiao Tong University, der University Shanghai und der Kommission für Wissenschaft und Technik der Stadt Shanghai ihre Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf diesem Gebiet vorstellen und Vorschläge für die weitere deutsch-chinesische Kooperation unterbreiten. Die Universität Kassel (UNIK) wird ihr Center for Interdisciplinary Nanostructure Science and Technology (CINSaT) präsentieren (http://www.cinsat.uni-kassel.de) sowie das Forschungspotential zu diesem Zukunftsthema aufzeigen, über das die hessischen Universitäten insgesamt im Rahmen ihres NanoNetzwerks Hessen verfügen (http://www.nanonetzwerkhessen.de).

Nanostrukturen sind aus Atomen oder Molekülen aufgebaute Systeme, die Abmessungen von der Größenordnung eines Milliardstel Meters besitzen. Den verschiedensten Nanostrukturen sind aber nicht nur ihre winzigen Dimensionen gemeinsam, sondern ihre speziellen physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften. Mit der gezielten Präparation und Analyse solcher Systeme lassen sich völlig neue Materialien mit maßgeschneiderten Eigenschaften und Funktionen realisieren. Nanostrukturen sind damit ein für die Grundlagenforschung wie auch für zahlreiche Anwendungen zukunftsweisendes Forschungsgebiet, sei es in der Informationstechnologie, den Materialwissenschaften, der Biosensorik, der Molekularbiologie oder der medizinischen Diagnostik. Die Zielsetzung des Kasseler CINSaT konzentriert sich auf zwei große Themenkreise: In enger Kooperation von Physik, Chemie, Biologie und Elektrotechnik sollen neuartige Nanostrukturen hergestellt, auf ihre außergewöhnlichen Eigenschaften hin untersucht und in Zusammenarbeit mit industriellen Partnern gefördert werden. Dabei ist geplant, neue Wege zur Synthese von Nanostrukturen zu gehen. Ein zweiter Schwerpunkt in Kassel besteht darin, Methoden zu deren Charakterisierung mit höchster Zeit- und Ortsauflösung weiterzuentwickeln und nutzbar zu machen. Dabei spielen zum einen Bild gebende, hoch auflösende Rastersondenmikroskopien, zum anderen moderne optische Verfahren bis hin zur Entwicklung einer „Nano-Optik“ die entscheidende Rolle. Optische Verfahren gelten nach weltweit übereinstimmender Einschätzung ebenfalls als technologische Schlüsselfunktion.

Der Anstoß zu dieser deutsch-chinesischen Kooperation war eines der Ergebnisse der „China-Woche“, die die Universität Kassel im Juni vergangenen Jahres mit Partner-Universitäten aus der Region Shanghai in Kassel veranstaltete. China gehört für die UNIK zu den Schwerpunkt-Ländern ihrer internationalen Zusammenarbeit. Präsident Postlep wird im Rahmen seines Besuchs in Shanghai den schon bestehenden bilateralen Kooperationsvertrag der Kasseler Universität mit der Tongji Universität von der Zusammenarbeit in der Berufspädagogik auf die Nanostrukturwissenschaften, die Physik und den Maschinenbau erweitern. Darüber hinaus wird er erstmals einen bilateralen Rahmenvertrag mit der Fudan Universität unterzeichnen, der sich auf die Nanostrukturwissenschaften, die Physik und die Hochschulforschung erstrecken wird.

Postlep wird in Shanghai eine Reise zu Partner-Universitäten der UNIK und wissenschaftlichen Einrichtungen in Südostasien abschließen, die ihn vom 18. bis 29. März zunächst nach Thailand, in die Philippinen und nach Korea führen wird. Dabei stehen in Bangkok die Verlängerung eines Kooperationsvertrags mit der King Mongkut’s University of Technology Thonburi (KMUTT) an, mit der die UNIK insbesondere in der Mathematik und im Maschinenbau zusammenarbeitet, sowie ein Abkommen mit der Chulalongkorn University für die Bereiche Deutsch als Fremdsprache und Bauingenieurwesen. In Bangkok wird Postlep auch mit seinem Kollegen des King Mongkut’s Institute of Technology North Bangkok (KMITNB) zusammentreffen, dessen Vorgänger in Deutschland an der Universität Kassel promoviert hat. In Manila besucht Postlep u.a. die University of the Philippines Diliman (UPD), mit der die UNIK seit vielen Jahren im Aufbau von Studienangeboten im Sozialwesen, in Supervision und in Psychologie zusammenarbeitet. Dort geht es nun um die Entwicklung von Ausbildungsprogrammen für Führungskräfte der Wirtschaft. Bevor Postlep nach Shanghai weiterreist, wird er in Seoul die Seoul National University (SNU) – hier sollen die Arbeitskontakte im Bereich Deutsch als Fremdsprache vertieft werden – und das Korean Institute of Science and Technology (KIST) besuchen, mit dem die UNIK im Bereich Bauingenieurwesen kooperiert.

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