Universität Kassel bündelt Kompetenzen in Umwelt- und Materialforschung

In der deutschen Forschungs- und Bildungslandschaft zeichnet sich die Universität Kassel (UNIK) durch die Breite und Qualität sowie ihr Entwicklungspotential im Bereich der Umwelt- und Technikwissenschaften aus.

Um ihr Profil auf diesen Gebieten weiter zu schärfen, hat die Kasseler Hochschule zwei neue Forschungsschwerpunkte eingerichtet. Wissenschaftler aus den Wirtschafts-, Rechts-, Technik-, Agrar-, System-, Geistes- und Sozialwissenschaften werden in verschiedenen Projekten neue „Strategien für die Umsetzung nachhaltiger Stoffstromsysteme“ und die „Modellierung und Simulation thermomechanisch gekoppelter Prozesse und Systeme“ erforschen.

„Die Einrichtung der beiden Forschungsschwerpunkte an der Universität Kassel ist ein wichtiger Schritt der Hochschule, um ihre Kompetenzen in Sachen Umwelt und Technik herauszustellen und sich in diesen Bereichen weiter zu profilieren“, betont Prof. Dr. Berthold Scholtes, Vizepräsident der Universität Kassel. Ausgewiesene Experten unterschiedlichster Fachbereiche und Disziplinen der UNIK könnten so über die Grenzen ihrer Fächer hinaus in gemeinsamen Projekten zu Zukunftsthemen zusammengeführt werden. Die Universität Kassel unterstützt beide Schwerpunkte aus Mitteln der Zentralen Forschungsförderung der Hochschule mit insgesamt 168.000 Euro.

Im Rahmen des umweltbezogenen Schwerpunkts „Strategien für die Umsetzung nachhaltiger Stoffstromsysteme“ untersuchen Wissenschaftler aus sechs Fachbereichen und dem Wissen-schaftlichen Zentrum für Umweltsystemforschung den Weg der Rohstoffe von ihrer Gewinnung in der Natur über die Verarbeitung zu Industrieprodukten und deren Entsorgung bis hin zur Wiederaufbereitung. Das Ziel der Wissenschaftler ist es, zu erforschen inwieweit dieser Prozess nachhaltiger gestaltet werden kann – zum Beispiel durch Einsparung von Rohstoffen und Energie oder durch Ersetzen des einen (Roh-)Stoffs durch einen anderen. Im Mittelpunkt der Projekte stehen nicht allein technische Fragen, auch wirtschaftliche, rechtliche, soziologische, psychologische, ökologische sowie philosophische Aspekte sollen erforscht werden – wie z.B. die unterschiedlichen Interessen von Rohstoffproduzenten, Industrie, Konsumenten etc. oder mögliche rechtliche Regulierungsinstrumente, die nachhaltiges Verhalten fördern.

In rund 15 Teilprojekten arbeiten die Kasseler Wissenschaftler am neuen Forschungsschwerpunkt „Modellierung und Simulation thermomechanisch gekoppelter Prozesse und Systeme“. Im Zentrum der Untersuchungen steht dabei die Eigenschaft von Stoffen und Materialien, bei verschiedenen Temperaturen unterschiedliche Merkmale zu zeigen, wie hohe Festigkeit oder besondere Verformbarkeit. Kasseler Technik- und Naturwissenschaftler wollen die Konsequenzen dieses Phänomens, das zum Beispiel bei der industriellen Fertigung von Produkten, wo oftmals besonders hohe Temperaturen herrschen, aber auch beim Betrieb von Maschinen auftritt, genauer erforschen. Durch die Koppelung thermischer und mechanischer Prozesse lassen sich Bauteile herstellen, die extremen Beanspruchungen standhalten. Das Ziel der Kasseler Wissenschaftler ist es, die Veränderung mechanischer Eigenschaften durch Einwirkung von Kräften und Temperatur berechnen und beeinflussen zu können, um sie so für die Industrie nutzbar machen zu können und Schäden vorzubeugen.

Media Contact

Prof. Dr.-Ing. Berthold Scholtes Universität Kassel

Weitere Informationen:

http://www.uni-kassel.de

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