Frauen sind in Wissenschaft und Technologie noch unterrepräsentiert

Wissenschaft und Technologie (W&T) sind nach wie vor Disziplinen, die von Männern dominiert werden, so ein kürzlich veröffentlichter statistischer Bericht von Eurostat.

In dem Bericht werden die jeweils zuletzt gemeldeten Statistiken der einzelnen Mitgliedsländer herangezogen und die Anzahl der Männer und Frauen bewertet, die W&T-Disziplinen studieren oder die als Wissenschaftler oder Ingenieur beschäftigt sind.

Während die Zahl der männlichen und besonders auch die der weiblichen W&T-Absolventen in allen Mitgliedstaaten seit 1996 gestiegen ist, sind Frauen in diesem Bereich laut dem Bericht immer noch nicht angemessen vertreten. So gab es beispielsweise zwischen 1999 und 2000 in den Niederlanden fünfmal mehr männliche als weibliche Absolventen in wissenschaftlichen Fächern. In Deutschland bot sich ein ähnliches Bild: hier studierten viermal mehr Männer als Frauen W&T-Disziplinen. Nur in Portugal lag die Zahl der männlichen Absolventen um weniger als das Doppelte über dem entsprechenden Wert für Frauen.

Außerdem ergibt sich aus dem Bericht, dass der Anteil der Menschen, die in Bereichen der W&T beschäftigt sind, in Europa in letzter Zeit zugenommen hat. Zahlen für 2001 zeigen jedoch, dass der Beruf des Wissenschaftlers und ähnliche Tätigkeitsbereiche generell eine Männerdomäne darstellen. So kamen in Deutschland bei der Beschäftigung in W&T beispielsweise fast vier Männer auf eine Frau. Bei weiblichen Erwerbspersonen in Österreich und Italien war die Wahrscheinlichkeit am geringsten, dass diese als Wissenschaftler oder Ingenieure arbeiteten. In Mitgliedstaaten wie Finnland, Irland und Belgien jedoch waren Frauen in diesen Bereichen gut vertreten. In Finnland arbeiteten 2001 mehr Frauen als Männer in wissenschaftlichen Berufen.

Um der Tatsache entgegenzuwirken, dass Frauen in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind, bringt die Europäische Kommission 80 Millionen Euro in dem Teil des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) auf, mit dem die Forschung der Gesellschaft näher gebracht werden soll. Eine der Prioritäten ist die Förderung der Beteiligung von Frauen in Wissenschaft und Technologie. Forschungskommissar Philippe Busquin hatte in diesem Jahr die Forschungsgemeinschaft bereits aufgefordert, das Thema der Förderung von Frauen in der Industrieforschung im Hinblick darauf aufzugreifen, es auf die Agenda des italienischen EU-Vorsitzes (1. Juli bis 31. Dezember 2003) zu setzen.

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cn

Weitere Informationen:

http://europa.eu.int/comm/eurostat

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