Wissenschaftlicher Nachwuchs bezieht Position


Junge Akademie stellt Thesenpapier zu den Reformplänen der Bundesregierung im Internet zur Diskussion

Mit einem Positionspapier „Wie werde ich ProfessorIn?" nimmt Die Junge Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Stellung zum Hochschulreformkonzept von Bildungsministerin Bulmahn. Die Thesen der Jungen Akademiker zu den Themen Juniorprofessur, Promotion sowie Karriere und Familie können über ein interaktives Diskussionsforum auf der Internetseite der Junge Akademie direkt kommentiert und ergänzt werden ( http://www.diejungeakademie.de ).

Nach Auffassung der Nachwuchswissenschaftler übersehen sämtliche Reformvorschläge die Problematik der doppelten Karriereplanung bei Akademikerpartnerschaften („coupled career“) und der Vereinbarkeit von Hochschullaufbahn und Familie. In den meisten Fällen werde einer der Partner – in der Regel die Partnerin – gezwungen, die eigene wissenschaftliche Laufbahn zugunsten der Karriere des Partners abzubrechen. Die Junge Akademie fordert darum die Universitäten auf, Ko-Karrieren durch geeignete Maßnahmen zu unterstützen. Außerdem fordert sie die Einrichtung von ganztägigen Kinderbetreuungsstätten an Universitäten.

Die geplante Einführung einer Juniorprofessur wird begrüßt. Die Juniorprofessur ermöglicht frühzeitig die selbständige Forschungsarbeit von Nachwuchswissenschaftlern. Damit werden aus Sicht der Jungen Akademie Voraussetzungen geschaffen, das kreative Forschungspotenzial von Nachwuchswissenschaftlern effektiver zu nutzen. Das vorgeschlagene Modell solle jedoch nach dem Vorbild des amerikanischen „tenure-track“-Systems revidiert werden. Die Juniorprofessur müsse im Regelfall bei positiver Evaluation in eine unbefristete Professur übergehen.

Zur Verkürzung der Promotionsphase schlägt das Positionspapier vor, Promovierende von selbständigen Lehrverpflichtungen zu entlasten und strukturierte Graduiertenstudiengänge einzuführen.

Verfasser des Positionspapiers ist die Arbeitsgruppe Wissenschaftspolitik der Jungen Akademie. Die Junge Akademie wurde als Akademie des wissenschaftlichen Nachwuchses im Juni 2000 gegründet. Ihre Aufgaben liegen in der Pflege des wissenschaftlichen, insbesondere interdisziplinären Diskurses auf Nachwuchsebene und in der Förderung von Initiativen an den Schnittstellen von Wissenschaft und Gesellschaft.

Weitere Auskünfte: Dr. Giovanni Galizia (Sprecher der AG Wissenschaftspolitik), Tel.: 030/838-52058, E-Mail: galizia@diejungeakademie.de, oder Dr. Elisabeth Hamacher (Koordinatorin der Jungen Akademie), Tel. 030/20370-655, E-Mail: hamacher@diejungeakademie.de.

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Renate Nickel idw

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