Neues Studienangebot Geschlechterforschung startet zum Sommersemester 2001
Die Nachfrage nach einem Studiengang Geschlechterforschung besteht schon seit langem. Zum Sommersemester 2001 wird nach Senatsbeschluss vom 20. Dezember 2000 der Wunsch zur Realität: Als Magister-Nebenfach kann Geschlechterforschung nun mit einem spannenden und vielfältigen Lehrangebot in Göttingen studiert werden.
Die Universität bindet damit ein wissenschaftliches Potenzial zusammen, das bereits eine lange Lehr- und Forschungstradition hat, bisher aber in unterschiedlichen Fächern aufgehoben war. Zugleich werden mit diesem neuen Studienangebot Qualifikationen bereitgestellt, die von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft dringend nachgefragt werden.
Das Studium der Geschlechterforschung befasst sich aus interdisziplinärer Perspektive mit der sozialen Kategorie Geschlecht. Es werden grundlegende Kenntnisse zur kulturellen Konstruktion von Geschlecht vermittelt und die Problematik des Geschlechterverhältnisses – Gleichheit, Differenz, Hierarchie – in Geschichte und Gegenwart thematisiert. Das neue Studienangebot geht auf die Initiative der Vizepräsidentin Carola Lipp und einer Arbeitsgruppe aus Lehrenden der beteiligten Fächer zurück. Seit dem Sommersemester 2000 gibt es einen Vorstand mit Prof. Dr. Theodora Lemmermöhle (Pädagogik), Prof. Dr. Carola Lipp (Volkskunde), Prof. Dr. Heide Inhetveen (Agrarwissenschaften) und Dr. Ilse Costas (Soziologie).
Die interdisziplinäre Struktur mit 17 beteiligten Fächern ermöglicht den Studierenden, Perspektiven und Methoden vieler Disziplinen miteinander zu verknüpfen und einen kritisch-reflexiven Blick gegenüber den traditionellen Wissenschaften zu gewinnen.
Diese Struktur wird auch durch fünf inhaltliche Schwerpunkte gebündelt: 1) Konzepte von Körper und Individuum; 2) Soziale Beziehungen; 3) Arbeit, Wirtschaft, materielle Kultur; 4) Politische Kultur und soziopolitische Systeme; 5) Sprache, Literatur, Text- und Bildmedien, Glaubens- und Wissenssysteme. Die Studierenden können hier eine Spezialqualifikation im Rahmen der Magisterausbildung erwerben, die auf unterschiedlichste Tätigkeitsfelder hinführt, wie z.B. Hochschule und andere Bildungseinrichtungen, Kulturinstitutionen, Publikations- und Medienunternehmen, Verbände, Öffentliche Verwaltung, Management und vieles mehr.
Kontakt und weitergehende Informationen:
Helga Hauenschild, Koordinationsstelle Geschlechterforschung,
Pädagogisches Seminar,
Baurat-Gerber-Str. 4/6
Tel: 0551/39-9457,
E-Mail: hhauens@gwdg.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Bildung Wissenschaft
Neueste Beiträge
Auf den Spuren des Megaerdbebens von 2011
Was war die Ursache des großen Tōhoku-Erdbebens von 2011, und wie können wir geologische Prozesse besser verstehen, um langfristig Küsteninfrastruktur zu schützen – zum Beispiel vor einem Tsunami wie vor…
Anschwellende Ströme
Klimawandel sorgt für mehr Sediment in Hochgebirgsflüssen. Viele Flüsse im asiatischen Hochgebirge transportieren mehr Sediment stromabwärts als noch vor einigen Jahren. Dieses veränderte Sedimentaufkommen wirkt sich besonders stark auf die…
Datensammlung für Tsunami-Frühwarnsysteme
Expedition MSM132 erforscht vulkanische Risiken in der Ägäis. Ein internationales Team von Forschenden ist heute mit der MARIA S. MERIAN in die Ägäis aufgebrochen, um das Vulkansystem Kolumbo bei Santorini…