Bildungsbarometer zum Jahr der Mathematik

Mehr als 65% der Schülerinnen und Schüler geben an, Schwierigkeiten in Mathematik zu haben. Dies ist ein Ergebnis des aktuellen Bildungsbarometers, das sich anlässlich des Jahres der Mathematik schwerpunktmäßig diesem Fach widmet.

Schlechte Noten gab es auch für die Mathematik-Lehrer: Während fast die Hälfte der Schüler ihren Lehrern attestiert, gut bis sehr gut erklären zu können, geben 31,5% der Schüler ihren Mathematiklehrer höchstens die Note vier für ihre Kompetenz, mathematische Inhalte erklären zu können. An der aktuellen Befragung haben mehr als 2500 Eltern, Lehrkräfte, Ausbilder und Schüler teilgenommen.

Doris Jäger-Flor, welche die Befragung operativ durchgeführt hat, gibt zu bedenken, dass den Schülerinnen und Schülern schon frühzeitig der Zugang zur Mathematik zu erleichtert werden muss. „Hierbei sind didaktische Kompetenzen gefragt“, erklärt Jäger-Flor. Sie ergänzt: „Wichtig für den Erfolg ist es, die Inhalte kind- und jugendgerecht zu erklären. Daher muss es nachdenklich stimmen, wenn 31,5% der befragten Schüler die Erklärungskompetenz ihrer Mathematiklehrer höchstens mit der Note 4 bewerten.“

Angesichts dieser Situation ist es nicht überraschend, dass von über 40% der Befragten Nachhilfe für eine geeignete Maßnahme angesehen wird, um die Schwierigkeiten in Mathematik in den Griff zu bekommen. Mehr als 84% der Schülerinnen und Schüler, die Nachhilfe in Mathematik genommen haben, gaben an, ihre Noten durch die Nachhilfe verbessert zu haben.

Prof. Dr. Reinhold S. Jäger – der Leiter des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) rät angesichts dieser Ergebnisse dazu, bereits bei der Ausbildung künftiger Lehrkräfte eine deutliche Zusammenarbeit von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften zu erzielen. „Die Umstellung der bisherigen Lehramtsstudiengänge in BA und MA bietet hierbei eine große Chance. Wenn diese Chance vertan und zugleich versäumt wird, durch ein entsprechendes Qualitätsmanagement an den Hochschulen das Können der künftigen Lehrkräfte zu kontrollieren und zu verbessern, dann wird in der Bundesrepublik eine historische Perspektive verspielt“. Auch hierzu – so Jäger – soll das Jahr der Mathematik seinen Beitrag leisten.

Initiatoren und Träger des Bildungsbarometers sind das Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau, und die Schülerhilfe (Gelsenkirchen). Weitere Ergebnisse veröffentlichen die beiden Medienpartner Financial Times Deutschland und n-tv am 23.4.2008 (10.00 Uhr).

Der aktuelle Newsletter des Bildungsbarometers steht ab 24.4.2008 im Downloadbereich der Homepage des Bildungsbarometers (www.bildungsbarometer.de) zur Verfügung.

Kontakt:
Prof. Dr. Reinhold S. Jäger
Geschäftsführender Leiter
zepf – Zentrum für empirische pädagogische Forschung

Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
Bürgerstraße 23
D-76829 Landau
Telefon: +49-(0)6341-906-175
Telefax: +49-(0)6341-906-166
E-Mail: jaeger@zepf.uni-landau.de

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Prof. Dr. Reinhold S. Jäger zepf Uni Landau

Weitere Informationen:

http://www.zepf.uni-landau.de

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