Ziel: Genauere Prognosen zum Ozonloch
Im Projekt „Reconcile“, von der Europäischen Union mit insgesamt 3,5 Millionen Euro unterstützt, forschen Jülicher Wissenschaftler jetzt mit internationalen Kollegen daran, die Vorhersagen zum Ozonloch zu präzisieren.
Wie sich Ozon bildet oder warum ein Loch in der Ozonschicht entsteht, das wissen die Forscher bereits relativ genau. Doch erst, wenn sie wissen, wie schnell diese chemischen Prozesse in 20 Kilometern Höhe ablaufen, können sie verlässliche Prognosen erstellen, wie die Ozonschicht zum Beispiel im Jahr 2050 aussehen wird. Nur dann lassen sich daraus solide Vorhersagen zum Ozonverlust und seinem Zusammenspiel mit möglichen Klimaveränderungen ableiten.
Im Forschungsprojekt „Reconcile“ führen Wissenschaftler aus neun Ländern in den nächsten vier Jahren ihre Ergebnisse aus Laboruntersuchungen, Messungen in der Atmosphäre und theoretischen Modellen zusammen, um die globalen Chemie-Klima-Modelle zu verbessern.
Die Jülicher Wissenschaftler, die das Projekt koordinieren, werden Anfang nächsten Jahres mit dem russischen Forschungsflugzeug „Geophysica“ über dem schwedischen Kiruna zu einer Messkampagne starten. Dann beginnt sich im Polarwirbel das Ozonloch über der Arktis zu bilden. „Wir wissen, wie Chlor in der Stratosphäre das Ozon zerstört. Bei der Messkampagne wollen wir messen, wie schnell diese chemischen Reaktionen ablaufen“, erklärt Umweltchemiker Dr. Marc von Hobe vom Forschungszentrum Jülich, einem Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft.
Die Wissenschaftler können bei ihren Messflügen von Januar bis März 2010 mit ihren Messinstrumenten genau verfolgen, wie sich die Ozonschicht im Verlaufe des Polarwirbels auflöst und welche chemischen Reaktionen wie schnell ablaufen. Ihre Messergebnisse fließen dann in die theoretischen Klima-Modelle der Forschungskollegen ein.
Im Rahmen des Projekts haben die Wissenschaftler eine Homepage erstellt, auf der sich Interessierte über die Ziele des Projekts und später über erste Ergebnisse informieren können:
https://www.fp7-reconcile.eu
Pressekontakt:
Stefanie Tyroller, Tel. 02461 61-2388/ -8031, E-Mail: s.tyroller@fz-juelich.de a.stettien@fz-juelich.de
Das Forschungszentrum Jülich…
… betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Energie & Umwelt sowie Information. Kombiniert mit den beiden Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing werden in Jülich sowohl langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaften und Technik erarbeitet als auch konkrete technologische Anwendungen. Mit rund 4 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu den größten Forschungszentren Europas.
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