Wie Wildtiere mit der Hitze fertig werden

Das Hoch hält Deutschland fest im Griff. Um unbeschadet auf der Hitzewelle zu surfen, soll der Mensch viel trinken, leicht essen sowie Sonne und Stress meiden. Wie aber schützen sich Wildtiere vor der Hitze?

Fell und Federn haben oft keine oder nur sehr wenige Schweißdrüsen. „Deshalb macht es der Fuchs wie unser Haushund: er hechelt“, erläutert Andreas Kinser, Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. „Speichel verdampft dabei über die Zunge und die verdunstende Feuchtigkeit kühlt den Körper ab.“ Selbst Vögel hecheln, wenn ihnen zu heiß ist. Außerdem suchen sie Badestellen auf.

Der Storch hingegen hat ein anrüchiges „Kot-Kühlsystem“ entwickelt: Er bekotet seine langen Beine, um durch Verdunstung einen Kühleffekt zu erzielen. „Der Feldhase hat eine körpereigene Klimaanlage, die über die langen Ohren funktioniert“, so Kinser. „Er benutzt die Löffel als Hitzeableiter.“

Ansonsten verhalten sich Wildtiere bei hohen Temperaturen in zwei wesentlichen Punkten wie der Mensch: Sie meiden die Mittagshitze und gehen gern baden! „Bei Rothirschen und Wildschweinen spricht man vom Suhlen“, erläutert Andreas Kinser. Die Schlammpackung aus den sumpfigen Tümpeln wehrt gleichzeitig lästige Insekten ab und dient der Körperpflege. „Gerade bei hochsommerlichen Temperaturen genießen Wildschweine das kühlende Bad im Matsch und schützen sich dadurch auch vor Parasiten wie Mücken, Bremsen und Zecken.“ Hirsche gehen an heißen Tagen sogar gerne in tiefe Gewässer und nehmen ein ausgiebiges Vollbad.

Rehe hingegen meiden selbst bei allergrößter Hitze das Wasser. „Sie suhlen nie“, sagt Andreas Kinser. „Dafür pflegen sie eine südeuropäische Traditionen: Sie halten bis in die kühleren Abendstunden Siesta. Erst dann werden sie wieder aktiv und gehen auf Nahrungssuche.“ Stress ist daher für alle hitzegeplagten Wildtiere ein Problem. Deshalb die Bitte der Deutschen Wildtier Stiftung an alle Spaziergänger, die vor der Hitze in den Wald fliehen: „Bleiben Sie auf den Wegen und leinen Sie Hunde an. Damit unsere wilden Tiere nicht in Stress geraten!“

Weitere Informationen:
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http://Eva Goris, Pressesprecherin, Billbrookdeich 216, 22113 Hamburg, Telefon 040 73339-1874,Fax 040 7330278, E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de

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Eva Goris idw

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