WaterBackpack am 8. Juni: Wasseraufbereitung in Katastrophenfällen

Der WaterBackpack, den das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Universität entwickelt hat, hat seine Bewährungsprobe in den Erdbebengebieten in Chile bestanden. Die bislang noch als Prototypen bestehenden Wasserrucksäcke flogen Anfang März nach Santiago de Chile und wurden in der Stadt Pelluhue, die nach dem Erdbeben von einem Tsunami schwer verwüstet wurde, zum Einsatz gebracht.

Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser in ausreichender Qualität und Quantität stellt sich in vielen Teilen der Welt als äußerst problematisch dar. Naturkatastrophen verschlimmern diesen Zustand zusätzlich, insbesondere, weil damit eine vorhandene Infrastruktur wie etwa die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt wird oder entfällt.

Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft der Universität Kassel unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen hat im Jahr 2001 mit der Entwicklung eines einfachen Wasseraufbereitungsverfahrens auf Membrantechnik basierend begonnen. Das Funktionsprinzip der Membran kann im weitesten Sinne wie das eines Filters beschrieben werden; die Lochgrößen liegen dabei im Bereich von 20 bis 100 Nanometern. So werden größere Partikel wie auch Krankheitserreger, Cholerabakterien o. ä. zurückgehalten. Eine Cholerabakterie beispielsweise ist an ihrer schmalsten Stelle 500 Nanometer groß.

Drei handgefertigte Prototypen wurden bisher mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt entwickelt. Nun, dank der zweiten Förderung von über 200.000 Euro durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die im Juni 2010 beginnt, können sie zur Serienreife gebracht werden.

Sie sind herzlich eingeladen, an dem Kick-Off-Workshop zu Beginn dieses zweiten Projektes gemeinsam mit Vertreter des Technischen Hilfswerks, Ärzte ohne Grenzen oder von Entwicklungshilfeorganisationen am 8. Juni ab 11 Uhr im Gießhaus der Universität Kassel, Mönchebergstraße 5 teilzunehmen. Das Programm sieht neben einer Projektvorstellung durch Prof. Frechen die Schilderung der ersten Betriebserfahrung des Wasserrucksacks in Chile durch ein Ingenieurbüro in Santiago de Chile unter deutscher Leitung vor. Die Workshops werden sich auch in den Nachmittag hineinziehen; Sie sind auch dort gerne willkommen.

Bei einem Pressegespräch von 13.15 Uhr bis 13.45 Uhr steht Ihnen Prof. Frechen für Ihre Nachfragen zur Verfügung .Im Anschluss daran geht das Programm des Workshops weiter. Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, wird die Nachmittagsveranstaltungen mit einem Grußwort eröffnen.

Über Ihr Interesse und Ihre Berichterstattung würde ich mich freuen.

Weitere Informationen erhalten Sie über das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft, Tel. (0561) 804 2869.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Annette Ulbricht M.A.

Media Contact

Christine Mandel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer