Wachstumsmotor Automation

Positiv in die Zukunft blickt die Branche der Automatisierungstechnik. Das zeigte der VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. auf dem Kongress „AUTOMATION 2010“ in Baden-Baden.

Laut einer aktuellen Umfrage des VDI erwartet mehr als jeder zweite in den nächsten beiden Jahren eine positive wirtschaftliche Entwicklung. „Die Automation ist ein wesentlicher Eckpfeiler der deutschen Wirtschaft, der Treiber für Wachstum“, sagte Dr. Kurt D. Bettenhausen, Vorsitzender der VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisierungstechnik und Tagungsleiter.

„Dies gilt sowohl für die Automation als starke Branche wie auch für die erfolgreichen Anwender von Automation.“ Mit 230.000 Arbeitsplätzen stellen die Hersteller von Automatisierungstechnik mittlerweile jeden vierten Arbeitsplatz in der Elektroindustrie. Etwa 36 Mrd. € Umsatz verzeichneten die Unternehmen in 2009 und für dieses Jahr zeichnen sich bereits zweistellige Wachstumsraten ab.

Automation schafft Wettbewerbsvorteile. „Mit Automatisierungstechnik stärken Unternehmen ihre Position im Wettbewerb mit anderen über den gesamten Lebenszyklus von Produkten und Produktion“, ergänzte Bettenhausen. „Prozesse werden optimiert und attraktive Produkte können schneller eingeführt werden.“ Allerdings hat noch nicht jedes Unternehmen die Vorteile ausreichend erkannt. Das verdeutlicht die auf dem Kongress präsentierte Studie „Potenziale der Automatisierung nach der Wirtschaftskrise“, die das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) im Auftrag des VDI erstellt hat. 1.484 Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes wurden befragt. Laut Studie kommen viele Technologien nur in jedem dritten Betrieb zum Einsatz. „Dies zeigt jedoch auch, dass Automation unverändert ein großes Wachstumspotenzial hat“, so Bettenhausen.

Auch Dr. Steffen Kinkel, Studienleiter und Leiter des Competence Center „Industrie- und Serviceinnovationen“ am Fraunhofer Institut ISI, erkennt in den Studienergebnissen Verbesserungspotenzial. „Nur etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Industriebetriebe nutzen Automatisierungstechnologien intensiv“, so Kinkel. „Zudem ist die strategische Kopplung der Einführung von Prozessinnovationen, wie eben Automatisierungstechnologien, mit Produktinnovationen selten. Zur langfristigen Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit ist dies aber sinnvoll und erforderlich.“ Laut Studie setzen beispielsweise zwei von drei Unternehmen Industrieroboter ein, um Kosten zu sparen. Ziele wie eine Flexibilitätssteigerung oder gar Produktinnovation haben dagegen selten Priorität.

Trotz teilweise ungenutzter Potenziale bleibt Deutschland getreu dem Kongressmotto „Führend durch Automation“. Mit zwölf Prozent Weltmarktanteil liegt Deutschland an der Spitze. „Automation ist die Leitdisziplin für die Entwicklung, Optimierung und Anwendung neuer Produkte, Verfahren und Technologien. Sie leistet außerdem einen wesentlichen Beitrag zur Lösung anstehender gesellschaftlicher Herausforderungen“, betonte Bettenhausen. Das zeigte auch der Automatisierungskongress des VDI Wissensforum in Baden-Baden auf, u.a. mit Fachvorträgen zu den Themen wie Automation in der Medizin oder der Fabrik der Zukunft. Das Programm bot einen übergreifenden Blick auf die Automatisierungsbranche. Zu den Themenblöcken zählten Design und Engineering, Betrieb und Optimierung, Diagnose und Wartung, Kommunikation und Infrastruktur sowie Gesellschaft und Ressourcen. Zum Kongress kamen mehr als 300 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft nach Baden-Baden.

Der nächste Automatisierungskongress findet am 28. und 29. Juni 2011 statt.

Mehr Informationen zum Kongress finden Sie unter: www.automatisierungskongress.de

Die Studie zum Download und weitere Statements finden Sie unter: www.vdi.de/presse

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