Umformtechniker setzen auf Energieeffizienz und Warmumformung

Im Bereich der Umformtechnik ist dieser Aufwärtstrend ebenfalls spürbar. Das bestätigt die Schuler AG, die nach der „Elefantenhochzeit“ im letzten Jahr mit Müller Weingarten eine positive Halbjahresbilanz zieht. Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) konnte von 7,7 Mio. Euro auf 16,6 Mio. Euro verbessert werden. Gleichzeitig hat der Auftragseingang mit 555,5 Mio. Euro stark zugenommen. Im ersten Halbjahr 2006/07 waren es 270,0 Mio. Euro.

Der planmäßige und reibungslose Verlauf der Integration von Müller Weingarten zeigt laut Konzerninformation Erfolge. Vor allem in Deutschland und im asiatischen Wachstumsmarkt legte die neue Schuler Weingarten AG zu. Vorstandsvorsitzender Jürgen Tonn: „Durch den dynamischen Anstieg unserer Auftragseingänge gehen wir für das Gesamtjahr weiterhin von einer Verbesserung des operativen Ergebnisses aus.“

Auch die Schweizer Feintool AG verzeichnet im Segment Fineblanking/Forming ein nochmals gesteigertes Geschäftsergebnis. Der Umsatz stieg um 12 % auf 189,0 Mio. CHF (Vorjahr 168,7 Mio. CHF) und der EBIT verbesserte sich um 23,9 % auf 18,1 Mio. CHF (Vorjahr 14,6 Mio CHF.). Dazu trugen insbesondere die guten Pressen- und Werkzeugverkäufe bei.

Doch die Anforderungen an die Umformsysteme der Zukunft sind schwierig. „Eine umfangreichen Produktpalette und passenden Systemlösungen für die Branche“, erklärt Joachim Beyer, Vorstand der Schuler AG das Erfolgsrezept. Um das bieten zu können, hat der Markt in den letzten Jahren eine Konsolidierungsphase durchgemacht, bei der viele Pressenhersteller auf der Strecke geblieben sind.

Durch Firmenzusammenschlüsse und -übernahmen reagiert man auch auf den zunehmenden Konkurrenzdruck aus Asien. Dort ist man mittlerweile auf den europäischen Markt aufmerksam geworden. Ob und wann sich die asiatischen Pressenbauer hier etablieren werden, ist ungewiss, doch zumindest die Schuler Weingarten AG sieht sich für den schärfer werdenden Wettbewerb gerüstet.

Energieeffiziente Umformsysteme

Auch in der technischen Entwicklung setzt Schuler die Highlights. Erkenntnisse über Leistungssteigerung und Energieverbrauch von Servopressen und die neu entwickelten Kniehebelpressen mit größerem Stößelhub sind die neuen Projekte, die auf der Euroblech 2008 präsentiert werden sollen.

Nicht weniger Interessant ist die ebu Servotechnik der Burkhardt GmbH. Die Bayreuther haben mit ihrem patentierten Servoantriebskonzept auf die steigenden Anforderungen der Kunden an immer flexiblere Systeme und innovative Lösungen zur Umsetzung verschiedener Antriebskonzepte reagiert.

Ob schnelllaufender Direktantrieb im hohen Hubzahlbereich, Planetengetriebe für Umformarbeiten mit erhöhtem Arbeitsvermögen, auch im niedrigen Drehzahlbereich, Zweistufengetriebe oder eben flexibler Servoantrieb – die Antriebskonzepte in den ebu Stanzautomaten sind untereinander austauschbar, so dass für die jeweilige Anwendung immer das richtige System ausgewählt werden kann.

Mit dem ebu Servoantrieb kann je nach Ausführung entweder in Kombination mit dem klassischen Schwungrad als Energiespeicher oder mit einem extrem leistungsstarken Torquemotor der Stößelverlauf flexibel gesteuert und, wenn erforderlich, auch im Pendelhubbetrieb betrieben werden.

Warmumformung liegt im Trend

Die dynamischen Entwicklungen der Automobilindustrie beim Thema Gewichtsreduzierung und Sicherheit erfordern innovative und zukunftsorientierte Lösungen in der Umformtechnik. Hohe Festigkeit bei reduziertem Gewicht: Vieles spricht hier für den Großserieneinsatz der Technologie Warmumformung.

Anlagen der Warmumformung kommen hauptsächlich zur Serienfertigung sicherheitsrelevanter Strukturbauteile zum Einsatz. Karosserie-Crashtests mit integrierten, warmumgeformten Strukturteilen zeigen deutlich verbesserte Kennwerte bei reduziertem Gewicht. Weitere Vorteile des Verfahrens sind der niedrige Umformwiderstand und die bessere Umformfähigkeit von Stahl bei dieser Temperatur, die hohen Bauteilfestigkeiten sowie die gute Maßhaltigkeit.

Bei der Warmumformung von Stahlblechen werden die Bauteile durch Erwärmung, Umformung und ein kontrolliertes Abkühlen vergütet. Stähle mit Ausgangsfestigkeiten von 500 bis 700 N/mm2 erreichen dabei Festigkeiten von 1300 bis 1600 N/mm2.

Hydraulische Pressen werden den Anforderungen, mit variablen Stößelgeschwindigkeiten, beliebigen Druckhaltezeiten und einfach einstellbaren Presskräften, der noch jungen Technologie am besten gerecht.

Media Contact

Ralf Paarmann MM MaschinenMarkt

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