Testflug für Marsmission 2011 am 21. Oktober 2008

Der Ballon von MIRIAM wird mit einer Höhenforschungsrakete bis auf eine Höhe von 190 km transportiert und ausgeworfen. Dabei wird entscheidend sein, dass der Ballon störungsfrei aus dem Transportbehälter ausgeworfen wird und sich im Anschluss problemlos entfaltet.

Die Funktion des MIRIAM Ballons und seinem Aufblassystem wurde bereits im Frühjahr von Wissenschaftlern der Universität der Bundeswehr München und der Mars Society Deutschland e.V. in der Weltraumsimulationskammer der Firma IABG erfolgreich getestet.

Mit Archimedes soll erstmals ein im Weltraum voll aufgeblasener Ballon in eine Planetenatmosphäre eindringen. Eine hochaufgelöste Kamera und andere Messinstrumente hängen dabei unter dem Ballon in einer Gondel. Sie sollen hochaufgelöste Fotos machen und die Atmosphäre untersuchen. „Im Gegensatz zum Mond verfügt der Mars über eine Atmosphäre, in der Winde wehen, sich Sandstürme bilden und in der es schneit“, erklärt der Projektleiter Hannes Griebel vom Institut für Raumfahrttechnik an der Universität der Bundeswehr München.

Weltraumbedingungen in der Vakuumkammer simuliert
Die Vorbereitungen und Tests für den Archimedes-Start laufen auf Hochtouren. Ein wichtigen Teilschritt konnten Wissenschaftler an der Universität der Bundeswehr München am 25. März am Institut für Raumfahrttechnik und am 5. April bei der Firma IABG in Ottobrunn erzielen: Sie testeten erfolgreich das sogenannte „Inflation Systems Deck“ unter simulierten Weltraumbedingungen in der Vakuumkammer.

„Beim geplanten Marsanflug des Archimedes-Ballons steuert das Inflation Systems Deck die Entfaltung des Ballons im Weltraum und regelt die Befüllung des Ballons mit Helium“, so Griebel. Das System ist Teil des Service Moduls des Raumflugversuchs MIRIAM und besteht aus dem Aufblassystem, der Bord-elektronik, Telemetriesendern und anderen Komponenten. Das Flugversuchssystem MIRIAM wurde vom Institut für Raumfahrttechnik an der Universität der Bundeswehr München gemeinschaftlich mit dem Institut für Leichtbau, der Mars Society Deutschland e.V. sowie weiteren Experten entwickelt und gebaut.

Rakete transportiert Testballon „MIRIAM“ in 190 Kilometer
Der Raumflugversuch MIRIAM ist der zentrale Missionstest und findet am 21. Oktober auf dem Raketentestgelände ESRANGE bei Kiruna, Nord-Schweden statt. Eine Rexus-Rakete des DLR transportiert das gesamte Ballonssystem in eine Höhe von 190 Kilometern und wirft es dort aus. Anschließend folgt das Aufblasen des Ballons und der Eintritt des vollständig entfalteten Ballons in die Erdatmosphäre. Die drei Bordcomputer des Flugsystems haben ständigen Kontakt zur Bodenstation und senden Messdaten und Bilder. Bis auf die Landung auf dem Mars ähneln alle Flugphasen der Mission MIRIAM denen des späteren Archimedes-Ballons.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Michael Brauns
Pressesprecher
Tel.: 089/6004-2004/-3244
E-Mail: michael.brauns@unibw.de

Media Contact

Michael Brauns idw

Weitere Informationen:

http://www.unibw.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Physik Astronomie

Von grundlegenden Gesetzen der Natur, ihre elementaren Bausteine und deren Wechselwirkungen, den Eigenschaften und dem Verhalten von Materie über Felder in Raum und Zeit bis hin zur Struktur von Raum und Zeit selbst.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Astrophysik, Lasertechnologie, Kernphysik, Quantenphysik, Nanotechnologie, Teilchenphysik, Festkörperphysik, Mars, Venus, und Hubble.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer