RUBIN Frühjahr 2012: Umweltfreundlichere Sparbirnen und unbekannte Gene

Sie entwickeln neuartige Leuchtstoffe für ungiftige Energiesparlampen. Sie untersuchen im Detail die Kräfte, die im Inneren von Atomkernen wirken. Sie publizieren das erste historisch-kritische Wörterbuch der Sprache der arabischen Wissenschaften – eine Arbeit, in der 30 Jahre Forschung zum Abschluss kommen. Und sie wagen sich an die Analyse völlig unbekannter Proteinfamilien aus dem Ozean, um vielleicht neue Wege zu Biosprit, Waschmitteln oder anderen Wirkstoffen zu entdecken.

Vier Forscherinnen und Forscher der RUB, die nach einem höchst kompetitiven Auswahlverfahren durch den European Research Council (ERC) gefördert werden, präsentieren ihre Arbeit in der aktuellen Ausgabe von RUBIN, dem Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität.
RUBIN im Internet

Die vollständigen Beiträge mit Bildern zum Herunterladen finden Sie online unter: http://www.rub.de/rubin

Besondere Salze als Lösungsmittel

Spätestens seit keine starken Glühbirnen mehr verkauft werden, hat der Siegeszug der Energiesparlampen begonnen. Optimale Leuchtmittel sind sie aber noch lange nicht: Zum einen enthalten sie giftiges Quecksilber, zum anderen gehen noch immer rund 60 Prozent Energie verloren. Prof. Dr. Anja-Verena Mudring entwickelt daher unterstützt vom ERC neue Leuchtstoffe, die es möglich machen, ungefährlichere Materialien zu nutzen und die Ausbeute an sichtbarem Licht zu erhöhen. Für die Herstellung dieser Leuchtstoffe nutzt sie Ionische Flüssigkeiten: besondere Salze, die bei Raumtemperatur flüssig sind, nicht verdampfen und nicht brennbar sind.
Starke Kräfte im Innern von Atomkernen

Prof. Dr. Evgeny Epelbaum wird vom ERC beim Rechnen gefördert: Der Hadronenphysiker will herausfinden, was im Innersten von Atomkernen passiert. Komplizierte Kräfteverhältnisse sorgen dort für den Zusammenhalt der Kernbestandteile, der Quarks und Gluonen. Mit verschiedenen Vereinfachungsstrategien machen Prof. Epelbaum und seine Kollegen die komplizierten Gleichungen handhabbar, so dass Supercomputer sie für bestimmte Fälle ausrechnen können. So konnten sie zum Beispiel als erste den so genannten Hoyle-Zustand berechnen, ohne den die Entstehung von Leben unmöglich gewesen wäre.

Unbekannte Gene aus dem Ozean, alter Wortschatz aus Arabien

Jun.-Prof. Dr. Lars Leichert spürt dem Gen-Getümmel im Ozean nach. In einem Glas Meerwasser haben Forscher unzählige Erbinformationen gefunden, die teilweise keinen der bisher bekannten ähneln. Die in ihnen kodierten Proteinfamilien wollen Leichert und seine Arbeitsgruppe analysieren, um vielleicht neue Wege zu Biosprit, Waschmitteln oder anderen Wirkstoffen zu entdecken. Als Teilprojekt eines ERC-Grants unter Pisaner Federführung publizieren Orientalisten um Prof. em. Dr. Gerhard Endreß das erste historisch-kritische Wörterbuch der Sprache der arabischen Wissenschaften – eine Arbeit, in der 30 Jahre Forschung zum Abschluss kommen.

Themen in RUBIN Frühjahr 2012

In RUBIN Frühjahr 2012 finden Sie außerdem folgende Themen: „Wat hasse gesacht?“ – Sprachwissenschaftler nehmen das Ruhrdeutsch von heute und damals unter die Lupe; Pantomime der Roboter; Ganz wie der eigene Knochen – Materialforscher entwickeln Herstellungsverfahren für poröse Implantate; Schüler testen – aber richtig; Mit dem Eiswürfel ins ferne Weltall schauen; Batterie entsalzt Meerwasser. RUBIN ist zum Preis von 4 Euro in der Stabsstelle für Strategische PR und Markenbildung der RUB erhältlich und online unter http://www.rub.de/rubin.

Redaktion: Meike Drießen

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Dr. Josef König idw

Weitere Informationen:

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