Rhizophagusirregularis: Der berühmteste symbiotische Pilz offenbart seine Geheimnisse

Die neu gewonnen Erkenntnisse über das Genom ermöglichen ein besseres Verständnis der Ausbildung von Symbiosen zwischen Pflanzen und Pilzen, die eine erhebliche ökologische Rolle spielen, und sollen die Nutzung dieser Symbiose in der Agrarökologie erleichtern. Die Ergebnisse wurden am 25. November 2013 vorab in der Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins ″Proceedings of the National Academy of Science″ (PNAS) veröffentlicht [3].

Wenigstens zwei Drittel der heutigen Landpflanzen sind von Symbiosen mit Rhizophagus oder verwandten Pilzen der Abteilung Glomeromycota abhängig; nicht zuletzt zählen hierzu wichtige Kulturpflanzen wie Weizen und Reis. Trotz des großen Genoms mit annähernd 30.000 Genen fehlen dem Pilz hunderte von Erbanlagen, die er nicht braucht, weil er in Symbiose mit Pflanzen lebt. So gingen im Verlauf der Evolution Gene verloren, die freilebende Pilze benötigen – zum Beispiel, um Pflanzenzellwände abzubauen, von denen sie leben.

[1] INRA – französisches Institut für Agrarforschung

[2] CNRS – französisches Zentrum für wissenschaftliche Forschung

Weitere Informationen:

[3] Emilie Tisserant, Mathilde Malbreil et al., The genome of an arbuscular mycorrhizal fungus provides insights into the oldest plant symbiosis. Proc Ntl Acad Sci – 25. November 2013 http://www.pnas.org/content/early/2013/11/21/1313452110.abstract?sid=aeadc060-6e39-4644-ad98-9bf2d78b03a9

Kontakt:
Francis Martin, INRA – Tel. +333 83 39 40 80 – Email: fmartin@nancy.inra.fr
Quellen: Pressemitteilung des CNRS – 26.11.2013 – http://www2.cnrs.fr/presse/communique/3335.htm

Universität Marburg – 25.11.2013 – http://www.uni-marburg.de/aktuelles/news/2013d/rhizophagus

Redakteur: Clément Guyot, clement.guyot@diplomatie.gouv.fr

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