Regierungspläne sorgen für Bewegung im Apothekenmarkt

10 Prozent des Umsatzes mit freiverkäuflichen Arzneimitteln (OTC) nimmt der Versandhandel ein und verschärft den Wettbewerb im ohnehin stagnierenden OTC-Markt. Apotheker haben daher die Pläne der Koalition begrüßt, den Vertrieb von Arzneimittel über Pick-up-Stellen zu verbieten.

Im 38 Milliarden Euro schweren Apothekenmarkt herrscht nun Bewegung: Apotheker entwickeln Marketing-Initiativen und schließen Kooperationen mit dem Großhandel, Drogeriemärkte und der Lebensmittelhandel kämpfen um Marktanteile und auch die Industrie erarbeitet neue Vertriebsansätze. Bei der EUROFORUM-Jahrestagung „Handel und Wandel in Apotheken“ am 13. und 14. April 2010 in München informieren Vertreter von Apotheken, dem Pharmagroßhandel, der Industrie und der Politik über die rechtlichen und praktischen Veränderungen im Apothekenmarkt nach dem Regierungswechsel.

Schwerpunkte der Tagung sind die Wettbewerbssituation im Markt, neue Wege in der Arzneimitteldistribution und dem Apothekenmarketing sowie strategische Kooperationsmodelle im Apothekenmarkt.

Das vollständige Veranstaltungsprogramm ist im Internet abrufbar unter: www.euroforum.de/pr-apotheke2010

Pick-up-Streit sorgt im Apothekenmarkt für Unruhe
Geht es nach den Plänen der neuen Regierung, sind die Tage der Pick-up-Stellen gezählt. Für die Europa-Apotheek Venlo, die das Pick-up-System mit der Drogeriemarktkette dm in mittlerweile 1 000 Filialen betreibt, wäre das ein herber Schlag. Klaus Gritschneder (Europa Apotheek Venlo/NL) spricht über rechtliche Rahmenbedingungen und die Zukunft der Pick-Up-Stellen. „Wer den Apothekenversandhandel nicht in seiner Vertriebskanalstrategie berücksichtigt, wird zu den Verlierern im Markt gehören“, ist sich Arnt Tobias Brodtkorb (Sempora Consulting GmbH) sicher. Brodtkorb und Gritschneder diskutieren über die strategische Ausrichtung von Drogerien und dem Lebensmitteleinzelhandel, Verkaufskonzepte und nachfrageorientierte Sortimente im Arzneimittelgeschäft. Warum sich die meisten Apotheker gegen den Wettbewerb sperren und wie der Verbraucher von der derzeitigen Situation profitieren kann, erörtert Prof. Dr. Justus Haucap (Monopolkommission, Universität Düsseldorf).

Strukturwandel nach EuGH-Urteil und Regierungswechsel
„Das Urteil zum Fremdbesitzverbot zeigt deutlich, dass der EuGH den Mitgliedstaaten einen weiten Spielraum in Bezug auf die Arzneimitteldistribution lässt“, erklärte Dr. Alexander Natz (Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V.) im Vorfeld der Jahrestagung. Der Leiter des Brüssler Büros diskutiert zusammen mit Peter Homberg (Jones Day Rechtsanwälte – Patentanwälte), Christian Buse (myCare OHG, BVDVA), Prof. Dr. Justus Haucap und Erika Fink (Bundesapothekenkammer) über den Strukturwandel und die Grenzen alternativer Geschäftsmodelle im Apothekenmarkt. Ob Franchise-Apotheken die Gewinner des EuGH-Urteils sind und inwieweit Kooperationen die Individualität der Apotheken stärken können, erörtern Oliver Blume (easyApotheke AG), Armin Hirth (vivesco Apotheken-Partner GmbH), Peter Menk (Partner Apotheken Netzwerk GmbH) und Thomas G. Stiegler (Torre Gesundheits AG). Aus der Sicht von inhabergeführten Apotheken spricht Martin Lingen (Linda AG) über die Kombination von regionaler Marktführerschaft und bundesweiter Präsenz. „Nur wer mehr bietet als die reine Medikamentenabgabe, hat Chancen im Wettbewerb“, erklärte Olaf Heinrich (Apotheke DocMorris N.V.) gegenüber dem Veranstalter. Heinrich spricht auf dem Branchentreff über das zunehmende Aufgabenprofil der Apotheker vom Schubladenzieher hin zum Gesundheitsdienstleister.

Ansprechpartner:
Julia Batzing
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Telefon: +49 (0)2 11/ 96 86 – 33 81
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