Prüfsystem mit Echtfarbverarbeitung lässt sich flexibel und intuitiv bedienen

Das Bildverarbeitungssystem Xpectia von Omron verfügt über einen Touchscreen und zahlreiche Automatikfunktionen, die nach Unternehmensangaben eine unkomplizierte Implementierung ermöglichen. Das Echtfarbsystem kann 16 Millionen Farben verarbeiten.

Echtfarbsystem liefert genauere Ergebnisse

Dadurch lassen sich laut Omron Ergebnisse erzielen, die genauer und zuverlässiger sind als bei konventionellen Monochrom- oder Farbsystemen. Darüber hinaus entfällt die oft komplizierte Aufgabe, Farbfilter auszuwählen.

Das Xpectia-System ist mit 2-Megapixel-UXGA-Kameras ausgestattet. Durch die hohe Auflösung sei es möglich, kleine und große Merkmale des Zielobjekts gleichzeitig zu prüfen und kleine Fehler bei großen Objekten zu finden.

Zudem verfügt das System über Funktionen zur dreidimensionalen Prüfung, entweder eigenständig oder in Verbindung mit zweidimensionaler Prüfung. Als Ergebnis können auch Objekte mit komplexen Formen, die nicht einfach flach hingelegt werden können, vermessen werden.

Simulationssoftware beschleunigt Inbetriebnahme des Prüfsystems

Prüfsequenzen und Entscheidungsbäume sowie anwendungsspezifische Softwarepakete können leicht implementiert werden, heißt es. Der Hersteller bietet auch eine Simulationssoftware an, die dazu verwendet werden kann, die Realisierbarkeit von Anwendungen auszuwerten und die Konfiguration offline durchzuführen, wodurch sich die Inbetriebnahmezeit des Systems verringert.

Das Xpectia-System ist mit verschiedenen Controllern mit und ohne integrierte Touchscreen-Schnittstellen erhältlich und unterstützt vier Kameras. Entsprechend der Anwendung können die geeigneten Controller, Objektive und Beleuchtungslösungen gewählt werden. Somit vereint das System den Angaben zufolge die Vorteile eines kompakten Bildverarbeitungssystems mit der Leistungsfähigkeit und Flexibilität einer industriellen PC-Plattform.

Echtfarbbildverarbeitung arbeitet auch unter schwierigen Lichtverhältnissen

Dank Echtfarbbildverarbeitung eignet sich das System für alle Anwendungen mit schwierigen Lichtverhältnissen und solche mit Oberflächen, die verschiedene Farbfilterungen erforderlich machen. Auch ein geringer Kontrast zwischen Objekt und Hintergrund sei unproblematisch.

Aufnahmeabstand, Bildgröße und Beleuchtung können flexibel angepasst werden. Schließlich lassen sich zwei Kameras in festem Abstand zueinander montieren und so auf Basis des Stereo-Prinzips Objekte auch dreidimensional vermessen.

Da gleichzeitig zwei- und dreidimensionale Prüfung möglich ist, lassen sich Formen und Oberflächen in einem Schritt untersuchen. Damit eignet sich das System laut Hersteller für alle Anwendungen, in denen man zwei- oder dreidimensionale farbige Objekte schnell und zuverlässig prüfen will sowie einfache Bedienbarkeit und flexible Anpassung von Hard- und Software möchte.

Bildverarbeitungssystem bewährt sich bereits in der Praxis

Der Anlagenbauer Ruhlamat hat sich zunächst bei seinen Anlagen zur Herstellung von Chip- und Identifikationskarten mit einer Taktzeit von bis zu 6000 Karten je Stunde für das neue Bildverarbeitungssystem von Omron entschieden. Nach der erfolgreichen Einführungsphase hält das System nun auch Einzug in Produktionsanlagen für Reisepässe sowie sämtliche kundenspezifische Sondermaschinen.

Das Bildverarbeitungssystem, das in enger Zusammenarbeit mit dem Anlagenbauer entstand, hält mit den steigenden Anforderungen an die Geschwindigkeit Schritt. Das neue Prüfsystem wurde so optimiert, dass außer den Handling-Zeiten auch die Zeiten für die eigentliche Qualitätskontrolle möglichst kurz sind. Dazu legten die Entwickler einen Schwerpunkt auf die schnelle Verarbeitung der Daten.

OCR-Algorithmus für Prüfsystem gemeinsam entwickelt

Abgesehen davon war aber auch hohe Zuverlässigkeit gefragt. Deshalb wurde beim neuen System der Prüfalgorithmus OCR (optical character recognition, deutsch: Texterkennung) entsprechend den Vorgaben gemeinsam entwickelt. Nun lassen sich neue Schriftfonts effektiver und teilautomatisiert einlesen, so der Anwender.

Gleichzeitig wurde die Lesegeschwindigkeit erhöht; sie erreicht nun 1,5 ms pro Zeichen. Vorhandene Prüffunktionen wie Mustersuche, Kantenfinder, Flächenerkennung oder Defektsuche haben sich durch die Echtfarbverarbeitung verbessert. Auch glänzende Oberflächen sind den Angaben zufolge für das neue System unproblematisch.

Neue Prüfalgorithmen lassen sich einfach nachrüsten

Für die flexible Anpassung an die jeweilige Anwendung ist es vorteilhaft, dass vorgegebene Prüfalgorithmen einfach modifiziert und neue nachgerüstet werden können. Darüber hinaus lassen sich externe Bibliotheken einbinden. Die Sprache des Systems kann an das jeweilige Einsatzland angepasst werden.

Für den Einsatz des neuen Bildverarbeitungssystems sprach laut Ruhlamat abgesehen von dessen technischen Eigenschaften auch die gute Zusammenarbeit beider Unternehmen. Bei der beschriebenen Anwendung setzt der Anlagenbauer verschiedene Produkte von Omron wie SPS, Antriebstechnik und Sensoren ein. Das Bildverarbeitungssystem ebenfalls aus derselben Hand zu bekommen, ermögliche ein reibungsloses Zusammenspiel aller eingesetzten Komponenten, wie es heißt.

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Claudia Otto MM MaschinenMarkt

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