Ost-West-Ausgleich fast erreicht bei der Frauenerwerbsbeteiligung

Waren 1991 in den neuen Bundesländern noch fast 90 Prozent der Frauen zwischen 35 und 40 Jahren berufstätig, sank diese Zahl zwei Jahrzehnte später um rund 7 Prozent.

Demgegenüber erhöhte sich die Quote im den Altbundesländern von 70 auf 75 Prozent. Das zeigen aktuelle Berechnungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) aus Daten des Mikrozensus.

Gründe für den Rückgang der Frauenerwerbstätigkeit in Ostdeutschland sieht Prof. Dr. Gerhard Bäcker vom IAQ darin, dass Frauen dort nur noch eingeschränkt durchgängig vollzeitbeschäftigt sind. Deutlich zugenommen haben dagegen Erwerbsunterbrechungen und vor allem Teilzeitarbeit.

Dass Frauen aus westlichen Bundesländern stärker am Erwerbsleben beteiligt sind beruht darauf, dass sie ihre Berufstätigkeit erheblich kürzer familienbedingt unterbrechen als noch 1991. Bei der Ausbildung haben Frauen mit den Männern mindestens gleichgezogen.

Familie und Beruf lassen sich besser als früher vereinbaren. Prof. Bäcker: „Gleichwohl lassen sich bestimmte Grenzen nicht wegdiskutieren. Es fehlen Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder und Ganztagsschulen. Das schränkt eine durchgängige Beschäftigung oder den raschen beruflichen Wiedereinstieg nach der Geburt der Kinder ein“.

Trotz der Angleichung zwischen Ost und West sind aber die strukturellen Unterschiede nicht überwunden: So arbeiten die Frauen im Osten mit durchschnittlich 33,8 Stunden pro Woche deutlich länger als ihre Schwestern im Westen (29,6 Stunden). Zugleich sind fast alle Altersgruppen in den neuen Bundesländern nahezu doppelt so hoch von Erwerbslosigkeit betroffen wie in den alten Bundesländern.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Gerhard Bäcker, gerhard.baecker@uni-due.de,
Tel. 0203/379-2573 oder 0177/5738596

Redaktion: Claudia Braczko, claudia.braczko@uni-due.de,
Tel. 0170/8761608

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Beate Kostka idw

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