Meeresforscher aus 18 Nationen treffen sich in Kiel

Chancen und Risiken, die sich für den Menschen aus dem Ozean ergeben, aus möglichst vielen Perspektiven und ohne die Barrieren traditioneller Fachgrenzen zu erforschen, ist das ehrgeizige Ziel des Kieler Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“. Dafür haben sich 250 Wissenschaftler aus sechs Fakultäten der Kieler Christian-Albrechts-Universität, vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), vom Institut für Weltwirtschaft und von der Muthesius Kunsthochschule zu einem umfassenden Forschungsnetzwerk zusammengeschlossen.

„Das alleine reicht uns aber noch nicht“, sagt Clustersprecher Professor Martin Visbeck vom IFM-GEOMAR, „wir knüpfen unser Netzwerk nicht nur interdisziplinär, sondern auch international, um so noch mehr Aspekte des Ozeans zu erfassen.“ Deshalb haben die Kieler Meeresforscher Kollegen aus aller Welt zum 3. Bi-Annualen Symposium „Future Ocean“ nach Kiel eingeladen. Über 250 Meeresforscher aus 18 Nationen sind dieser Einladung gefolgt, darunter Kollegen aus den USA, aus Japan, Australien, Kanada und Neuseeland.

Vom 13. bis 16. September beschäftigen sie sich mit Themen wie den Gefahren des Meeresspiegelanstiegs, dem Ozean als Kohlendioxid-Senke, den Möglichkeiten und Gefahren der künstlichen Klimasteuerung durch sogenanntes Climate Engineering oder der Erforschung von Tsunamis. „Wir haben ausdrücklich auch Themen in das Symposium aufgenommen, die bisher nicht zu den zentralen Themen des Clusters gehören, zum Beispiel die Korallenforschung. Denn wenn man selbst nicht alle Themen abdecken kann, sollte man wissen, welche Erkenntnisse Kollegen weltweit dem Ozean entlocken“, betont Prof. Visbeck.

„Hier kommt die Welt der Meeresforschung zusammen, man lernt Kollegen kennen, baut bestehende Kontakte aus und erhält wertvolle Anregungen für neue Forschungsansätze – das ist die große Bedeutung eines solchen Symposiums“, hebt der Vizekanzler der Universität Kiel, Prof. Dr. Thomas Bosch, hervor. Der Zoologe ist selbst Mitglied im „Ozean der Zukunft“ und beschäftigt sich dort mit Schutzfunktionen mariner Organismen, die interessant für die menschliche Medizin sein könnten. Seine aus Corvallis (Oregon, USA) angereiste Kollegin Professor Virginia Weis, eine weltweit anerkannte Korallenspezialistin, bestätigt: „Wissenschaft funktioniert durch den Austausch von Ideen. Dafür sind Veranstaltungen wie diese in Kiel unverzichtbar. Ich freue mich auf die anregenden Gespräche“.

Das ausführliche Programm des 3. Bi-Annualen Symposiums Future Ocean finden Sie unter www.ozean-der-zukunft.de/symposium. Interviewanfragen an einzelne Teilnehmer richten Sie bitte an presse@ozean-der-zukunft.de.

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Friederike Balzereit idw

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