Life Sciences – Lösungsansätze für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts

Mehr als 60 Referenten aus 10 Ländern präsentieren aktuelle Ergebnisse und Trends aus Pharma, Ernährung und Industrieller Biotechnologie sowie deren Chancen zur wirtschaftlichen Umsetzung. Erwartet werden erneut über 1.000 Teilnehmer aus Europa, Nordamerika und Asien.

Nicht zuletzt aufgrund der Altersentwicklung nehmen Volkskrankheiten und chronische Erkrankungen zu; diese erfordern eine effiziente Diagnostik, verbunden mit einer auf den Patienten abgestimmten Therapie. Auch in der Lebensmittelforschung nimmt der personalisierte Ansatz für eine gesundheitsfördernde Ernährung – zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Konsumenten – immer größeren Raum ein. Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe im Rahmen einer biobasierten Industrie bietet Lösungen für den zunehmenden Energie- und Ressourcenbedarf.

Prof. Dr. Werner Klaffke, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg: „Das ´Forum Life Science´ stellt neueste Entwicklungen aus unterschiedlichen Disziplinen vor. Aktuelle Themen wie die gezielte Prävention und Therapie bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder Diabetes bzw. Strategien für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe ohne Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion sind die diesjährigen Schwerpunkte. Der Kongress führt Experten aus den Biowissenschaften, den Ingenieur- und Ernährungs-wissenschaften, der Medizin sowie Vertreter von Biotech-Unternehmen, Pharma, Lebensmittel- und Chemie-Industrie zusammen. So werden neue Konstellationen der Kooperation ermöglicht. Bayern Innovativ bietet aufgrund ihrer branchenübergreifenden Netzwerktätigkeit die Plattform, auf der Ideen für neue innovative Produkte und Dienstleistungen entstehen.“

Erstmalig wird auf dem Kongress der „German Life Science Award“ durch die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) e. V. an talentierte
Nachwuchsforscher verliehen. Der mit 50.000 Euro dotierte Forschungspreis für herausragende Leistungen in den Biowissenschaften wird von Roche gestiftet.

Plenum
Treiber des Fortschritts in den Life Sciences ist die Wissenschaft; interdisziplinäre Zusammenarbeit beschleunigt Erkenntnisse. Diese an der Technischen Universität München gelebte Konstellation wird deren Präsident, Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann in seinem Grußwort und einführendem Statement erläutern. Bayerns Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel spricht über die politischen Rahmenbedingungen und die Attraktivität des Standorts für Forschung und Innovation: „Bayern steht in den Life Sciences weiter an der Spitze. Biotechnologie ist nicht nur bei der Entwicklung neuer Arzneimittel mittlerweile unverzichtbar, auch in vielen industriellen Produktionsmethoden kommen biotechnologische Verfahren zur Anwendung. Dabei hat die chemische Industrie im Freistaat die Technologieführerschaft in der Industriellen Biotechnologie inne und kann beispielsweise die Verwendung nachwachsender Rohstoffe in der industriellen Produktion verbessern. Unser Ziel ist, die Biotechnologie weiter zum Wohle der Menschen einzusetzen.“

Mit Dr. Hariolf Kottmann, CEO, Clariant International Ltd. und Prof. Dr. Werner Bauer, Executive Vice President, Nestlé S. A. konnten zwei hochrangige Industrievertreter gewonnen werden. Sie berichten über neue Ansätze der Verwendung nachwachsender Rohstoffe in der chemischen Industrie bzw. über Strategien, um mit hochwertigen Nahrungsmitteln und neuen Ernährungskonzepten Gesundheit zu erhalten und zu fördern.

Themen der parallelen Vortragsreihen
Pharma Development: Schnelle und kostengünstige Technologien zur Genanalyse und Molekulardiagnostik revolutionieren den Analytikmarkt und bieten Ansätze für die Entwicklung neuer Therapien von komplexen Erkrankungen. Thematische Schwerpunkte der Vortragsreihe bilden Kooperationsmodelle in der Pharma-Entwicklung sowie aktuelle Forschungsergebnisse bei der Therapie von Diabetes oder immuntherapeutischer Verfahren gegen Krebs. Am zweiten Kongresstag fokussieren die Vorträge auf genombasierte Technologien; Next Generation Sequencing bietet neue Perspektiven in der Diagnostik, Risikoeinschätzung und personalisierten Therapie. Ein weiterer Themenblock greift stammzellbasierte Ansätze, regenerative Medizin und Tissue Engineering auf.

Food & Nutrition: Ernährung hat großen Einfluss auf die Gesundheit. Neue Strategien für die Entwicklung einer personalisierten Ernährung unter Einsatz moderner Technologien wie der Metabolomik werden in der Vortragsreihe präsentiert, ebenso aktuelle Forschungsergebnisse zu funktionellen Zusatzstoffen oder dem Einfluss des Darm-Mikrobioms. Der zweite Tag thematisiert die Identifizierung, Entwicklung und Bioverfügbarkeit von wertgebenden Inhaltsstoffen sowie neue Prozesse zur Geschmacksoptimierung und Konservierung von Nahrungsmitteln. In einem Ausblick auf zukünftige Businessmodelle und neue Geschäftsideen im Gesundheits- und Lifestyle-Sektor werden u. a. individuelles Monitoring und sportlerspezifische Nahrungsergänzung diskutiert.

Industrial Biotechnology: Was sind die Zukunftsperspektiven für die Industrielle Biotechnologie und wie arbeiten erfolgversprechende Bioraffinerien? Diesen Fragen stellen sich die Experten der Vortragsreihe und erläutern dabei neue Konzepte zur Nutzung von Lignocellulose oder Abgasen für die Herstellung von chemischen Produkten. Themen am zweiten Tag umfassen Perspektiven für den Einsatz der Synthetischen Biologie sowie neue Technologien für die Bioprozessentwicklung, etwa die mikrobielle Produktion von Bioisoprenen oder die Herstellung von Acetat aus CO2.
Mit Drop-in-Lösungen für biobasierte Verpackungsmaterialen und Algen als Produktionssystem für Biokerosin werden weitere Produktstrategien vorgestellt. Beiträge zum Einsatz von Nanocellulose und DNA-Materialien verdeutlichen das enorme Potenzial dieser neuartigen biobasierten Hightech-Materialien für zukünftige Anwendungen.

Referenten und Teilnehmer
Vertreten sind Experten aus Unternehmen wie Bayer Pharma, B.R.A.I.N., CelluForce, Celogos, Clariant, Coca-Cola, DSM, DuPont, EADS, FrieslandCampina, Genomatix, Global Bioenergies, Kraft Foods, LanzaTech, Linde Engineering, Metabolomic Discoveries, Nestlé, Novozymes, Philips, Protagen, Roche, Roslin Cells, Symrise, Unilever, uniQure und von wissenschaftlichen Einrichtungen wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum, Fraunhofer-Instituten, dem Helmholtz Zentrum München, dem Max-Planck-Institut für Biochemie, den Universitäten Bayreuth, Bonn, Erlangen-Nürnberg, Hohenheim, Mainz, München, Regensburg, Fribourg, Leiden, Utrecht, Wageningen und Brisbane sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Begleitende Fachausstellung
Über 75 Aussteller haben sich bis heute angemeldet. Die Unternehmen, Institute und Organisationen präsentieren ihre Entwicklungskompetenz mit zukunftsweisenden Technologien, innovativen Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Analytik und Diagnostik, Wirkstoffentwicklung, präklinische Forschung, zellbasierte Technologien, Bioinformatik, Prozesstechnologie, bildgebende Verfahren, Ernährung und Gesundheit sowie Lebensmittelsicherheit.
Neueste wissenschaftliche Ergebnisse werden in der wissenschaftlichen Poster-ausstellung präsentiert.

Ziele des Kongresses
Dieser im Abstand von zwei Jahren ausgerichtete internationale Kongress vermittelt Information über neueste Entwicklungen aus Wirtschaft und Wissenschaft und ermöglicht den aktiven Austausch von Erfahrungen. Daraus lassen sich gezielt neue interdisziplinäre Kooperationen anbahnen – für die nächste Generation innovativer Produkte in den Life Sciences.
Zielgruppen sind Experten und Anwender der Biotech-, Chemie-, Pharma-, und Lebensmittelindustrie sowie der Agrarwirtschaft, der Analytik, des Anlagenbaus und der Verfahrenstechnik.

Der Kongress wird von der Bayern Innovativ GmbH, Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer des Freistaates, konzipiert und organisiert und durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie gefördert. So unterstützt dieser Kongress in besonderer Weise die Cluster-Offensive mit den bayernweiten Clustern Biotechnologie, Ernährung und Chemie.

Media Contact

Dr. Petra Blumenroth idw

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