Liebig-Denkmünze an Quantenchemiker Joachim Sauer verliehen

Eine der traditionsreichsten Auszeichnungen der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), die Liebig-Denkmünze wurde am Montag in Dresden bei der Tagung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) an den Berliner Chemiker Prof. Joachim Sauer verliehen.

Sauer wurde damit für seine bahnbrechenden wissenschaftlichen Arbeiten zum Verständnis von zwei Arten von Katalysatoren gewürdigt, die bereits große wirtschaftliche Bedeutung gewonnen haben: sogenannter Zeolithe und Übergangsmetalloxide. Prof. Sauer – im Privatleben seit 1998 Ehemann von Bundeskanzlerin Angela Merkel – lehrt Quantenchemie an der Humboldt Universität Berlin und leitet eine Forschergruppe, die sich um die Aufklärung von Struktur und Ablauf der chemischen Reaktionen an den industriell wichtigen Katalysatoren bemüht.

Die Liebig-Denkmünze der GDCh erinnert seit 1903 an den großen deutschen Chemiker Justus von Liebig und wird während der traditionellen Festsitzung der GDCh bei den Tagungen der GDNÄ verliehen. Unter ihren Trägern sind zahlreiche Nobelpreisträger, etwa Prof. Gerhard Ertl (Nobelpreis 2007), Feodor Lynen (Nobelpreis 1964) und Max Planck (Nobelpreis 1918). Die 1822 gegründete GDNÄ ist eine der ältesten wissenschaftlichen Gesellschaften der Welt. Aus ihr gingen zahlreiche Fachorganisationen hervor, darunter 1867 auch die Gesellschaft Deutscher Chemiker.

Der neue Träger der Liebig-Denkmünze, Prof. Sauer, wurde 1949 in Hosena bei Hoyerswerda/Sachsen geboren, studierte und arbeitete als Wissenschaftler in Berlin, sowie in Polen, Tschechien und nach der Wiedervereinigung auch in den USA. Er ist Initiator und Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereichs „Übergangsmetalloxide“. Als Professor für physikalische und theoretische Chemie gilt sein wissenschaftliches Interesse vor allem der Berechnung von anorganischen Clustern und theoretischen Untersuchungen zu Struktur, Energetik und Dynamik heterogener Katalyseprozesse an Zeolithsystemen.

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Reiner Korbmann idw

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