Lausitz-Start für intelligente Stromspeicher auf Rädern

Mit 15 Kleinwagen vom Typ CETOS haben am heutigen Montag Vattenfall und die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus ein gemeinsames Forschungsprojekt gestartet. Dabei handelt es sich ursprünglich um Opel Corsa, die von der German E-Cars GmbH zu intelligenten Elektrofahrzeugen umgerüstet worden sind. Von anderen Elektromobilen unterscheidet sie ihre doppelt ladegerichtete Batterie, die an speziellen Ladepunkten sowohl Strom tanken als auch Energie ins Netz abgeben kann.

„In den nächsten zwei Jahren werden wir im Rahmen dieses gemeinsamen Forschungsprojektes untersuchen, inwieweit Elektrofahrzeuge in der Lage sind, auf die Belastung unseres Stromnetzes flexibel zu reagieren. Das bedeutet ganz konkret, die Aufnahme und die Bereitstellung von Strom entsprechend der jeweiligen Bedarfssituation im Netz anzupassen.“, kündigte Hubertus Altmann, Vattenfall-Vorstand für das Ressort Kraftwerke, an. „Mit unseren Kraftwerken stellen wir uns ebenso wie mit den e-SolCars tagtäglich dieser großen Herausforderung des Lastmanagements in Phasen sich rasch ändernder Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom.“

„Die BTU Cottbus ist stolz darauf, dass unter der wissenschaftlichen Federführung des Lehrstuhls Hochspannungstechnik ein groß angelegtes Projekt in die Erprobungsphase geht“, sagte der Präsident der Universität, Prof. Walther Ch. Zimmerli am Montag. „Mit der Idee des rollenden Speichers beweist die BTU erneut, dass die kleine BTU Cottbus mit smarten Lösungsansätzen für die Welt von Morgen aufwartet. Schon seit Jahren zeichnen wir uns durch ein klares Profil im Energiebereich aus, welches wir auch in Zukunft noch weiter ausbauen werden. “

Im Rahmen des Forschungsprojektes wird an der BTU die Funktionsweise des Lastmanagements mittels Elektromobilen untersucht. Ladesäulen bilden dabei die kommunikative Schnittstelle, die Strombedarf bzw. –mangel im Netz meldet und so ein Be- oder Entladen steuern kann. Bislang gibt es 40 solcher Ladepunkte in der Lausitz, bis zum Jahresende sollen es 75 sein.
Den ersten 15 CETOS, die am Montag an den Forschungspartner BTU übergeben wurden, werden weitere folgen. Der größte Teil der Elektromobil-Flotte, die bis Ende 2012 auf 45 Fahrzeuge anwächst, wird im Fuhrpark von Vattenfall eingesetzt. Insgesamt werden 30 Pkw, elf Kleintransporter und vier geländegängige Fahrzeuge vom Mietwagen-Konzern Sixt geleast und in der Lausitz unterwegs sein. „Wir werden prüfen, inwieweit sich diese Elektromobile sowohl als Nutzfahrzeuge im Kraftwerks- und Tagebaubetrieb, aber auch zur Personenbeförderung eignen“, so Hubertus Altmann über einen weiteren Aspekt des Vorhabens.

Das Projekt e-SolCar ist aus einem Kooperationsvertrag entstanden, den Vattenfall, die BTU Cottbus und der Fahrzeugzulieferer German E-Cars GmbH 2010 miteinander abgeschlossen hatten. Das Projekt e-SolCar ist Leitprojekt der Länder Berlin und Brandenburg für Elektromobilität und wird auch in das Projekt SMART CAPITAL REGION integriert, das den Brandenburgischen Teil im nationalen Schaufenster Elektromobilität darstellt.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen zum e-SolCar-Flottentest:
Thoralf Schirmer, Vattenfall Europe AG,
Telefon (03 55) 28 87 30 67
thoralf.schirmer@vattenfall.de

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen zum BTU-Forschungsprojekt des doppelt gerichteten Ladens:
Dr. Artur Napierala, Brandenburgische Technische Universität Cottbus,
Telefon (03 55) 35 75 57 11
artur.napierala@tu-cottbus.de

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen zur Umrüstung der e-SolCar-Flotte:
Frank Laaber, German E-Cars GmbH,
Telefon (05 674) 99 38 300
info@german-e-cars.de

Media Contact

Katrin Juntke idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-cottbus.de

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