KfW-Förderung 2010 erneut stark nachgefragt

– Fördervolumen im In- und Ausland 81,4 Mrd. EUR (+27 %)
– 28,5 Mrd. EUR Fördervolumen im Geschäftsbereich KfW Mittelstandsbank
– Umwelt- und Klimaschutzinvestitionen auf 25,3 Mrd. EUR gestiegen (+28 %)
– KfW-Sonderprogramm erfolgreich abgeschlossen
Die KfW Bankengruppe hat im krisengeprägten Jahr 2010 Wirtschaft, Umwelt, Wohnungswirtschaft und Bildung in Deutschland mit 66,6 Mrd. EUR (Vorjahr: 50,9 Mrd. EUR, +31 %) gefördert. Ihr Inlandsgeschäft hat wesentlich dazu beigetragen, die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise auf deutsche Unternehmen abzufedern und die Grundlage für die konjunkturelle Erholung zu legen. Allein im Bereich der gewerblichen Wirtschaft hat die KfW 28,5 Mrd. EUR ausgereicht; mit dem weit überwiegenden Teil hat sie kleine und mittelständische Unternehmen durch die Krise begleitet. Einen wichtigen Beitrag zur Kreditversorgung des Mittelstands leistete auch das zu Beginn des Jahres 2009 neu eingeführte und planmäßig zum 31.12.2010 ausgelaufene KfW-Sonderprogramm mit Kreditzusagen von insgesamt 13,3 Mrd. EUR bis zum Jahresende 2010 (2010: 6,2 Mrd. EUR).

„Die Rekordnachfrage des Jahres 2010 nach KfW-Produkten zeigt, dass wir der deutschen Wirtschaft auch in der Krise die richtigen Angebote gemacht haben. Insbesondere das KfW-Sonderprogramm war ein erfolgreicher Beitrag zur Überwindung der Wirtschaftskrise. Auch in der Anfangsphase der konjunkturellen Erholung bieten wir Rückenwind für den Aufschwung Deutschlands. Allerdings erwarten wir als subsidiär tätige Förderbank in den kommenden Monaten in Folge der weiteren Erholung eine verringerte Nachfrage nach unseren Angeboten“, sagte Dr. Ulrich Schröder, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe, bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz am Mittwoch in Frankfurt am Main. Mit Blick auf das Jahr 2011 fügte er hinzu: „Damit wir auch in Zukunft als Förderbank erfolgreich arbeiten können, werden wir die Modernisierung der KfW weiter vorantreiben. Neben der noch konsequenteren Ausrichtung unserer Förderangebote auf das Prinzip der Nachhaltigkeit, steht in den nächsten Jahren die Verbesserung der Kundenorientierung im Fokus“, so Dr. Schröder.

Im internationalen Geschäft wurden Zusagen in Höhe von 15 Mrd. EUR erteilt (Vorjahr: 13,4 Mrd. EUR, +12 %). Davon entfielen 9,3 Mrd. EUR auf die Export- und Projektfinanzierung, 5,7 Mrd. EUR auf die Förderung von Entwicklungs- und Transformationsländern. Das gesamte Neugeschäftsvolumen der KfW Bankengruppe für das Jahr 2010 liegt mit 81,4 Mrd. EUR weit über dem des Vorjahresergebnisses (63,9 Mrd. EUR, +27 %).

Neben der Unterstützung des Mittelstands und dem Kampf gegen die Folgen der Rezession blieb der Klima- und Umweltschutz der wichtigste Förderschwerpunkt. Für Investitionen in den Klima- und Umweltschutz im In- und Ausland vergab die KfW insgesamt 25,3 Mrd. EUR. Dies entspricht fast einem Drittel des gesamten Fördervolumens der KfW Bankengruppe. Allein in Deutschland hat sich das Fördervolumen in diesem Feld gegenüber dem Jahr 2009 von 16,5 Mrd. EUR um 27 % auf 20,8 Mrd. EUR erhöht.

Ergebnisse der Förderaktivitäten der Geschäftsbereiche im Einzelnen

Der Geschäftsbereich KfW Mittelstandsbank hat im Jahr 2010 ein Fördervolumen von 28,5 Mrd. EUR (Vorjahr: 23,8 Mrd. EUR, +20 %) erzielt.

Getrieben wurde dieses deutliche Wachstum der Kreditvergabe vor allem durch Zusagen des KfW-Unternehmerkredits mit 8 Mrd. EUR (Vorjahr: 6,4 Mrd. EUR), von Innovationsfinanzierungen mit 2,1 Mrd. EUR (Vorjahr: rund 1,3 Mrd. EUR) und im Rahmen des Förderschwerpunkts Umwelt. Hier stieg das Fördervolumen im Vergleich zum Vorjahr um 59% auf 11,1 Mrd. EUR (Vorjahr: 7 Mrd. EUR). Insbesondere resultierte der Zuwachs aus der starken Nachfrage nach dem KfW-Programm Erneuerbare Energien (9,6 Mrd. EUR; Vorjahr: 5,5 Mrd. EUR).

Mit einem Zusagevolumen von 13,5 Mrd. EUR seit Programmstart Anfang 2009 (6,2 Mrd. EUR im Jahr 2010) bis 28.01.2011 hat das KfW-Sonderprogramm inklusive Globaldarlehen einen elementaren Beitrag zur Sicherung der Finanzierung des Mittelstandes geleistet. Gerade kleinere Unternehmen profitierten vom KfW-Sonderprogramm: Rund zwei Drittel der Kredit nehmenden Unternehmen hatten einen jährlichen Umsatz von weniger als 10 Mio. EUR. Das durchschnittliche Kreditvolumen dieser Unternehmen lag bei rund 320.000 EUR. Durch die insgesamt getätigten Investitionen wurden rund 1,2 Millionen Arbeitsplätze gesichert.

Im Geschäftsbereich KfW Privatkundenbank ist das gesamte Fördervolumen von 16,1 Mrd. EUR auf 20 Mrd. EUR gestiegen. Es wurden 604.753 Zusagen gemacht (+43 %). Das bedeutet, dass im Jahr 2010 täglich 2.325 Kredite zugesagt wurden und ist ein Zeichen der hohen Leistungsfähigkeit der KfW. Die Programme für Energieeffizientes Bauen und Sanieren verzeichneten eine konstante Nachfrage: Das Zusagevolumen von 8,7 Mrd. EUR lag nur knapp unter dem Rekordniveau des Vorjahres (2009: 8,9 Mrd. EUR). Stark nachgefragt wurde das KfW-Wohneigentumsprogramm in Höhe von 6,5 Mrd. EUR (Vorjahr: 3,9 Mrd. EUR).

In der Bildungsfinanzierung konnte das Zusagevolumen von 1,7 Mrd. EUR auf 2,1 Mrd. EUR deutlich gesteigert werden. Dies ist im Wesentlichen auf den stärker nachgefragten KfW-Studienkredit zurückzuführen. Insgesamt 53.000 Studierende, davon allein 21.590 Neuzusagen in 2010, nutzen den KfW-Studienkredit während ihrer akademischen Erstausbildung zur Finanzierung der Lebenshaltungskosten.

Im Geschäftsbereich KfW Kommunalbank konnte die Kreditvergabe um 69% auf 15,8 Mrd. EUR (Vorjahr: 9,4 Mrd. EUR) stark ausgeweitet werden. Insbesondere die Infrastrukturförderung war durch dynamisches Wachstum gekennzeichnet. Der KfW-Investitionskredit wurde mit 1,9 Mrd. EUR (Vorjahr: 0,5 Mrd. EUR) stark nachgefragt; genauso wie die im Rahmen der sogenannten „Investitionsoffensive“ angebotenen Produkte für Kommunen (1,3 Mrd. EUR; Vorjahr: 0,6 Mrd. EUR). 1,8 Mrd. EUR wurden im Rahmen des Ende 2010 ausgelaufenen Ungebundenen Kommunalkredits zugesagt (Vorjahr: 0 Mrd. EUR). Auch das Globaldarlehensgeschäft mit den Landesförderinstituten hat sich sehr gut entwickelt und wies zum Ende des Jahres 2010 9,2 Mrd. EUR (Vorjahr: 7,3 Mrd. EUR) aus.

Der Geschäftsbereich Entwicklungs- und Transformationsländer hat im Jahr 2010 Finanzierungen in einem Umfang von insgesamt 5,7 Mrd. EUR zugesagt und damit das hohe Niveau des Vorjahres (4,5 Mrd. EUR) weit überschritten. Auf die KfW Entwicklungsbank entfiel dabei ein erneut stark gestiegenes Zusagevolumen von 4,5 Mrd. EUR (Vorjahr 3,5 Mrd. EUR). Neben den Mitteln aus dem Bundeshaushalt hat die KfW hier 2,8 Mrd. EUR eigene Mittel für Projekte eingesetzt. 2010 konnte die KfW Entwicklungsbank ihre Position als internationale Klima- und Umweltbank deutlich ausbauen: für umwelt- und klimarelevante Vorhaben insgesamt 2,6 Mrd. EUR (rd. 58 % der Gesamtzusagen der KfW Entwicklungsbank). Sie leistet mit ihrem Engagement einen bedeutenden Beitrag zur Steigerung des als „Official Development Assistance“ (ODA) anerkannten Zusagevolumens. 75 % der 2010 getätigten Zusagen sind ODA-anrechenbar (Vorjahr: 64 %). Auch das KfW-Tochterunternehmen DEG konnte das Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern und Finanzierungen in Höhe von 1,2 Mrd. EUR für private Investitionen in Entwicklungsländern zusagen (Vorjahr: 1 Mrd. EUR). Besonders erfreulich ist, dass die DEG einen hohen Zuwachs bei Klimaschutz-Zusagen mit fast 230 Mio. EUR (44 Prozent mehr als im

Vorjahr) verzeichnet.

Die Neuzusagen im Geschäftsbereich Export- und Projektfinanzierung sind im Jahr 2010 auf 9,3 Mrd. EUR (Vorjahr: 8,9 Mrd. EUR) angestiegen. Schwerpunkte der Neugeschäftsaktivitäten lagen in den Bereichen Transport und Infrastruktur (ca. 35 %) sowie Energie und Umwelt (ca. 20 %). Mit diesem Neugeschäft konnte die KfW IPEX-Bank der Nachfrage nach mittel- und langfristigen Finanzierungen in Deutschland und im Ausland nachkommen und ihren Kunden in einem schwierigen Marktumfeld als verlässlicher Finanzierungspartner zur Seite stehen.

Im Geschäftsbereich Kreditverbriefung und kapitalmarktnahe Produkte wurden in 2010 rd. 2,1 Mrd. EUR zugesagt (Vorjahr: 1,5 Mrd. EUR). Die KfW hat damit nachhaltige Impulse zum Anschub des deutschen Verbriefungsmarktes gegeben. Zudem hat sie maßgeblich an der Entwicklung des „Deutschen Verbriefungsstandards“ mitgewirkt, der im Sommer von der TSI eingeführt worden ist. Dieser unterstreicht als Qualitätssiegel die soliden Strukturen deutscher Verbriefungen.

Im Rahmen des Programms zur „Refinanzierung bundesgedeckter Exportkredite“ hat die KfW 2010 Banken rund 1,1 Mrd. EUR zur langfristigen Refinanzierung von Exportkrediten zur Verfügung gestellt und damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Finanzierungssituation deutscher Exporteure geleistet. Die Bundesregierung und die KfW haben gemeinsam beschlossen, das zunächst bis Ende 2010 befristete Programm zu veränderten marktmäßigen Konditionen bis Ende 2012 fortzuführen. Hiermit soll den nach wie vor schwierigen Marktbedingungungen für langfristige Exportfinanzierungen Rechnung getragen werden.

Zur Refinanzierung ihres Geschäfts hat die KfW im Jahr 2010 Mittel in Höhe von rund 76,4 Mrd. EUR (Vorjahr: 74,7 Mrd. EUR) an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen. Es hat sich erneut gezeigt, dass die erstklassige Kreditqualität der KfW sowie die transparente, verlässliche und bewährte Emissionsstrategie der KfW auch in der Krise geschätzt sind. Für das Jahr 2011 plant die KfW ein Refinanzierungsvolumen im Umfang von rund 75 Mrd. EUR.

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