Jason-3, ein neuer Satellit für die Meeresbeobachtung

Der Satellit Jason-2 (Quelle: NASA)

Die Vermessung des Meeresspiegels gehört zu den wichtigsten Verfahren für die Einschätzung des Klimawandels auf unserem Planeten.

Durch ihr gigantisches Strömungssystem, das einen gewaltigen Energieaustausch zwischen Wasser und Atmosphäre verursacht und somit die klimatischen Bedingungen sehr stark beeinflusst, gehören die Ozeane zu den wichtigsten Indikatoren des klimatischen Zustands.

Eine Erhöhung der globalen Temperatur hat beispielsweise zur Folge, dass sich das Wasser ausdehnt und dass Gletscher schneller schmelzen, sodass der Meeresspiegel ansteigt. Die Erfassung dieses Spiegels ermöglicht somit wichtige Rückschlüsse. Hierfür ist die Sammlung von Daten über einen langen Zeitraum notwendig.

Seit 1992 werden Messungen durchgeführt, aus denen eine durchschnittliche Erhöhung des Meeresspiegels um 3,3 mm pro Jahr hervorgeht. Des Weiteren können dadurch Variationen des Salzgehalts festgestellt sowie Gezeiten, Wellenhöhen und Windgeschwindigkeiten beobachtet werden.

Der auf der PROTEUS-Plattform [2] basierende Satellit wird den Höhenmesser Poseidon-3B mitführen, der ebenfalls von Thales Alenia Space entwickelt wurde. An Bord werden sich ebenfalls das Höhen- und Bahnbestimmungssystem DORIS (Doppler Orbitography and Radiopositionning Integrated by Satellite), ein Mikrowellen-Radiometer, ein GPS-Positionierungssystem und mehrere Laser-Reflektoren befinden. Jason-3 wird auf derselben Umlaufbahn wie Jason-2 kreisen – in einer Höhe von 1.336 km und mit einer Neigung von 66° – was eine fast lückenlose Abdeckung aller eisfreien Gewässer ermöglicht. Grundlegende Veränderungen zu Jason-2 wird es nicht geben, da das Hauptziel dieser Mission darin liegt, die zeitliche Kontinuität der Messungen zu gewährleisten.

Jedoch werden wahrscheinlich kleinere Fortschritte 10 integriert, wie z.B. eine bessere Erfassung von Küsten, Seen und Flüssen, die zurzeit noch auf Jason-2 getestet wird.

[1] Thales Alenia Space ist ein 2006 gegründetes französisch-italienisches Unternehmen, das zur Thales- Group und Finmeccanica gehört. Es ist auf den Bau von Satelliten und die Entwicklung von Komponenten für die zivile und militärische Raumfahrttechnik spezialisiert.

[2] PROTEUS ist ein Satellitenbus (d.h. eine Versorgungseinheit für einen Satelliten), der den Betrieb der eigentlichen Nutzlast ermöglicht. Er wurde vom CNES in Auftrag gegeben, und ist für Kleinsatelliten von 500 bis 700 kg ausgelegt. Diese Plattform dient der Beobachtung, der Telekommunikation und der wissenschaftlichen Nutzung.

Quelle: „Jason-3, un satellite pour l’océanographie jusqu'en 2018“, Techno-sciences – 06.03.2010 http://www.futura-sciences.com/fr/news/t/climatologie-1/d/jason-3-un-satellite-pour-loceanographiejusquen- 2018_22817/#xtor=RSS-8

Redakteur: Sebastian Ritter, sebastian.ritter@diplomatie.gouv.fr

Wissenschaft-Frankreich (Nummer 179 vom 17.03.2010) Französische Botschaften in Deutschland und Österreich

Media Contact

Sebastian Ritter Wissenschaft-Frankreich

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer