IQF-Förderantrag genehmigt: Beratungsprojekt „Wegweiser HHN“ startet 2013

Die Hochschule Heilbronn wird ab 2013 erstmals eine zentrale Studienberatung einrichten, die sowohl eine Orientierungsberatung anbietet als auch die systematische Vernetzung aller bestehenden Beratungsangebote der Hochschule vorantreibt.

Das Projekt „Wegweiser HHN“, dessen Förderung im Rahmen der Ausschreibung des „Innovations- und Qualitätsfonds – Zentren für Beratung IQF“ beantragt und nun vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg genehmigt wurde, soll das derzeitige Beratungsangebot maßgeblich verbessern:

„Es wird die Arbeit der einzelnen Beratungsinstanzen koordinieren, den Informationsaustausch zwischen ihnen fördern, zentrale Anlaufstelle für Studieninteressierte sein und so eine wichtige Hilfe bei der Findung des optimalen Studiengangs darstellen“, so Prorektor und Projektleiter Prof. Dr. Rainald Kasprik, der sich sehr über die Förderungszusage freut. Besonders beeindruckt hat die Gutachter das „inhaltliche und organisatorische Konzept zur Weiterentwicklung des Status Quo mit einem weit entwickelten Beratungsverständnis“ – so die Begründung.

Das Fördervolumen liegt bei rund 250.000 Euro verteilt über drei Jahre und dient als Anschubfinanzierung. Die Hochschule Heilbronn hat sich auch für die Zeit nach der Förderung zu einer nachhaltigen Fortführung der Orientierungsberatung verpflichtet.

Studienabbruchquote soll durch professionelle Beratung gesenkt werden
Damit alle Studierenden die hohen Studienanforderungen bestmöglich erfüllen können, bietet ihnen die Hochschule Heilbronn Unterstützung zur Bewältigung ihrer fachlichen, sozialen und persönlichen Herausforderungen. Zu diesem Zweck wurde in den letzten Jahren ein umfassendes Angebot an verschiedenen Beratungen etabliert, das gut aufgestellt ist.

„Trotzdem gibt es Verbesserungsbedarf: Es fehlt eine professionelle Orientierungsberatung für Studieninteressierte und auch ist das bestehende Beratungsangebot für Außenstehende wenig transparent und nicht systematisch vernetzt“, erklärt Ricarda Weddig, zuständig für Qualitätsmanagement und Koordinatorin des Antrags.

„Das Fehlen einer professionellen Orientierungsberatung an der Hochschule Heilbronn spiegelt sich auch in den Abbruchgründen wider“, so Weddig weiter und verweist auf eine hochschulinterne Befragung bei Studienabbrechern während der letzten vier Jahre. Sie zeigte, dass der wesentliche Grund (65 Prozent) für den Studienabbruch eine falsche oder andere Vorstellung vom gewählten Studiengang war. „Mit Hilfe der neuen Beratungsstelle 'Wegweiser HHN' soll die hohe Studienabbruchquote gesenkt werden. Eine persönliche, kompetente und neutrale Orientierungsberatung hilft der Hochschule, Studieninteressierte vom ersten Kontakt an von sich zu überzeugen, da sie ihnen vermittelt, dass ihre Bedürfnisse hinsichtlich ihrer Bildungs- und Karrierewege ernst genommen werden“, prognostiziert Roland Schweizer, Leiter der Studentischen Abteilung, in welche das Projekt integriert wird. Auf diese Weise ist die Vernetzung mit dem bereits laufenden SMILE-Projekt „Beratung im Studium“ gewährleistet, das ebenfalls dort angesiedelt ist. „Somit werden auch die Attraktivität der Hochschule Heilbronn und ihre Wettbewerbsfähigkeit gesteigert: exzellente Beratung an einer exzellenten Hochschule“, so Schweizer.

Vollzeitkraft: Vielfalt des Studienangebots und Thema „Gender“ im Blick
Die neue Beratungsstelle wird die gesamte Vielfalt des Studienangebots im Blick haben, aber auch mögliche Alternativen zum Studium aufzeigen. Geplant sind Einzelgespräche und Informationsveranstaltungen für Gruppen mit anschließender Beratungsmöglichkeit, welche die Projektstelleninhaber durchführen. Im Mittelpunkt des Informationsangebots soll das Hochschulbildungssystem in Deutschland im Allgemeinen, das Bildungsangebot an der Hochschule Heilbronn, die unabhängige Beratung hinsichtlich der Studien- und Berufswahl unter Berücksichtigung der Neigungen, der Stärken und Schwächen sowie der persönlichen Bildungsbiografie sowie die Beratung bei vorausgegangenem Studienabbruch sein. Bei der Besetzung der Position einer Vollzeitkraft im „Wegweiser HHN“ möchte die Hochschule Heilbronn ein besonderes Augenmerk auf deren Sensibilität gegenüber dem Thema „Gender“ legen: „Bei der Wahl des Studiengangs gibt es deutliche geschlechtsbezogene Unterschiede. In den technischen, mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern gibt es in der Regel einen deutlichen Überhang von Männern, sozialwissenschaftliche Fächer studieren in der Regel mehr Frauen. Die Studiengänge, die typischerweise von Männern gewählt werden, genießen ein höheres gesellschaftliches Ansehen, versprechen bessere Karriere- und Verdienstchancen. Aber nicht alle, die beispielsweise ein technisches Studium wählen, sind dafür geeignet und umgekehrt könnten sich weitaus mehr Frauen ein solches Studium zutrauen“, so Prof. Dr. Nicola Marsden, Gleichstellungsbeauftragte an der Hochschule Heilbronn. „Auch hier soll die Beratungsstelle positiven Einfluss nehmen und der oder die Mitarbeiterin entsprechend qualifiziert sein.“
Der Innovations- und Qualitätsfonds (IQF)
Im Solidarpakt II wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und den Landeshochschulen die Einrichtung eines Innovations- und Qualitätsfonds (IQF) vereinbart. Mit ihm soll ein Beitrag zu einem gesteigerten Qualitätsbewusstsein an den Hochschulen geleistet werden. Im Endausbau wird der IQF über ein jährliches Budget in Höhe von 30 Millionen Euro verfügen, das je zur Hälfte von den Hochschulen und vom Ministerium zur Verfügung gestellt wird. Förderziele des IQF sind prospektive innovative, qualitätsorientierte Strukturmaßnahmen an den Hochschulen, die der Gesamtentwicklung der Hochschule dienen. Die Förderung erfolgt grundsätzlich nur befristet im Sinne einer Anschubfinanzierung einzelner Maßnahmen und Projekte.
http://mwk.baden-wuerttemberg.de/hochschulen/innovations-und
-qualitaetsfonds-iqf/
Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik
Mit nahezu 7.300 Studierenden ist die staatliche Hochschule Heilbronn die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. 1961 als Ingenieurschule gegründet, liegt heute der Kompetenz-Schwerpunkt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. Angeboten werden an den drei Standorten Heilbronn, Künzelsau und Schwäbisch Hall und in sieben Fakultäten insgesamt 45 Bachelor- und Masterstudiengänge. Die enge Kooperation mit Unternehmen aus der Region und die entsprechende Vernetzung von Lehre, Forschung und Praxis werden in Heilbronn großgeschrieben.
Weitere Informationen und Studienberatung: Prof. Dr. Rainald Kasprik,
Max-Planck-Str. 39, 74081 Heilbronn, Telefon: 0 71 31-504-551, Telefax: 0 71 31-504-559, E-Mail: rainald.kasprik@hs-heilbronn.de
Pressekontakt Hochschule Heilbronn: Heike Wesener (Kommunikation und Marketing),
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