Das Internetprotokoll im Fahrzeug

Mit den Methoden der Fraunhofer ESK wird das IP-Bordnetz ressourceneffizient. Foto: Fraunhofer ESK<br>

Die deutlich besseren Ergebnisse präsentieren die Wissenschaftler mit dem Modell eines solchen Datenbordnetzes am Beispiel Videostreaming. Die auf den Automotive-Markt abgestimmte Evaluierungsmethode prüft zudem, ob die IPv4 und IPv6 TCP/IP Stack Implementierungen der jeweiligen Spezifikation entsprechen und verbessert damit die Qualität. Neue Funktionen können Entwickler einfach und schnell mit der neuen Infotainment- und Telematik-Prototyping-Plattform ARTiS2 testen.

IP und Ethernet bieten hohe Bandbreiten und sind deutlich günstiger als die heute verwendeten proprietären Lösungen. Allerdings bieten sie für den Einsatz im Fahrzeug nicht per se die nötige Zuverlässigkeit und Echtzeitfähigkeit. Deswegen haben die Wissenschaftler der Fraunhofer ESK Methoden für Planung, Evaluierung und Prototyping entwickelt. Diese reduzieren nicht nur den Entwicklungsaufwand und erhöhen die Qualität der Funktionen, sondern führen insbesondere zu einem ressourceneffizienten Automotive Datenbordnetz.
Die speziellen Auslegungs- und Evaluierungsmethoden der Wissenschaftler berücksichtigen, dass in automobilen Datenbordnetzen nie alle Funktionen gleichzeitig kommunizieren. Sie bestimmen daher den tatsächlichen Kommunikationsaufwand des Datenbordnetzes zur Laufzeit, und legen das Datenbordnetz so aus, dass es nur die zur Laufzeit benötigten Ressourcen einsetzt. Mit dem Modell eines IP/Ethernet Datenbordnetzes beweisen die Wissenschaftler auf der Messe am Beispiel Videostreaming, dass das nicht nur Ressourcen spart, sondern auch deutlich bessere Ergebnisse liefert.

Eine auf den Automotive-Markt abgestimmte Evaluierungsmethode steigert die Qualität der IP/Ethernet Datenbordnetze zusätzlich: Mit ihr können Automobilhersteller und Zulieferer ihre verwendeten IPv4 und IPv6 TCP/IP Implementierungen auf Übereinstimmung mit der jeweiligen Internet-Spezifikation prüfen. Das stellt sicher, dass die unterschiedlichen Kommunikationssysteme im Fahrzeug möglichst nahtlos zusammenarbeiten.

Neue Funktionen, auch für IP-basierte Anwendungen, können schnell und problemlos mit der Infotainment und Telematik-Prototyping-Plattform ARTiS2 implementiert und erprobt werden. Die vorgestellte ARTiS2 Plattform besitzt ein spezielles Energie- und Wake-up-management für den Einsatz im Fahrzeug. Die verwendeten Echtzeit- und Infotainment-Controller sind frei programmierbar und gewähren dank der verwendeten Open Source Betriebssysteme eCos und Linux optimale Voraussetzung für ein schnelles Prototyping.

Immer mehr Funktionen im Fahrzeug sind elektronisch gesteuert und kommunizieren miteinander und mit der Fahrzeugumgebung. Die Internet-Technologie – als einheitliche Übertragungstechnik eingesetzt – hat das Potential diese komplexen Kommunikationssysteme homogener und damit beherrschbarer zu machen. Die Wissenschaftler der Fraunhofer ESK bieten Lösungen und Dienstleistungen rund um das IP- und Ethernet basierte Fahrzeug an und stellen diese auf der embedded world 2012 in Nürnberg vor.
Die Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK
Die Fraunhofer ESK forscht anwendungsorientiert an vernetzten Informations- und Kommunikationssystemen, die sie ressourceneffizient, flexibel und zuverlässig gestaltet. Dabei greift sie auf die Kernkompetenzen Leitungsgebundene Übertragungstechnik, Lokale Funknetze, Zuverlässige Ethernet/IP-Kommunikation, Adaptive Systeme, Modellbasierter Software-Entwurf und Absicherung sowie Multicore-Software zurück. Diese Kompetenzen kommen in den Anwendungsfeldern Automotive, Industrial Communication und Telecommunication zum Einsatz. Zu den Kunden und Partnern der Fraunhofer ESK zählen u.a. Unternehmen aus der Automatisierungstechnik, der Telekommunikationsbranche, der Automobilbranche und der Gebäudetechnik.
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