Herzinsuffizienz: Größte deutschsprachige Fachtagung findet in Halle statt

Organisiert wird die Veranstaltung von der AG Herzinsuffizienz der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und der halleschen Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III (Kardiologie) unter Direktor Prof. Dr. Stefan Frantz sowie den schweizerischen und österreichischen Fachgesellschaften. Veranstaltungsort ist das DORMERO Hotel Rotes Ross in Halle. Es werden 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie etwa 70 Referentinnen und Referenten aus allen drei Ländern sowie Italien und Belgien erwartet.

Das Dreiländertreffen hat einen ganz besonderen Geist, der auch in diesem Jahr fortgesetzt werden soll: „Die Veranstaltung hat wegen ihrer positiven Atmosphäre, die zu vielfältigen gemeinsamen Aktivitäten führt, im Kalender vieler Kollegen unserer Länder einen festen Platz gefunden“, erklärt Professor Frantz.

Die Agenda der Tagung spannt einen Bogen von aktueller Forschung zur klinischen Praxis und integriert verschiedene Berufsgruppen. Insbesondere am Mittwoch (19. Oktober) und Freitag (21. Oktober) richtet sich der Kongress an die Belange der klinischen Patientenversorgung, während am Donnerstag vermehrt wissenschaftliche Themen diskutiert werden.

Die Verbindung zur ESC (European Society of Cardiology) ist eng: am Mittwoch werden Symposien zusammen mit den „Heart Failure Specialists of Tomorrow“ veranstaltet. Prof. Frantz: „Dies wird jüngeren Kollegen Gelegenheit geben, Fragen der klinischen Versorgung mit Experten ungezwungen zu diskutieren.“ Am Freitag wird es ein gemeinsames Symposium mit der ESC zu den neuen Herzinsuffizienz-Leitlinien geben, die im Mai 2016 publiziert wurden.

„Auch dieses Jahr werden wir wieder ein Pflegesymposium anbieten“, ergänzt der halleschen Kardiologie-Professor und Herzinsuffizienz-Experte. Im Mittelpunkt soll bei allen Veranstaltungen die Frage nach „Innovativen Herzinsuffizienztherapien im klinischen Alltag“ stehen, die von unterschiedlichen Seiten beleuchtet wird.

Hintergrund: Schlechte körperliche Belastbarkeit, Atemnot und Flüssigkeitseinlagerung in den Beinen – viele halten das für eine normale Alterserscheinung und begeben sich nicht in ärztliche Behandlung. Diesen Symptomen kann eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zugrunde liegen. Die Herzschwäche ist eine ernste Erkrankung, die die Lebensqualität und Erwartung erheblich einschränkt.

In Deutschland leiden etwa zwei Millionen Menschen darunter und ein Teil der Erkrankungen wird noch gar nicht behandelt, weil sie nicht erkannt wurden. Die Herzinsuffizienz ist häufig eine Erkrankung des höheren Lebensalters. So leiden etwa zehn Prozent der 80-Jährigen darunter. Es gibt aber viele verschiedene Ursachen, die zum Teil auch angeboren sein können und damit sogar Kinder betreffen können. Da die häufigsten ursächlichen Erkrankungen jedoch im fortgeschrittenen Lebensalter auftreten, nimmt die Häufigkeit mit dem Lebensalter zu.

Der medizinischen Forschung ist es in den vergangen Jahrzehnten gelungen, medikamentöse Therapien für verschiedene Formen der Herzschwäche zu entwickeln. Diese können die Beschwerden deutlich verbessern und das Voranschreiten der Krankheit verlangsamen. Zusammen mit implantierbaren Geräten konnte auch die Sterblichkeit deutlich reduziert werden. Leider wird aber eine große Zahl von Patienten noch nicht optimal behandelt.

Weitere Informationen über die Veranstaltung finden Sie unter:

http://www.herzinsuffizienz-d-a-ch.org/2016-Halle/index.php

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Jens Müller M.A. idw - Informationsdienst Wissenschaft

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