Getränke besitzen geografische Signatur

Jedes Getränk, das ein Mensch zu sich nimmt, hinterlässt in seinem Körper chemische Spuren. Mit Hilfe dieser kann man im Nachhinein Stationen einer Reise rekonstruieren, berichten Biologen der University of Utah in der Zeitschrift „Journal of Agricultural and Food Chemistry“. Möglich ist das, weil das Trinkwasser jeder Region ganz spezifische atomare Eigenschaften besitzt.

Spuren der Region im Haar

Der Körper entnimmt nach jedem Schluck Flüssigkeit dem Wasser die Sauerstoff- und Wasserstoffatome. Diese werden in die Proteine des Körpers verpackt, unter anderem auch in das im Haar enthaltene Eiweiß. Es gibt allerdings viele Varianten von Sauerstoff- und Wasserstoffatomen, die sich untereinander in der Neutronenzahl unterscheiden und als „Isotope“ bezeichnet werden.

Im Trinkwasser jeder Region sind bestimmte Isotope vorherrschend, zeigten die Wissenschaftler. An niederen Breitengraden, niederen Lagen oder an Meeresküsten sind deren Werte hoch, in anderen Regionen jedoch niedrig. Analysiert wurden dazu Wasserflaschen, Softdrinks und Bier aus 33 Städten der USA. „In den meisten Getränken deckte sich das Isotopen-Muster mit jenem im Leitungswasser der Region. Denn die Hersteller verwenden meist lokale Wasserquellen für ihre Getränke“, schreiben die Forscher.

Auskunft über Herkunft und Reiserouten

Die Isotopen im Haares liefern somit einen chemischen Fingerabdruck, der über die geografische Region Auskunft gibt, in der sich eine Person aufgehalten hat. Fahnder könnten durch diesen Trick Reiserouten von Verdächtigen nachvollziehen, wie sich auch die Herkunft von Getränken durch Isotopen-Untersuchung bestimmen lässt.

Originalartikel abrufbar unter: http://pubs.acs.org/stoken/presspac/presspac/full/10.1021/jf1003539

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.utah.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer