FAU-Alternsforscher untersuchen die Nutzung von Hörgeräten im Alltag

Die Studie richtet sich an Männer und Frauen ab 50 Jahren, die ein Hörgerät jeglicher Art besitzen und in ihrem Haushalt über einen Internet-Zugang verfügen.

Für die Teilnahme an der Studie ist es unerheblich, ob sie das Hörgerät regelmäßig oder überhaupt nicht nutzen. Die Studie ist noch bis zum 30. Juni 2012 über das institutseigene Studien-Portal GEROTEST zugänglich unter www.gerotest.de. Die Befragung im Internet erfolgt anonym und dauert in etwa 30-45 Minuten.

„Beschwert sich ihr Partner von Zeit zu Zeit darüber, dass Sie den Fernseher zu laut stellen? Überhören Sie das Klingeln des Telefons bzw. die Türglocke? Haben Sie manchmal Probleme damit, die Durchsagen im Supermarkt oder in der U-Bahn zu verstehen? Solche Ereignisse können auf Symptome der sogenannten Altersschwerhörigkeit hinweisen“, sagt Prof. Dr. Frieder R. Lang, der das Projekt leitet. Die Altersschwerhörigkeit gilt als zweithäufigste chronische Erkrankung im Alter, denn 37 % der 60- bis 69-Jährigen und mehr als 60 % der 70- bis 79-Jährigen klagen über ein nachlassendes Hörvermögen.

Betroffen sind vorrangig Männer und meist ist der Hörverlust auf hohe Tonlagen beschränkt. „Für die Betroffenen wirkt sich die Altersschwerhörigkeit oftmals recht deutlich auf das tägliche Leben aus“, erläutert Prof. Lang. „Neben Missverständnissen und Konflikten mit Angehörigen, kann die Schwerhörigkeit auch mit vermehrten Unfallrisiken im Alltag einhergehen oder zu sozialer Isolation führen.“

Obwohl die Hörgerätetechnik mittlerweile gute Lösungen für ein nachlassendes Hörvermögen bietet, ist derzeit nur ein Viertel der objektiv Schwerhörigen mit einer Hörhilfe versorgt. Aber auch wer ein Hörgerät erworben hat, nutzt dies oftmals unregelmäßig oder nur sporadisch. Viele Menschen setzen ein erworbenes Hörgerät nach einigen Monaten sogar gar nicht mehr ein. Die Ursachen für diese schlechte Verbreitung und Nutzung von Hörhilfen sind vielfältig. Neben finanziellen und ästhetischen Gesichtspunkten werden vor allem Qualitätsdefizite der Hörgeräte als Gründe angeführt. Deswegen untersuchen die Gerontologen der FAU bei ihrem Forschungsprojekt gezielt die Erfahrungen im Umgang mit den Geräten: Ihr Ziel ist, die Hörgeräteversorgung in Zukunft besser auf die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen anzupassen.

Für weiterführende Informationen zu dem Projekt können sich alle Interessierten an Bettina Williger vom Institut für Psychogerontologie wenden unter Tel.: 09131/85-26558 oder per E-Mail unter hoeren@geronto.uni-erlangen.de.

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), gegründet 1743, ist mit 33.500 Studierenden, 630 Professuren und rund 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Und sie ist, wie aktuelle Erhebungen zeigen, eine der erfolgreichsten und forschungsstärksten. So liegt die FAU beispielsweise beim aktuellen Forschungsranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auf Platz 8 und gehört damit in die Liga der deutschen Spitzenuniversitäten. Neben dem Exzellenzcluster „Engineering of Advanced Materials“ (EAM) und der im Rahmen der Exzellenzinitiative eingerichteten Graduiertenschule „School of Advanced Optical Technologies“ (SAOT) werden an der FAU derzeit 31 koordinierte Programme von der DFG gefördert

Die Friedrich-Alexander-Universität bietet insgesamt 142 Studiengänge an, darunter sieben Bayerische Elite-Master-Studiengänge und über 30 mit dezidiert internationaler Ausrichtung. Keine andere Universität in Deutschland kann auf ein derart breit gefächertes und interdisziplinäres Studienangebot auf allen Qualifikationsstufen verweisen. Durch über 500 Hochschulpartnerschaften in 62 Ländern steht den Studierenden der FAU schon während des Studiums die ganze Welt offen.

Weitere Information für die Medien:

Prof. Dr. Frieder R. Lang
Bettina Williger
Tel.: 09131/85-26526 oder -26558
hoeren@geronto.uni-erlangen.de

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Heiner Stix idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-erlangen.de

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