Falschlizenzierung: Schaden in zweistelliger Milliardenhöhe erwartet

Der deutschen Wirtschaft wird Schätzungen von Experten zufolge durch falsche Softwarelizenzierungen in diesem Jahr ein Schaden in zweistelliger Milliardenhöhe entstehen.

Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie* „Die Last mit der Lizenzierung“, die von der Software-Initiative Deutschland durchgeführt wurde. Rund zwei Drittel der befragten Fach- und Führungskräfte aus der IT-Branche (62

Prozent) gehen davon aus, dass der Betrag sich zwischen zwanzig und dreißig Milliarden Euro einpendeln werde. Ein weiteres Viertel spricht von einer Schadenshöhe „um die zehn Milliarden Euro“.

„Natürlich ist es schwierig, die exakte Höhe des Schadens zu beziffern. Immerhin können wir in diesem Bereich jetzt aber erstmals einen Richtwert vorlegen“, kommentiert Jens Orhanovic, Geschäftsführer der LIS.TEC GmbH und Leiter des Deutschen Forums für Softwarelizenzierung in der Initiative.

„Die Zahlen müssen nun erst einmal verdaut werden und zeigen, in welchen Dimensionen wir uns hier bewegen. Der korrekten Lizenzierung muss gleichermaßen bei den Herstellern wie auch den Anwendern ein wesentlich höherer Stellenwert eingeräumt werden als bisher.“ Jens Orhanovic zeigt sich ohnehin verwundert darüber, dass sich offensichtlich kaum jemand um diesen Bereich schere. „Sowohl bei der Überlizenzierung als auch bei der Unterlizenzierung sind die möglichen Folgen zu bedenken. Im ersten Fall wird eine Menge Geld verschwendet – und dies in wirtschaftlich schwierigen Zeiten -, im zweiten Fall drohen teure Nachlizenzierungen und rechtliche Konsequenzen.“

Die Software-Initiative wollte auch von den Befragten wissen, welche der beiden genannten Varianten der Falschlizenzierung in Deutschland häufiger anzutreffen sei. 16 Prozent gehen davon aus, dass mehr Unternehmen überlizenziert sind, 44 Prozent denken, es gibt mehr unterlizenzierte Betriebe, vierzig Prozent meinen, dass sich das Verhältnis die Waage halte.

* Für die Studie wurden 100 Fach- und Führungskräften aus der IT-Branche befragt. Die Studie erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität. Sie spiegelt eine Grundstimmung in der IT-Branche wider und lässt daher Rückschlüsse auf bestimmte Entwicklungen und Tendenzen zu.

Die Software-Initiative Deutschland e.V. (SID) wurde als IT- und Softwareverband gegründet, um auf die wachsende Bedeutung von Software in immer mehr beruflichen, unternehmerischen und privaten Lebensbereichen aufmerksam zu machen. Auf etwa 2 Billionen Euro werden die Investitionen der Verbraucher, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand in Computersoftware geschätzt. Die SID setzt sich für die konsequente Fortentwicklung von Bestandssoftware auf modernen Plattformen und insbesondere dem Internet ein, um Investitionsschutz und Modernisierung im Dienst der Wirtschaft zu erreichen. Sie versteht sich einerseits als Diskussionsforum der Fachleute und andererseits als Aufklärungsinstanz, um die Verbraucher über den Nutzen und die Gefahren von Software zu informieren.

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