Erdbebenwellen breiten sich ungleichmäßig aus

Bundestagspräsident Norbert Lammert verlieh am Dienstag, den 23.
November in den Räumlichkeiten der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin den Deutschen Studienpreis 2010.

Die Körber-Stiftung vergibt diese Auszeichnung für exzellente Dissertationen, die zugleich von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung sind. Der erste Preis in der Kategorie Natur- und Technikwissenschaft geht in diesem Jahr an den Geowissenschaftler Hauke Marquardt von der Freien Universität Berlin/ Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ. Die jungen Spitzenforscher erhalten ein Preisgeld von je 30 000 Euro.

Der GFZ-Geologe Hauke Marquardt setzte sich mit seiner Dissertation gegen die Konkurrenten in den Natur- und Technikwissenschaften durch.

Marquardt wird für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Geomaterialforschung unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen, wie sie im Erdinnern herrschen, geehrt. Für seine preisgekrönte Dissertation bediente er sich des Minerals Ferroperiklas, des vermutlich zweithäufigsten Minerals im unteren Erdmantel. Im Experiment setzte er einzelne Kristalle dieses Minerals mit einer Diamantstempelapparatur Drücken aus, wie sie im Erdmantel vorkommen.

Er konnte nachweisen, dass im unteren Erdmantel die Geschwindigkeit der von Erdbeben ausgehenden Scherwellen (S-Wellen) sehr stark von der räumlichen Ausrichtung des Minerals Ferroperiklas abhängt. Dieses ist eine Erklärung für die von Seismologen beobachtete ungleichmäßige Ausbreitung von Erdbebenwellen tief im Erdkörper, direkt über der Kern-Mantel-Grenze.

Weitere Informationen, Bild- und Textmaterial zu den Preisträgern können Sie bei der Körber-Stiftung anfordern: dsp@koerber-stiftung.de

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Franz Ossing GFZ Potsdam

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