Elektroverkehr: Chancen und Risiken für den Stadtverkehr

Ohne „Elektromobilität“, besser Elektroverkehr, kommt derzeit keine Diskussion über die Entwicklung des Stadtverkehrs aus. Elektroverkehr gilt in jüngster Zeit als ein Hoffnungsträger, insbesondere für Städte und Ballungsräume: nicht nur dort muss Verkehr vor dem Hintergrund sich wandelnder und steigender Anforderungen (z.B. Mobilitätskosten, Umwelt- und Klimaschutzziele, Infrastrukturfinanzierung) flächen- und ressourcenschonender, sicherer und leiser werden. Dies trifft auf die Realität einer Entwicklung zu stärker multimodalem Verhalten.

Doch muss sich der Elektroverkehr, verstanden als elektrisch betriebener Individualverkehr (Pkw, Pedelecs, E-Bikes etc.), erst noch als ein realistisches Erfolgsmodell für einen zukunftsfähigen Stadtverkehr erweisen. Dazu bedarf es nicht nur überzeugender Verkehrskonzepte und Geschäftsmodelle, sondern auch neuer Infrastrukturen aus Stromnetzen, Ladestationen und Stellplätzen. Zudem werden nichtmonetäre Anreizmechanismen diskutiert, wie etwa kostenlose Parkplätze oder der Zugang zu Bus- und Taxispuren.

Vor diesem Hintergrund bietet das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ein Seminar zu diesem hochaktuellen Thema an. Unter Leitung des Institutsleiters Univ.-Prof. Dr.-Ing. Beckmann werden die Chancen und Potenziale sowie die Risiken des Elektroverkehrs für einen zukunftsfähigen Individualverkehr erörtert. Diskutiert werden zudem planerische und rechtliche Aspekte, Akzeptanzfragen und praktische Erfahrungen.

Antworten werden dabei insbesondere auf folgende aktuelle Fragen gesucht:

_Was muss ein gelungenes Elektroverkehrskonzept beinhalten? Wie kann dieses in städtische und regionale Gesamtverkehrskonzepte und -angebote eingebunden werden?

_Welche Erkenntnisse gibt es in Hinblick auf die Nutzerakzeptanz? Sollten die Elektrofahrzeuge dazu im Straßenverkehr privilegiert werden?

_In welcher Anzahl, wie und wo muss der Aufbau von Ladestationen erfolgen? Wie sind die Ladestationen funktional und gestalterisch in den öffentlichen Raum zu integrieren? Welche bau- und straßenrechtlichen Fragen sind dabei zu berücksichtigen?

_Welche praktischen Erfahrungen mit dem Elektroverkehr wurden in den „Modellregionen Elektromobilität“ des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gesammelt?

_Ist das Pedelec der Einstieg in eine elektromobile Zukunft?

Die sich in diesen Fragen wiederspiegelnden Facetten der Elektromobilität werden auch Gegenstand eines Streitgesprächs sein, welches im Europäischen Energie Forum (EUREF) stattfindet und den Abschluss des ersten Seminartages bildet. Die ausgewiesenen Gesprächsteilnehmer, Björn Dosch (ADAC e.V.), Frau Kerstin Haarmann (VCD), Prof. Dr. Andreas Knie (InnoZ/ WZB und DB Rent GmbH), Dr. Friedemann Kunst, (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin) lassen eine kontroverse und spannende Diskussion erwarten.

Im Vorfeld des Streitgesprächs besteht zudem die Möglichkeit, die am EUREF angesiedelte Erprobungsplattform Elektromobilität zu besichtigen und verschiedene Elektrofahrzeuge auf dem Gelände durch Testfahrten selbst auszuprobieren.

Teilnehmerkreis:
Mitglieder der Verwaltungsführung, Führungs- und Fachkräfte aus den Bereichen Stadt- und Verkehrsplanung, Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung, den Umwelt- und Ordnungsämtern, aus öffentlichen Verkehrsbetrieben sowie für Ratsmitglieder, Mobilitätsforscher und sonstige Akteure der Elektromobilität
Leitung:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann
Ass.iur. Stefanie Hanke LL.M
Anne Klein-Hitpaß M.A., Deutsches Institut für Urbanistik, (Difu), Berlin
Veranstalter:
Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Veranstaltungsort:
Deutsches Institut für Urbanistik
Zimmerstr. 15, 10969 Berlin
U-Bahn-Stationen: Kochstraße/Stadtmitte
http://www.difu.de/institut/organisation/standort.html
Das Steitgespräch am 31.5. findet an einem anderen Ort statt: siehe Link.
Ansprechpartnerin/ Fragen zur Veranstaltung:
Bettina Leute
Telefon: 030/39001-148
Telefax: 030/39001-268
E-Mail: leute@difu.de
Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.

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Sybille Wenke-Thiem idw

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